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E-Learning Tool zu LGBTIQ+

Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen von Menschen sind vielfältig. Das drückt das Akronym LGBTIQ+ aus: Es steht für lesbian, gay, bisexual, trans, inter* und queer. Das Plus (+) signalisiert, dass auch weitere sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten eingeschlossen sind. Ein umfangreiches E-Learning Tool unterstützt Gesundheitspersonal im sensiblen Umgang mit LGBTIQ+-Personen: Es ermöglicht einen Blick aus der Sicht von LGBTIQ+-Personen, zeigt Aspekte einer guten Gesundheitsversorgung und hilft, Diskriminierungen zu vermeiden.

Die 4 Module des E-Learning-Tools LGBTIQ+ starten

Das E-Learning-Tool besteht aus vier Modulen. Jedes Modul beginnt mit einer Einführung und bietet am Ende nochmals eine Zusammenfassung zu den erlernten Themen. Für ein Modul sind etwa 10 Minuten vorgesehen, der Kurs kann als Gesamtkurs durchlaufen werden oder mit Unterbrechungen - je nach den zeitlichen Möglichkeiten. Der Kurs ist barrierefrei gestaltet, beinhaltet eine Tonspur und kann auf verschiedenen Geräten (Laptop, PC, Handy, Tablet etc.) verwendet werden.

Zum Starten des Moduls klicken Sie bitte auf den jeweiligen Link.

Modul 1: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Gesundheitsversorgung

  • Was bedeutet LGBTIQ+
  • Geschlechtliche Vielfalt
  • Sexuelle Vielfalt
  • Zusatzmaterial: Meilensteine der LGBTIQ+ Bewegung

Modul 2: Gesundheitliche Ungleichheiten von LGBTIQ+ -Personen

  • Gesundheitliche Ungleichheiten bei LGBTIQ+-Personen
  • Österreichischer LGBTIQ+ Gesundheitsbericht

Modul 3: Gemeinsam gegen Diskriminierung

  • Zusammenhängende Erfahrungen besser verstehen
  • Wir sind alle biased
  • Bereit Erlerntes anzuwenden?

Modul 4: Inklusive Kommunikation

  • Verwendung von Pronomen
  • Inklusive Kommunikation im Erstkontakt & bei der Anrede
  • Inklusive Ausgestaltung der Räumlichkeiten
  • Begleitpersonen

Ergänzend zum E-Learning Tool gibt es zum Schließen teils bestehender Informationslücken auch Informationsbroschüren zu Coming Out Prozessen und Geschlechtlicher Vielfalt.

Was sind die Inhalte des E-Learning-Tools LGBTIQ+?

Das E-Learning-Tool ist in vier Modulen aufgebaut. Sie erfahren darin,

  • welche gesundheitsbezogenen Einflüsse es gibt, mit denen LGBTIQ+-Personen in Österreich zum Teil alltäglich zu tun haben,
  • welche Erfahrungen LGBTIQ+-Personen in der Gesundheitsversorgung machen,
  • welche spezifischen gesundheitlichen Ungleichheiten vorhanden sind und
  • welche Faktoren für eine gute Gesundheitsversorgung von LGBTIQ+-Personen berücksichtigt werden sollten.

Es werden Barrieren aufgezeigt, mit denen LGBTIQ+-Personen im Gesundheitswesen häufig konfrontiert sind - anhand von Beispielen. Und es wird erklärt, wie diese Barrieren reduziert werden können und wie wertschätzender Umgang ermöglicht werden kann.

Mit dem E-Learning-Tool können Sie sich zum Thema LGBTIQ+-Personen und Gesundheit fortbilden und damit einen wertvollen Beitrag zu einem LGBTIQ+-sensibilisierten Gesundheitssystem leisten.

An wen richtet sich das E-Learning-Tool LGBTIQ+?

Das E-Learning-Tool richtet sich vorwiegend an Personen, die in einem Gesundheitsberuf arbeiten, um LGBTIQ+-Patient:innen kompetent und wissensbasiert betreuen zu können. Es bietet jedoch auch die Möglichkeit für andere interessierte Fachpersonen und Laien, sich niederschwellig zum Thema zu informieren.

Warum wurde das E-Learning-Tool LGBTIQ+ entwickelt?

LGBTIQ+-Personen sind überdurchschnittlich häufig mit Diskriminierung konfrontiert. Sie erleben Vorurteile und Pathologisierung. Nach wie vor werden Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit (Mann, Frau) als Norm verstanden. Dies schafft für Personen, die diesem Bild nicht entsprechen, eine belastende Lebenssituation. Insbesondere gesundheitliche Probleme können sich dadurch ergeben oder noch zusätzlich verstärken. Zudem nehmen Betroffene oft Hindernisse im Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung wahr, und es fehlen ihnen Informationen, unter anderem zu passenden Möglichkeiten der Behandlung.

Im Rahmen des LGBTIQ+ Gesundheitsberichts 2022 gaben etwa die Hälfte der befragten LGBTIQ+-Personen an, bereits Diskriminierungserfahrungen im Kontakt mit dem Gesundheitswesen gemacht zu haben. Dies führt dazu, dass einige Menschen trotz gesundheitlicher Probleme keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Diskriminierungserfahrungen können sehr unterschiedlich und komplex sein. In den meisten Fällen passiert diese sehr unbewusst, da es oft an Informationen dazu mangelt, wie sich Diskriminierung eigentlich äußert.

Aufklärung über die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten, Geschlechtsmerkmalen und sexuellen Orientierungen ist wichtig, um die psychische Belastung und Diskriminierung von LGBTIQ+-Personen zu entschärfen und ihre Gesundheitsversorgung zu erleichtern. Besonders Fachleute in Gesundheitsberufen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Anknüpfend an die Ergebnisse des ersten LGBTIQ+-Gesundheitsberichtes 2022 werden nun mit einem umfangreichen E-Learning Tool zur Sensibilisierung des Gesundheitspersonals niederschwellig zugängliche Schulungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Gesundheitswesen ermöglicht.

Weitere Informationen

Pride Biz Forschungspreis

Das e-Learning Tool wurde am 14.11.2024 mit dem Pride Biz Forschungspreis ausgezeichnet. Der Forschungspreis wird alle zwei Jahre für herausragende Forschungsarbeiten in den Bereichen „LGBTIQ+ in Wirtschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft“, vergeben. Die Auswahl erfolgt durch einen wissenschaftlichen Beirat, der aus renommierten Wissenschaftler:innen besteht.

Der Pride Biz Forschungspreis würdigt die Bedeutung dieses Tools als Beitrag zu einer diskriminierungsarmen und inklusiven Gesundheitsversorgung für LGBTIQ+ Personen.

Ergänzende Anmerkungen

Pathologisierende Formulierungen

Im E-Learning-Tool steht:

Leider werden immer noch Begriffe verwendet, die implizieren, dass Transgeschlechtlichkeit „nicht normal“ sei.

Solche pathologisierenden Begriffe können zum Beispiel sein: „Störung“, „Fehlentwicklung“, „Phänomen“ oder „Anomalie“. 

Das Autor:innen-Team möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass pathologisierende Begriffe wie „Störung“ oder „Phänomen“ für trans Personen und für Personen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale verwendet werden. Für Personen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale werden darüber hinaus häufig auch weitere pathologisierende Begriffe wie „Fehlentwicklung“ oder „Anomalie“ genutzt. Diese oder ähnliche Begriffe sollten nicht verwendet werden.

Weitere Informationen zu Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsmerkmale finden Sie hier: 

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 19. November 2024

Erstellt durch: Gesundheit Österreich GmbH, Abteilung für Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit

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