Primärversorgungseinheiten: Anzahl steigt kontinuierlich
Die Entwicklung von Primärversorgungseinheiten (PVE) gewinnt an Bedeutung und verändert so die medizinische Grundversorgung. Seit dem Start der ersten PVE im Jahr 2015 hat sich die Zahl auf 77 PVE erhöht. Mittlerweile gibt es in allen Bundesländern PVE, 24 davon in Wien. Der starke Anstieg unterstreicht die Bedeutung und Notwendigkeit dieses Versorgungsmodells. Das Konzept der teambasierten Gesundheitsversorgung überzeugt Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen.
Was ist eine PVE?
In einer PVE arbeiten Teams aus Ärztinnen oder Ärzten der Allgemeinmedizin, diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:innen und anderen Gesundheits- und Sozialberufen zusammen. Auch Fachärztinnen und -ärzte für Kinder- und Jugendheilkunde können bei Bedarf in PVE arbeiten. Die Teams behandeln und betreuen gemeinsam und aufeinander abgestimmt die Patientinnen und Patienten. Dies ermöglicht eine niederschwellige, wohnortnahe Versorgung. PVE-Ärztinnen und -Ärzte können eine langfristige Versorgung als Vertrauensärztinnen und -ärzte übernehmen.
Interaktive Karte: Wo gibt es PVE in Österreich?
Mehr Informationen zu PVE: Primärversorgungseinheiten (gesundheit.gv.at)
PVE: Studien belegen Vorteile
Primärversorgungseinheiten repräsentieren einen ganzheitlichen Versorgungsansatz, der weit über die traditionelle Einzelpraxis hinausgeht. Studien belegen die Vorteile dieses Modells: PVE verbessern nicht nur die medizinische Versorgung, sondern entlasten auch die Krankenhäuser. Die Betreuung wird umfassender, zugänglicher und patientenorientierter.
Ein weiterer Vorteil zeigt sich in den Öffnungszeiten – etwa zwischen den Feiertagen. Primärversorgungseinheiten sind gesetzlich verpflichtet, an allen Werktagen sowie auch an den Tagesrandzeiten Versorgung zu bieten. Ihre umfangreiche Verfügbarkeit in diesen oft medizinisch herausfordernden Zeiträumen bieten also einen besonderen Vorteil für ihre Patientinnen und Patienten.
Finanzielle Unterstützungen beschleunigen PVE-Ausbau
Mit Unterstützung des EU-Aufbauplans fließen bis 2026 insgesamt 100 Millionen Euro in die Primärversorgung in Österreich. Die Gründung neuer PVE wird dadurch stark unterstützt. Das Primärversorgungsgesetz gibt seit 2017 die Rahmenbedingungen für diese neue Organisationsform vor. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bringen Sicherheit für die Gründer:innen sowie Betreiber:innen und haben die Expansion zusätzlich beschleunigt.
Mit der Plattform Primärversorgung, die bereits über 2.000 Mitglieder zählt, wurde zudem ein wichtiges Netzwerk für Wissensaustausch und Weiterentwicklung geschaffen. Sie bietet vielfältige Veranstaltungsformate, eine interaktive Übersichtskarte aller PVE in Österreich, Neuigkeiten und mehr im Mitgliederbereich der Website. Interessierte können kostenlos Mitglied werden und sich über die offizielle Website oder die Social-Media-Kanäle der Plattform Primärversorgung detailliert informieren.
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Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal