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Notfall bei Kindern: Verbrennung und Verbrühung

Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Die möglichen Gefahren im Haushalt werden oft unterschätzt; so kann schon eine Tasse mit heißem Tee für ein Kleinkind zur großen Gefahr werden und die Haut bis zu 30 Prozent verbrennen. Bereits ab einer Ausdehnung von ca. zehn Prozent besteht für Kleinkinder und Säuglinge Lebensgefahr.

Insbesondere bei großflächigen, tiefen Verbrennungen oder wenn das Gesicht betroffen ist, sollten Sie frühzeitig den Notruf 144 wählen. Aber auch kleine Verbrennungen und Verbrühungen sollten im Kindesalter immer ärztlich begutachtet werden.

Eine Verbrennung entsteht durch trockene Hitze wie z.B. Feuer, Strom oder heiße Gegenstände. Eine Verbrühung wird durch heiße Flüssigkeiten (z.B. Dämpfe) verursacht. Die Auswirkungen auf die Haut sind sehr ähnlich. Der Hergang der Hitzeunfälle unterscheidet sich nach Altersgruppen: Kinder unter fünf Jahren sind größtenteils von Verbrühungen betroffen, während bei Kindern über fünf Jahren und Jugendlichen Verbrennungen häufiger vorkommen.

Wie äußert sich eine Verbrennung bzw. Verbrühung?

Die Symptome sind abhängig von der Dauer und Intensität der Hitzeeinwirkung. Anzeichen einer Verbrennung bzw. einer Verbrühung sind:

  • Gerötete, sich abschälende Haut,
  • Blasen,
  • Schwellung sowie
  • weiße oder verkohlte, schwarze Haut.

Leichte Verbrennungen können sehr schmerzhaft sein. Bei schweren Verbrennungen ist das Schmerzempfinden aufgrund der zerstörten Nervenendigungen gestört, die Patientin/der Patient empfindet meist kaum oder keine Schmerzen.

Verbrennungen werden nach Ausdehnung sowie Tiefe beurteilt und in vier Grade eingeteilt, mehr zum Thema: Verletzungen & Verbrennungen

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine Verbrennung kann – je nach Tiefe und Ausdehnung – nicht nur lokale, sondern auch den ganzen Körper betreffende Reaktionen auslösen. So kann es infolge einer Verbrennung zu einem Kreislaufschock und einer entzündlichen Allgemeinreaktion des Körpers kommen (Verbrennungskrankheit). Im schlimmsten Fall geht dies mit einem Funktionsverlust anfangs völlig unbeteiligter Organe einher (z.B. akutes Nierenversagen).

Das Risiko für eine solche Schockreaktion besteht bei Kindern bereits ab fünf Prozent verbrannter Körperoberfläche. Als Faustregel für die rasche Beurteilung der verbrannten Körperoberfläche kann die sogenannte Handflächenregel herangezogen werden: Die Handfläche des Kindes entspricht einem Prozent seiner Körperoberfläche.

Zur exakten Bestimmung wird die Neunerregel nach Wallace verwendet, mehr Informationen unter Verbrennung oder Verbrühung

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Generell gilt: Verbrennungen und Verbrühungen bei Kleinkindern oder Säuglingen sollten immer ärztlich begutachtet werden, auch wenn sie kleinflächig sind bzw. oberflächlich erscheinen. Das Gesamtausmaß der Verletzung wird oft erst nach ein paar Tagen ersichtlich.

Kleine Verbrennungen oder Verbrühungen:

  • Bei einer Verbrühung: Kleider und andere möglicherweise heiße Gegenstände (z.B. Schmuck) über der betroffenen Hautstelle sofort entfernen (immer mit Bedacht auf den Selbstschutz! Verbrennen Sie sich nicht selbst!)
  • Bei einer Verbrennung: Kleider über der Verletzung nur dann entfernen, wenn sie nicht an der Haut haften!
  • Größere Kinder: Betroffene Körperstelle unter handwarmem Wasser kühlen, aber nur für maximal zehn Minuten gleich nachdem die Verletzung entstanden ist! Stoppen Sie die Kühlung schon vorzeitig, wenn dem Kind kalt wird.

Achtung

Bei Neugeborenen und Säuglingen darf keinesfalls eine Kühlung durchgeführt werden! Es besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Unterkühlung. Das Gleiche gilt für größere Kinder, wenn die Verletzung mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betrifft.

  • Halten Sie die Wunde sauber und lassen Sie sie von einer Ärztin/einem Arzt versorgen.

Großflächige Verbrennungen oder Verbrühungen:

  • Kleiderbrand sofort mit Wasser löschen oder die Flammen mit einer dicken Decke ersticken.
  • Wählen Sie den Notruf 144.
  • Kleider sofort entfernen, außer wenn diese an der Haut haftet.
  • Wenn vorhanden decken Sie die Wunden mit einem sterilen Brandtuch bzw. einer sterilen Wundauflage ab und fixieren Sie diese mit einem lockeren Verband.
  • Keine „Hausmittel“ wie Puder, Mehl, Öle etc. verwenden!
  • Verletztes Kind in Aludecke einwickeln und auf Rettungsdienst warten. Eventuell die Beine hochlagern.
  • Bleiben Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beim Kind, beruhigen Sie es und lassen Sie es nicht alleine.

Das Kind verliert das Bewusstsein bzw. ist bewusstlos:

Bei großflächigen oder tiefen Verbrennungen kann es zu Kreislaufproblemen bis hin zum Kreislaufstillstand kommen. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Rufen Sie laut um Hilfe und machen Sie umstehende Personen auf die Situation aufmerksam. Wählen Sie den Notruf 144.

Überprüfen Sie umgehend Bewusstsein und Atmung des Kindes:

  • Bewusstsein kontrollieren: Sprechen Sie das Kind laut an, z.B. „Wach auf!“, und berühren Sie das Kind leicht (z.B. an der Innenseite des Oberarms).

  • Atmung kontrollieren: Überstrecken Sie vorsichtig den Kopf des Kindes, danach gilt: hören, sehen, fühlen für maximal zehn Sekunden. Bei Säuglingen wird der Kopf nicht überstreckt, sondern nur in die „Schnüffelposition“ (Kopf nur wenig nach hinten strecken, die Nase soll dabei leicht nach oben zeigen):

    • Wenn eine normale Atmung vorhanden ist: Legen Sie das Kind in stabile Seitenlage. Kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung des Kindes, bis die Rettungskräfte vor Ort sind. Lassen Sie es nicht alleine. Decken Sie es zu, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

    • Wenn keine normale Atmung vorhanden ist: Sofort mit der Wiederbelebung starten. Sofort beatmen: Legen Sie das Kind flach auf den Rücken, strecken Sie den Kopf vorsichtig nach hinten und beatmen Sie es 5x. Bleibt das Kind weiter reglos, beginnen Sie mit einer Herzdruckmassage: 30x mit einer Frequenz von 100 bis 120x pro Minute drücken. Fahren Sie mit diesem Zyklus fort, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind.

Mehr zum Thema: 1x1 der Ersten Hilfe bei Kindern

Wissenswertes zu Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern

Niemand ist vor Unfällen geschützt. Doch die meisten thermischen Unfälle von Kindern wären durch gute Prävention vermeidbar. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Essen und Trinken Sie selbst nichts Heißes, während Sie ein Kind auf dem Schoß, im Arm, im Tragetuch etc. haben.
  • seien Sie vorsichtig beim Erwärmen von Speisen für Ihr Kind: Brei aus der Mikrowelle fühlt sich oft nur lauwarm an, obwohl der Inhalt kochend heiß ist!
  • verwenden Sie keine Tischdecken, wenn Kleinkinder im Haushalt sind.
  • stellen Sie heiße Speisen oder Getränke nie an den Rand des Tisches.
  • lassen Sie Kabel von Wasserkochern, Kaffeemaschinen etc. nicht herunterhängen.
  • bringen Sie Herdschutzgitter an.
  • drehen Sie die Griffe von Töpfen und Pfannen von der Vorderseite des Herdes weg bzw. kochen Sie bevorzugt auf den hinteren Herdplatten.
  • tragen Sie keine Gefäße mit heißen Flüssigkeiten (Suppentopf, Teekanne etc.) herum, wenn kleine Kinder in der Wohnung herumtollen.
  • das Badewasser sollte maximal 37 Grad Celsius warm sein (mit Thermostat oder Badethermometer überprüfen!).
  • lassen Sie Kinder beim Baden nie unbeaufsichtigt, damit diese den Heißwasserhahn nicht öffnen können.
  • legen Sie Kindern keine Wärmeflaschen ins Bett.
  • benutzen Sie keine offenen Flammen in der Gegenwart von Kleinkindern.
  • lassen Sie Feuerutensilien wie Zündhölzer, Feuerzeug, Gasanzünder nicht offen liegen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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