Fleisch & Wurst: Welche Menge ist vernünftig?
Studie untersucht Krebsrisiko
Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) analysierte 800 wissenschaftliche Studien aus den letzten 20 Jahren. In diesen Studien wurde der Zusammenhang zwischen verschiedenen Krebsarten und dem Konsum von rotem Fleisch oder verarbeitetem Fleisch untersucht. Zu verarbeitetem Fleisch zählen Wurst, geräuchertes und gepökeltes, fermentiertes und aromatisiertes Fleisch bzw. Fleischprodukte. Die IARC-Untersuchung sieht aufgrund der Analyse ausreichenden wissenschaftlichen Nachweis (Evidenz) gegeben, dass verarbeitetes Fleisch Darmkrebs verursachen kann. Bei rotem Fleisch wird der Nachweis der krebserregenden Wirkung als begrenzt eingestuft.
Risiko steigt mit verzehrter Fleischmenge
Die IARC erklärt: Für einzelne Personen bleibt das Risiko, aufgrund des Konsums von verarbeitetem Fleisch Darmkrebs zu bekommen, gering. Das Risiko steigt jedoch mit der Menge des verzehrten Fleisches. Expertinnen/Experten schätzen, dass weltweit pro Jahr rund 34.000 Krebstote dem erhöhten Konsum von verarbeitetem Fleisch zuzurechnen sind. Im Vergleich dazu werden rund 1.000.000 Krebstote pro Jahr durch Tabakrauchen und rund 600.000 Krebstote durch Alkoholkonsum verursacht.
Nahrungsmittel Fleisch: Nutzen und Risiken
„Die Resultate untermauern bestehende Empfehlungen, den Konsum von Fleisch zu begrenzen“, so Christopher Wild, Direktor des IARC. Gleichzeitig hat rotes Fleisch einen Nährwert. Die aktuelle Untersuchung ist laut IARC vor allem dafür gedacht, nationale Behörden zu unterstützen, optimale Ernährungsempfehlungen auszuarbeiten, die sowohl Risiken als auch Nutzen von Fleisch als Nahrungsmittel ausgewogen berücksichtigen.
Ernährungsempfehlungen für den Alltag
Die Österreichische Ernährungspyramide gibt Auskunft, welche Art und Menge der Nahrungsmittel für eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig sind. Die Ernährungsempfehlungen für Fleisch und verarbeitetes Fleisch (Wurstwaren) lauten:
- Maximal drei Portionen (insgesamt 300 – 450 Gramm) in der Woche fettarmes Fleisch oder fettarme Wurstwaren – z.B. mageres Hühnerfleisch und Schinken. Rotes Fleisch (wie Rind, Schwein oder Lamm) und Wurstwaren sollten eher selten gegessen werden.
Weitere Informationen:
- Die Österreichische Ernährungspyramide (Gesundheitsportal)
- Presseinformation der IARC / WHO
- Krebsrisiko Fleisch: die Fakten (medizin-transparent)
Letzte Aktualisierung: 9. November 2015
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal