FTA-abs-IgM-Test (FTAM)

Zur Diagnose einer Erkrankung an Syphilis (Infektion mit Treponema pallidum) kommen in erster Linie indirekte mikrobiologische Nachweisverfahren zum Einsatz.

Bei diesen Verfahren werden nicht die Krankheitserreger selbst nachgewiesen, sondern es wird vielmehr die immunologische Reaktion des Körpers auf Treponema pallidum untersucht – d.h. die Bildung von Antikörpern gegen diese Bakterien durch das Immunsystem des Körpers.

• Generell handelt es sich bei Antikörpern um spezielle, vom Körper gebildete Eiweißstoffe. Die Hauptaufgabe der Antikörper ist der Schutz des Körpers vor allem, was dem Körper fremd ist.

Der positive Nachweis von Antikörpern vom Typ IgM gegen Treponema pallidum im Blut (sogenannte „Serologie“ bzw. „serologische Diagnostik“) bedeutet einen Beweis für eine akute bzw. aktuelle Infektion mit Treponema pallidum.

Der FTA-abs-IgM-Test stellt einen solchen spezifischen Labortest zum Nachweis von IgM-Antikörpern gegen Treponema pallidum dar.

Ein positives Ergebnis des FTA-abs-IgM-Tests bedeutet, dass im Blut der Patientin oder des Patienten Antikörper von Typ IgM gegen Treponema pallidum nachweisbar sind. Ein solches Testergebnis stellt den Beweis einer behandlungsbedürftigen Syphilis-Erkrankung dar.

Im Anschluss an eine erfolgreiche Behandlung einer Syphilis-Erkrankung verschwinden die IgM-Antikörper gegen Treponema pallidum für gewöhnlich nach ca. ein bis zwei Jahren.

Die Ergebnisse anderer indirekter, serologischer Labortests zur Syphilis-Diagnostik (TPHA-Test sowie FTA-abs-Test) können aber auch im Anschluss an eine Ausheilung noch lange Zeit positiv bleiben (sogennante „Serumnarbe“ der Syphilis).

Zur Beurteilung der Aktivität der Syphilis-Infektion kommt folgendes Laborverfahren zum Einsatz:

• VDRL-Test.

Die Syphilis gehört zur Gruppe der sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD). Diese werden auch als Geschlechtskrankheiten bezeichnet. Die Ursache der Syphilis ist eine bakterielle Infektion mit Treponema pallidum. Diese Bakterien gehören in die Gruppe der „Spirochäten“ (spiral- bzw. schraubenförmige Bakterien). Der häufigste Übertragungsweg von Treponema pallidum (auch „Treponemen“ genannt) ist der Geschlechtsverkehr. Weitere Informationen zu Übertagung, Symptomen bzw. Verlauf finden Sie unter Syphilis.

Für die Diagnose der Syphilis kommen vor allem indirekte Nachweisverfahren zum Einsatz, da die Treponemen mikroskopisch nicht eindeutig identifizierbar sind. Weiters ist auch die diagnostische Anzucht von Treponema pallidum nicht möglich.

Bei den indirekten Nachweisverfahren werden Antikörper im Blut bzw. in der Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor) bestimmt, wobei unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen:

• TPHA-Test (Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest): Hierbei handelt es sich um einen qualitativen bzw. semiquantitativen (Titerstufen) Suchtest nach Antikörpern gegen Treponema pallidum im Blut bzw. anderen Körperflüssigkeiten (z.B. Liquor).
• FTA-abs-Test (Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorbtions-Test): Bei diesem Test handelt es sich um ein Verfahren zur Bestätigung der TPHA-Test-Ergebnisse, wobei Antikörper vom Typ IgG sowie IgM (diese sind beweisend für eine akute Infektion) nachgewiesen werden können.
• FTA-abs-IgM-Test: Dient zur Abklärung, ob eine antibiotische Behandlung erforderlich ist.
• VDRL-Test: Dieser Test dient zur Beurteilung der Aktivität einer akuten Syphilis.

Unbehandelt ist die Syphilis eine chronisch, persistierende Infektionserkrankung, die in der Mehrzahl der Fälle nicht von selbst ausheilt.

Zur Behandlung der Syphilis kommen Antibiotika zum Einsatz. Gegebenenfalls kann auch die Behandlung der Sexualpartnerin oder des Sexualpartners erforderlich sein. Der Erfolg der antibiotischen Behandlung sollte stets kontrolliert werden. Einerseits im Hinblick auf das Abklingen der Beschwerden. Anderseits sollte auch der Verlauf des Antikörperspiegels im Blut kontrolliert werden. Insbesondere sollte der VDRL-Test vier bis sechs Wochen nach einer erfolgreichen Therapie negativ werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Syphilis.