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Malaria-Antikörper (MALAK)

Bei der Bestimmung von Malaria-Antikörpern im Blut handelt es sich um ein Laborverfahren zur retrospektiven Bestätigung einer Malariainfektion bzw. zur Feststellung des Durchseuchungsgrades mit Malaria in bestimmten Bevölkerungsgruppen. Die Malaria ist eine tropische Infektionserkrankung. Sie wird durch bestimmte Blutparasiten (sogenannte Plasmodien) hervorgerufen, welche durch einen Stich entsprechend infizierter Anophelesmücken auf den Menschen übertragen werden können.

  • Malaria-Nachweis direkt
  • Malaria-Schnelltest
  • Malariasuche/Blut (MALSA)
  • Plasmodien-LDH/Blut (PLLDH)
  • Plasmodien-Nachweis mikroskopisch
  • Toxoplasma gondii DNA PCR
  • Toxoplasma gondii IgA Antikörper (TOXA)
  • Toxoplasma gondii IgG Antikörper (TOXG)
  • Toxoplasma gondii IgM Antikörper (TOXM)
  • Toxoplasmose-Antikörper (Typ IgA)
  • Toxoplasmose-Antikörper (Typ IgG)
  • Toxoplasmose-Antikörper (Typ IgM)
  • Toxoplasmose-DNA-PCR (TOXP)

Warum wird die Bestimmung von Malaria-Antikörpern im Blut durchgeführt?

Bei der Bestimmung von Malaria-Antikörpern im Blut handelt es sich um ein Laborverfahren zur retrospektiven Bestätigung einer Malariainfektion bzw. zur Feststellung des Durchseuchungsgrades mit Malaria in bestimmten Bevölkerungsgruppen.

Die Malaria (M.) ist eine tropische Infektionserkrankung, welche durch die folgenden Blutparasiten (sogenannte Plasmodien – P.) hervorgerufen wird:

  • P. falciparum (M. tropica),
  • P. malariae (M. quartana),
  • P. vivax (M. tertiana),
  • P. ovale (M. tertiana).

Die Plasmodien können durch Stich entsprechend infizierter Anophelesmücken auf den Menschen übertragen werden.

Bei der Bestimmung von Malaria-Antikörpern im Blut werden Antikörper vom Typ IgG und/oder IgM gegen Malariaplasmodien im Blut nachgewiesen. Generell handelt es sich bei Antikörpern um spezielle, vom Körper gebildete Eiweißstoffe. Die Hauptaufgabe der Antikörper ist der Schutz des Körpers vor allem, was dem Körper fremd ist.

Die Antikörperbestimmung ist aber ein indirektes Nachweisverfahren, da nicht der Erkrankungserreger selbst, sondern vielmehr die immunologische Reaktion des Körpers auf den Krankheitserreger (sprich: die Malariaplasmodien) nachgewiesen wird (sogenannte „serologische“ Labordiagnostik).

Zur Bestimmung der Antikörper im Blut existieren unterschiedliche Laborverfahren. Die am häufigsten eingesetzten Methoden zur Detektion von Malaria-Antikörpern sind

  • indirekte Immunfluoreszenzantigen-Testverfahren (IFT).

Wie ist das Ergebnis der Malaria-Antikörper-Bestimmung im Blut zu interpretieren?

Für die Interpretation der Untersuchungsergebnisse der Malaria-Antikörper-Bestimmung sollten, wenn möglich, die folgenden Labortestergebnisse gemeinsam beurteilt werden:

  • Malaria-Antikörper vom Typ IgG: Diese Antikörper werden erst in späteren Phasen einer Malariainfektion gebildet und bleiben zumeist lange Zeit bzw. lebenslang nachweisbar (sogenannter „Immunitätsstatus“). Im Rahmen einer akuten Malariainfektion kommt es aber erst im Verlauf von ein bis zwei Wochen zu einem Anstieg der IgG-Antikörper im Blut.
  • Malaria-Antikörper vom Typ IgM: Bei diesen Antikörpern handelt es sich um sogenannte „immunologische Erstantikörper“, da sie nur bei der ersten Infektion bzw. im akuten Erkrankungsstadium gebildet werden.

