Natrium (NA)
Natriumionen sind die wichtigsten positiv geladenen Elektrolyte außerhalb der Körperzellen. Die Messung der Natriumionen in Blut und Harn ist zur Beurteilung des Wasser- und Elektrolythaushaltes im Körper wichtig.
- Adiuretin
- antidiuretisches Hormon
- Chlorid (CL)
- Cystatin C (CYSTC)
- Glomeruläre Filtrationsrate MDRD (GFMDO)
- Harnsediment
- Harnstatus
- Harnzytologie (HARNZYTO)
- Kalium (K)
- Kolloidosmotischer Druck (KOD)
- Kreatinin (KREA)
- Kreatinin-Clearance (KRCL)
- MDRD-GFR
- Mikroskopische Harnanalyse
- Mikroskopischer Urinsedimentbefund (SEDBF)
- onkotischer Druck
- Osmolalität (OSM)
- Vasopressin (ADH)
Inhaltsverzeichnis
Warum wird Natrium im Blut bestimmt?
Die Messung der Natriumionen im Blut ist zur Beurteilung des Wasser- und Elektrolythaushaltes im Körper wichtig. Die Natriumionen sind die wichtigsten positiv geladenen Elektrolyte außerhalb der Körperzellen.
Elektrolyte sind chemische Verbindungen (Säuren, Basen, Salze), die in wässriger Lösung in Ionen zerfallen. Die wichtigsten Elektrolyte im Körper sind:
- Natriumionen (positiv geladen – Kationen): hohe Konzentration außerhalb der Zellen
- Kaliumionen (positiv geladen – Kationen): hohe Konzentration innerhalb der Zellen
- Chloridionen (negativ geladen – Anionen): hohe Konzentration außerhalb der Zellen
Die richtige Verteilung dieser Elektrolyte zwischen den Milieus innerhalb der Körperzellen (Intrazellulärraum) sowie außerhalb der Körperzellen (Extrazellulärraum) ist lebenswichtig.
Bereits geringe Störungen der Ionenkonzentrationen zwischen Intra- und Extrazellulärraum können zu Herzrhythmusstörungen und sogar zum Tod führen.
Die Steuerung der Ionenkonzentrationen im Körper steht auch in engem Zusammenhang mit den im Körper verteilten Wassermengen. Aus diesem Grund wird die Regulation der Ionen und des Körperwassers als Wasser- und Elektrolythaushalt bezeichnet. Die Steuerung des Wasser- und Elektrolythaushaltes erfolgt durch ein ausbalanciertes Zusammenspiel der folgenden Faktoren:
- Harnbildung durch die Nieren.
- Durstsystem des Gehirns: Dafür spielt das Hormon Adiuretin (ADH) eine wichtige Rolle.
- Das Nebennierenrindenhormon Aldosteron: Dieses wird wiederum über die Hormone Renin und Angiotensin kontrolliert (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System – RAA-System).
- Natriuretische Peptide: Diese werden im Herzen gebildet und hemmen das RAA-System.
Was bedeuten erhöhte/erniedrigte NA-Werte?
Eine Vermehrung von Natriumionen im Blut wird als „Hypernatriämie“ bezeichnet und findet sich bei:
- zu geringer Flüssigkeitszufuhr (z.B. Verdursten),
- zu großem Flüssigkeitsverlust (z.B. Schwitzen, Durchfall) oder
- zu großer Natriumzufuhr (z.B. Trinken von Meerwasser) bzw. gestörter Natriumausscheidung (z.B. Hormonstörungen).
Eine Verminderung von Natriumionen im Blut wird als „Hyponatriämie“ bezeichnet und findet sich bei:
- zu großer Flüssigkeitszufuhr ohne Natriumzufuhr
- zu geringer Flüssigkeitsausscheidung (z.B. Hormonstörungen)
- Elektrolytverlust (z.B. Erbrechen)
Elektrolytbestimmung im Harn
Elektrolyte können nicht nur im Blut, sondern auch im Harn gemessen werden.
Zur Interpretation der Laborergebnisse ist es hier aber erforderlich, immer die Blut- und Harnwerte gemeinsam zu beurteilen und zu vergleichen.
Auf diese Weise können die Ursachen einer Störung im Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers besser eingegrenzt werden:
- Nierenerkrankung,
- Hormonstörung,
- Flüssigkeitsbilanzstörung etc.
Informationen zu Natrium in der Ernährung finden Sie unter Natrium und Chlorid.
Weitere Informationen
LOINC: 2951-2
Referenzwerte
Männer bis 18 Jahre | Männer über 18 Jahre | Frauen bis 18 Jahre | Frauen über 18 Jahre | Einheit |
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135–145 mmol/L | 135–145 mmol/L | 135–145 mmol/L | 135–145 mmol/L | mmol/L (Millimol pro Liter) |
Hinweis
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 18. November 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik