Organspende von Verstorbenen: Hirntod Diagnostik
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für den unwiederbringlichen Verlust der Hirnfunktionen sind z.B.
- Hirnblutungen,
- schwere Kopfverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma),
- Gehirntumore,
- Atemstillstand oder
- Herz-Kreislauf-Stillstand.
Koma und Hirntod: Die Unterschiede
Liegt ein Koma vor, sind die Hirnfunktionen teilweise erhalten und nachweisbar. Beim Hirntod sind alle Funktionen des Gehirns unwiederbringlich ausgefallen. Dieser Ausfall ist durch eine Reihe von speziellen Untersuchungen (z.B. Elektroenzephalographie) nachweisbar.
Diagnostik des Hirntodes
Der Tod eines Menschen muss durch eine Ärztin/einen Arzt festgestellt werden, die/der weder die Entnahme des Organs noch die Transplantation durchführt und auch sonst an diesen Eingriffen nicht beteiligt oder durch sie betroffen ist.
Die Feststellung des Todes erfolgt nach dem Stand der Wissenschaft. Zur Vereinheitlichung der Vorgangsweise wurden vom Obersten Sanitätsrat (OSR) Empfehlungen zur Todesfeststellung erarbeitet und veröffentlicht.
Der Hirntod wird über eine fixe Abfolge verschiedener Untersuchungen festgestellt: Liegt eine primäre (z.B. Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutung) oder sekundäre Hirnschädigung (z.B. Sauerstoffunterversorgung nach Herzstillstand) vor, werden Vorgeschichte und Befunde der Betroffenen/des Betroffenen erhoben. Vor Beginn der Hirntoddiagnostik muss ausgeschlossen werden, dass die Untersuchungsergebnisse durch die Wirkung von Medikamenten oder anderer Substanzen verfälscht werden könnten.
Es erfolgen zwei klinische Untersuchungen. Dabei werden das fehlende Bewusstsein sowie das Fehlen sämtlicher Hirnstammreflexe (z.B. keine Pupillenreaktion auf Licht) überprüft und der Apnoetest durchgeführt. Im Anschluss werden ergänzende Untersuchungen gemacht, vorrangig die Elektroenzephalographie (EEG), mit der die elektrische Inaktivität des Gehirns gemessen und grafisch dargestellt werden kann. Die Untersuchungsergebnisse werden genau dokumentiert. Mit der Diagnose „Hirntod“ ist der Tod eines Menschen eindeutig festgestellt.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 7. Juni 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Dr. Stephan Eschertzhuber, Univ.-Prof.in Dr.in Hildegard Greinix