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Psychischen Belastungen offen begegnen – Hilfe suchen!

01.07.2020

Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen waren – und sind – für viele Menschen psychisch belastend. Fachleute und Betroffene betonen: Es ist wichtig, psychischen Problemen und Erkrankungen offen zu begegnen, professionelle Hilfe zu suchen und Therapien in Anspruch zu nehmen. Auch Lücken in der Versorgung müssten geschlossen werden. Sie stützen sich dabei auf die Ergebnisse von Studien zur psychischen Gesundheit und zu den Folgen der Covid-19-Pandemie in Österreich.

Das Thema der psychischen Belastungen und Erkrankungen ist durch die Corona-Krise in den Vordergrund gerückt. Nun zeigt eine heute präsentierte Studie über die psychische Gesundheit in Österreich im Auftrag des Berufsverbandes Österreichischer Psychologinnen und Psychologen großen Handlungsbedarf: Das betrifft besonders die Versorgung, aber auch den persönlichen Umgang. „Psychische Krankheiten sind immer noch ein Tabuthema. Nicht einmal drei Viertel der Befragten würden den engsten Vertrauten von ihrer psychischen Krankheit erzählen“, so Studienautorin Sophie Karmasin bei einer Pressekonferenz des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP). Für die Studie wurden in einer für Österreich repräsentativen Stichprobe 1.000 Personen zwischen 16 und 69 Jahren online befragt.

Versorgungslücken bei psychischen Erkrankungen

39 Prozent der Menschen in Österreich waren in der Vergangenheit oder sind aktuell von einer psychischen Erkrankung betroffen. 63 Prozent würden der Familie oder Freundinnen und Freunden von einer psychischen Erkrankung erzählen, aber nur 21 Prozent würden es im beruflichen Umfeld thematisieren. Dabei seien die Entstigmatisierung und die Behandlung von psychischen Erkrankungen existenziell notwendig.

Nur 31 Prozent glauben, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen genau so viel Unterstützung bekommen, wie Menschen mit körperlichen Erkrankungen. Die Bloggerin Leonie-Rachel Soyel beschreibt ihre Erfahrungen als Betroffene auf den Weg zur Therapie: „Mit einem Beinbruch wird dir sofort geholfen werden. Mit einer psychischen Erkrankung steht man lange alleine da.“ Laut der Studie sind nur 13 Prozent der Befragten mit der Versorgungssituation zufrieden. Und für 65 Prozent wäre eine notwendige Behandlung einer psychischen Erkrankung nicht finanzierbar.

„Wir haben nach wie vor Lücken in der Behandlung, vor allem was den Zugang und die finanziellen Hürden betrifft“, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei der heutigen Studienpräsentation. „Wir müssen ernst machen, diese Lücken zu schließen und zu handeln, so dass es für jeden Betroffenen einen entsprechenden finanzierbaren, leistbaren Zugang zur Behandlung und zur Unterstützung gibt.“

„Die Corona-Krise hat Ängste und psychische Probleme noch verstärkt“, sagte Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des BÖP, bei der Pressekonferenz im Gesundheitsministerium.

Corona-Krise: Psychische Probleme häufen sich

Eine bereits im Mai 2020 veröffentlichte repräsentative Studie der Donau-Universität Krems zeigte, dass sich die Häufigkeit depressiver Symptome in Österreich seit Beginn der Corona-Krise vervielfacht hat. Auch Schlafstörungen und Angstsymptome sind signifikant angestiegen. Besonders betroffen sind Erwachsene unter 35 Jahren, Frauen, Singles und Menschen ohne Arbeit.

Studienautor Christoph Pieh, Leiter des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit, betonte bei der Präsentation der Studienergebnisse, wie wichtig Beratungs- und Therapieangebote sind: „Gerade in Hinblick auf die besonders belasteten Personengruppen bedarf es weiterer, kurzfristig verfügbarer und speziell auf die aktuelle Situation angepasste Maßnahmen, wie Kriseninterventionen, Kurzzeittherapien oder Psychotherapie per Telefon oder Internet.“ Der Bedarf ist vorhanden: So verzeichnete der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) bereits während des Corona-Lockdowns eine steigende Nachfrage bei den psychotherapeutischen Hotlines.

Die Covid-19-Pandemie trifft Benachteiligte stärker. Laut orf.at gehören Kinder aus ökonomisch schwächeren Familien zu jenen Gruppen, die besonders darunter leiden. Die psychischen Auswirkungen der Pandemie, wie Posttraumatische Belastungsstörungen, würden sich erst mit Verzögerung zeigen.

Stress am Arbeitsplatz und der Einfluss von Corona

Dem Stressfaktor Corona am Arbeitsplatz widmete sich der TÜV AUSTRIA Sicherheitstag im Juni. Auch das Thema Burnout kam dabei in einem Vortrag von Oliver Scheibenbogen vom Institut für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) zur Sprache. Burnout verläuft in Stadien bis hin zu einem Zustand des körperlichen, seelischen und geistigen „Ausgebranntseins“. Um die völlige Erschöpfung zu verhindern, ist es allerdings notwendig, rechtzeitig auf Warnsignale zu achten. Maßnahmen, um großer psychischer Belastung und Burnout in einer Organisation vorzubeugen, sind z.B. der Ausbau allgemeiner gesundheitsfördernder Angebote, angemessene Bezahlung oder Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter.

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 1. Juli 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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