Generell ist darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse der Malaria-Antikörper-Bestimmung im Blut nicht für die Diagnose einer akuten Malaria-Erkrankung herangezogen werden können, da der Körper erst ca. sechs bis zehn Tage nach erfolgter Infektion mit der Bildung von Antikörpern gegen die Malaria-Plasmodien beginnt.

Aus diesem Grund wird die Malaria-Antikörper-Bestimmung vor allem zur retrospektiven Bestätigung einer Plasmodieninfektion bzw. zur Feststellung des Durchseuchungsgrades mit Malaria in bestimmten Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Auf der anderen Seite sprechen aber hohe Messwerte von Malaria-Antikörpern vom Typ IgG in Kombination mit nachweisbaren IgM-Antikörpern für eine frische Malariainfektion.

Der Vorteil der Malaria-Antikörper-Bestimmung besteht darin, dass die Antikörper bei einer Malariainfektion auch zwischen den Phasen der Ausschwemmung der Plasmodien (sogenannte Parasitämie) während der Fieberschübe nachweisbar sind. Eine Unterscheidung zwischen den Plasmodiengattungen ist aber mit der Antikörperbestimmung nicht möglich.

Hinweis

Im Hinblick auf den diagnostischen Ausschluss einer Malaria gilt, dass jegliche Fiebersymptomatik bei einer Patientin/einem Patienten im Anschluss an einen Tropenaufenthalt so lange als Malaria gilt, bis das Gegenteil bewiesen wurde.

Malaria (sogenanntes Wechselfieber)

Bei Malaria handelt es sich um eine tropische Infektionskrankheit, die durch Übertragung von Malariaparasiten (sogenannte Plasmodien) meist aufgrund eines Stichs durch eine bestimmte Mückengattung (Anophelesmücke) hervorgerufen wird.

Insgesamt ist Malaria nach der Tuberkulose die weltweit zweithäufigste Infektionserkrankung, wobei etwa eine halbe Milliarde Menschen infiziert sind (sogenannte Prävalenz der Erkrankung). Mehr als 90 Prozent der Malaria-Infektionen entfallen dabei auf die Bevölkerung im Bereich des afrikanischen Kontinents.

Bei den Erkrankungserregern der Malaria – den Plasmodien – handelt es sich um Parasiten aus der Gattung der Sporozoen, die im menschlichen Körper die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befallen und sich in diesen intrazellulär vermehren.

Beim Stich durch die Anophelesmücke können Sporozoiten aus der Speicheldrüse der Mücke in den menschlichen Organismus gelangen, die zuerst die Leber der betroffenen Patientinnen oder des betroffenen Patienten befallen. In der Leber wachsen die Parasiten heran und verteilen sich schließlich im Verlauf des ersten Fieberanfalls als Merozoiten über den Blutkreislauf. Im Blut dringen die Merozoiten in die roten Blutkörperchen ein und wachsen in diesen zu Schizonten heran, die wiederum zu Merozoiten zerfallen, welche nach Zerstörung der befallenen Erythrozyten im nächsten Schritt wiederum weitere rote Blutkörperchen infizieren.

Da dieser Entwicklungszyklus in Abhängigkeit von der Plasmodiengattung mit einem unterschiedlichen Rhythmus abläuft, kommt es im Rahmen der Malariainfektion zu den klassischen Fieberschüben:

  • Malaria quartana (benigne Form): Fieberschub jeden vierten Tag (d.h. zwei fieberfrei Tage zwischen den Schüben); wird durch Plasmodien (P.) der Gattung P. malariae hervorgerufen.
  • Malaria tertiana (benigne Form): Fieberschub jeden dritten Tag (d.h. ein fieberfreier Tag zwischen den Schüben); wird durch P. vivax bzw. P. ovale hervorgerufen.
  • Malaria tropica (maligne Form): unregelmäßige Fieberschübe; wird durch P. falciparum hervorgerufen.

Im Hinblick auf das Krankheitsbild bei Malaria dominieren Fieberschübe unterschiedlicher Rhythmik in Abhängigkeit von der Plasmodiengattung. Weiters können die folgenden Symptome auftreten:

  • Kopf- und Gliederschmerzen,
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle,
  • Vergrößerung von Leber und/oder Milz,
  • Veränderungen des Blutbildes (Blutarmut [Anämie], Blutplättchenmangel etc.),
  • Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) u.v.m.

Bei schweren Verlaufsformen kann es auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, wobei die Malaria tropica in ca. einem Prozent der Fälle trotz rechtzeitiger Behandlung tödlich verläuft – unbehandelt führt eine Infektion in mehr als 20 Prozent der Fälle zum Tod durch:

  • Störung der Gehirndurchblutung mit Verwirrtheit bis hin zum Koma,
  • Herz-Kreislauf- und Atemversagen sowie
  • Nierenversagen.

Zur Diagnose einer Malaria ist in erster Linie die exakte Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) entscheidend:

  • Bei Auftreten von Fieber während einer Tropenreise bzw. im Anschluss daran sollte eine entsprechende diagnostische Abklärung in Hinblick auf eine mögliche Malariainfektion erfolgen.
  • Da Malariaparasiten auch sogenannte Hypnozoiten (parasitäre Dauerformen) bilden können, sind auch Rezidive (d.h. Wiederauftreten der Erkrankung nach Abheilung) möglich, die sogar nach bis zu zwei Jahren im Anschluss an eine Tropenreise auftreten können.

Neben der Anamnese sollten auch die folgenden Laboruntersuchungen zur Diagnosestellung bzw. zum Ausschluss einer Malaria sowie zur Verlaufskontrolle im Rahmen der Therapie durchgeführt werden:

  • Malaria-Erreger-Suche im Blutausstrich und/oder im sogenannten „dicken Tropfen“ (ein spezielles Anreicherungsverfahren für Plasmodien);
  • Malariaschnelltest: Nachweis von spezifischen Stoffwechselprodukten der Plasmodien (Plasmodien-LDH);
  • Bestimmung von Plasmodienantikörpern im Blut: hierbei handelt es sich um Bestätigungsverfahren bzw. eine Möglichkeit zur Untersuchung des Durchseuchungsgrades bestimmter Bevölkerungsgruppen;
  • Nachweis von Plasmodienerbgut (DNA) im Blut.

In Bezug auf die Behandlung einer Malaria sollten die betroffenen Patientinnen und Patienten sogar bereits in bloßen Verdachtsfällen in einem Krankenhaus aufgenommen und entsprechend untersucht werden. Der rechtzeitige sowie frühestmögliche Behandlungsbeginn ist dabei für den Therapieerfolg sowie eine Ausheilung wichtig.

Zur Vermeidung einer Malariaansteckung ist in erster Linie die sogenannte Expositionsprophylaxe bei Tropenreisen zu berücksichtigen:

  • Diese umfasst sämtliche Vorsorgemaßnahmen, um sich vor einem Mückenstich zu schützen (Insektenschutzgitter, Aufenthalte im Freien bei Dämmerung vermeiden, Repellents u.v.m.).

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeiten der sogenannten

  • Chemoprophylaxe sowie
  • Notfallselbstbehandlung mit bestimmten Medikamenten.

Diesbezügliche Informationen sind vor einer Tropenreise bei den entsprechenden Instituten für Tropenmedizin vonseiten der Reisenden einzuholen.

Weitere Informationen finden Sie unter

Weitere Informationen

LOINC: 25731-1

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
negativ negativ negativ negativ  

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 31. Oktober 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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