Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Labormethode zur Untersuchung der molekularen Erbsubstanz
Die Polymerase-Kettenreaktion („Polymerase Chain Reaction“ – PCR) ist die wichtigste Labormethode zur Untersuchung der molekularen Feinstruktur der Erbsubstanz (sogenannte „molekulare Diagnostik“). Grundlage der Erbsubstanz („Erbgut“) ist die DNA (Desoxyribonukleinsäure) – ein langkettiges Molekül. Beim Menschen befindet sich das aus doppelsträngiger DNA (zwei komplementäre Stränge) aufgebaute Erbgut im Zellkern aller Körperzellen. Das individuelle Erbgut jedes Menschen ist in seiner exakten Zusammensetzung einzigartig – vergleichbar mit dem Fingerabdruck („genetischer Code“). Mithilfe der PCR kann auf der einen Seite die Feinstruktur der menschlichen DNA untersucht werden, was bei der Diagnostik von Erkrankungen bzw. zur Abklärung spezifischer Fragestellungen von Bedeutung ist (Erbkrankheiten, Erkrankungsrisiko, gerichtsmedizinische Analytik etc.).
Auf der anderen Seite verfügt aber nicht nur der Mensch über entsprechendes Erbgut, sondern tatsächlich besitzen alle Lebensformen auf der Erde ein jeweils spezifisches Erbgut: Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien, Viren, Parasiten etc. Auch das Erbgut dieser Lebensformen besteht mehrheitlich aus DNA bzw. bei manchen Viren auch aus RNA (Ribonukleinsäure), welche im Gegensatz zur DNA einzelsträngig ist. In der medizinischen Diagnostik wird die PCR auch zur Abklärung von zahlreichen Infektionserkrankungen eingesetzt: bakterielle Infektionen, virale Infektionen, parasitäre Infektionen etc.
Weitere Informationen zur PCR finden Sie unter Laborbefund: Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR).