Promyelozyten (PRM)
Promyelozyten sind Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen, die normalerweise nur im Knochenmark zu finden sind. Diese Zellen werden im Rahmen des manuellen Differenzialblutbildes erfasst, bzw. es wird auf dem Laborbefund in Form eines Kommentars auf diese Zellen Bezug genommen.
- Basophile
- Basophile Granulozyten (BAS)
- Blasten (BLA)
- Blutausstrich
- Blutausstrich Befundinterpretation (BAINT)
- Blutbild
- Blutfarbstoff roter
- Blutkörperchen rot
- Blutkörperchen weiß
- Blutplättchen
- Differenzialblutbild
- Eisen (FE)
- Eosinophile
- Eosinophile Granulozyten (EOS)
- Erythrozyten (ERY)
- Erythrozyten-Indizes (MCH)
- Erythrozyten-Indizes (MCHC)
- Erythrozyten-Indizes (MCV)
- Ferritin (FERR)
- Hämatokrit (HKT)
- Hämoglobin (HB)
- Hämoglobin-Elektrophorese (HBEL)
- Hämopexin (HPEX)
- Haptoglobin (HAPT)
- Hb-Elektrophorese
- Leukozyten (LEUKO)
- Löslicher Transferrin-Rezeptor (STFR)
- Lymphozyten (LYM)
- Metamyelozyten (MET)
- Mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration (MCHC)
- Mittleres zelluläres Hämoglobin (MCH)
- Mittleres Zellvolumen (MCV)
- Monozyten (MON)
- Myelozyten (MYZ)
- Neutrophile
- Neutrophile Granulozyten (NEU)
- Plasmazellen (PLZ)
- Retikulozyten (RETR)
- Rote Blutkörperchen
- Roter Blutfarbstoff
- Stäbe
- Stabkernige (STB)
- Stabkernige neutrophile Granulozyten
- Thrombozyten (THR)
- Transferrin (TF)
- Transferrin-Rezeptor, löslich
- Transferrinsättigung (TFS)
- Weiße Blutkörperchen
Inhaltsverzeichnis
Promyelozyten sind unreife Vorstufen von weißen Blutkörperchen
Im Blutausstrich können bei bestimmten Erkrankungen oder Zuständen (z.B. schweren Entzündungen, Leukämien, Chemotherapie) Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gefunden werden.
Normalerweise kommen diese Zellen nur im Knochenmark vor, wo die Bildung der weißen Blutkörperchen stattfindet („Granulopoese“ oder „Granulozytopoese“).
Zu den Vorstufen der weißen Blutkörperchen in Bezug auf die Granulozytopoese zählen:
- Blasten (unreife Vorstufen sämtlicher Leukozyten im Knochenmark),
- Promyelozyten (diese entwickeln sich aus den Blasten),
- Myelozyten (diese entwickeln sich aus den Promyelozyten) sowie
- Metamyelozyten (diese entwickeln sich aus den Myelozyten).
Auch diese Zellen werden im Rahmen des manuellen Differenzialblutbildes erfasst bzw. es wird auf dem Laborbefund in Form eines Kommentars auf diese Zellen Bezug genommen.
Wann können sich Promyelozyten im Blut befinden?
Promyelozyten sind die größten Zellen bei der Entstehung der weißen Blutkörperchen.
Im peripheren Blut können Promyelozyten bei bestimmten Erkrankungen oder Zuständen (z.B. schweren Entzündungen, Leukämien, Chemotherapie) vorkommen.
Leukämien – Promyelozytenleukämie
Eine Leukämie ist eine bösartige (maligne) Erkrankung des Knochenmarks, bei der es zu einer ungehemmten Bildung („Proliferation“) von weißen Blutkörperchen kommt.
Es gibt unterschiedliche Formen von Leukämien, die nach den folgenden Kriterien eingeteilt werden:
- Typ der bösartigen Vorläuferzelle:
- Myeloblasten: myeloische Leukämie
- Lymphoblasten: lymphatische Leukämie
- Verlaufsform:
- akut: verläuft meist dramatisch und lebensbedrohlich
- chronisch: verläuft meist weniger dramatisch (protrahiert)
- weitere Einteilungskriterien:
- Reifegrad der bösartigen Zellen
- Menge der bösartigen Zellen (Leukämiezellen) im Blut
Hinweis
Die Promyelozytenleukämie (PML) ist eine Sonderform der akuten myeloischen Leukämie (AML), die oft mit schweren Blutgerinnungsstörungen einhergeht. Die PML weist unter einer entsprechenden Chemotherapie eine hohe Remissionsrate auf und besitzt die beste Prognose aller AML-Formen.
Ein Verdacht auf eine Leukämie kann durch die Untersuchung des peripheren Blutes gestellt werden. Finden sich im Blutausstrich verdächtige Zellen, ist eine weiterführende Abklärung erforderlich:
- Leukozytentypisierung („Durchflusszytometrie“ [FACS – „Fluorescence Activated Cell Sorting“])
- Knochenmarkuntersuchung (Knochenmarkpunktion)
Die Behandlung einer Leukämie hängt von der Leukämieform sowie vom Verlauf der Erkrankung ab. Bei bestimmten Formen ist gar keine Behandlung notwendig: z.B. bei symptomlosen Formen der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL).
Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- Chemotherapie
- Knochenmarktransplantation
- Stammzelltransplantation
Weitere Informationen
LOINC: 783-1, 781-5
Referenzwerte
Für Promyelozyten gibt es keine Referenzwerte im peripheren Blut, da sie normalerweise nur im Knochenmark vorkommen. Finden sich Promyelozyten im Blut, werden diese Zellen entweder im Rahmen des manuellen Differenzialblutbildes miterfasst oder es wird auf dem Laborbefund in Form eines Kommentars auf diese Zellen Bezug genommen.
Hinweis
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 31. Oktober 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik