Der richtige Sonnenschutz für die Haut
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Warum ist Sonnenschutz wichtig?
Für die Gesundheit ist es wichtig, im Freien aktiv zu sein. Das Sonnenlicht tut nicht nur der Psyche gut. Der Körper braucht die UV-Strahlen der Sonne für verschiedene Körperfunktionen, unter anderem, um Vitamin D zu bilden. UV-Strahlen können aber auch schaden. UV-Strahlen sind einer der Risikofaktoren für Hautkrebs, sie beschleunigen die Hautalterung und können zu Schäden an den Augen führen. Schäden in der Haut durch UV-Strahlung können auch bereits vor einem Sonnenbrand entstehen. Daher ist der richtige Sonnenschutz wichtig. Was Sie tun können, um sich vor zu viel Sonne zu schützen.
Stärke der UV-Strahlung beachten
Die UV-Strahlung der Sonne ist auf der Erde nicht immer gleich stark. Je höher die Sonne am Himmel steht, desto stärker ist die am Boden auftreffende UV-Strahlung:
- So ist in den Frühsommer- und Sommermonaten der Einfallswinkel der Sonne groß. Daher ist die UV-Strahlung in den Monaten Mai, Juni und Juli in unseren Breiten besonders stark.
- Besonders intensiv ist die UV-Strahlung im Tagesverlauf außerdem um die Mittagszeit.
- Auch die regionale Lage spielt eine Rolle: Je näher am Äquator und je höher gelegen, desto stärker ist die UV-Strahlung.
Einen Richtwert über die Intensität der Strahlung bietet der UV-Index. Dieser gibt an, wie hoch der am Boden zu erwartende Tagesspitzenwert der UV-Strahlenbelastung ist. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann ein Sonnenbrand bei ungeschützter Haut auftreten.
Das können Sie z.B. tun:
- Vor allem bei intensiver UV-Strahlung direktes Sonnenlicht vermeiden: Besser im Schatten oder in Innenräumen bleiben.
- Faktoren beachten, die die Intensität der Strahlung erhöhen: Schnee, Sand, Beton etc. können die Strahlung reflektieren, sodass die Strahlenbelastung zunimmt. Starke Bewölkung kann hingegen die Intensität reduzieren.
- Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen, z.B. im Frühjahr oder im Urlaub.
Mit Bekleidung vor UV-Strahlen schützen
Sonnenhut oder -kappe halten Strahlen vom Gesicht ab. Im Idealfall schützen diese auch Ohren und Nacken. Auch Kleidungsstücke, wie T-Shirts und Hosen, die den Körper ausreichend bedecken, bieten der Haut Schutz.
- UV-Schutzfaktor für Kleidung. Kleidung absorbiert UV-Strahlung. Je dichter diese gewebt ist, desto besser ist beispielsweise der Schutz. Es gibt Textilien, die speziell vor UV-Strahlung schützen. Die Schutzwirkung einer UV-Schutzkleidung wird über den UV-Schutzfaktor angegeben. Dieser wird auch als UPF oder „Ultraviolett Protection Factor“ bezeichnet. Der UPF gibt an, wie viel länger eine Person mit UV-Schutzkleidung sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Der UPF ist mit dem Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzmittels vergleichbar.
- Standards und Siegel. Sie können sich beim Kauf von Textilien mit UV-Schutzeigenschaften an den Standards bzw. Siegeln orientieren: z.B. Europäischer Standard EN 13758-1, UV-Standard 801, Australisch-Neuseeländischer Standard AS/NZS 4399:1996.
Mit Sonnenbrillen die Augen schützen
UV-Strahlung kann auch Schädigungen am Auge bewirken. Zum Schutz der Augen ist vor allem bei starker Sonneneinstrahlung eine Sonnenbrille wichtig:
- Kennzeichnung beachten. Sonnenbrillen mit deklariertem UV-Schutz für die Augen verwenden, z.B. mit der Kennzeichnung „UV-400“.
- An Normen und Kategorien orientieren. Idealerweise schützt die Sonnenbrille auch vor Blendung, hat eine entsprechende Tönung, einen Blaulichtfilter und ev. auch einen Seitenschutz. Die Norm DIN EN ISO 12312 gibt Kategorien für die Blendung bzw. den Abdunkelungsgrad an. Kategorie 2 und 3 können für den Alltag ausreichen. Kategorie 4 verfügt über eine stärkere Tönung, z.B. für intensive Strahlung im Schnee in Höhenlagen.
- Infos einholen. Über den richtigen Schutz u.a. für die Augen informiert die Ärztin oder der Arzt. Auch bei der Optikerin oder dem Optiker können Sie sich informieren.
Sonnenschutzmittel verwenden
Auch Sonnenschutzmittel können zu einem Schutz vor UV-Strahlen beitragen:
- Unbedeckte Körperstellen schützen. Insbesondere unbedeckte Körperstellen eincremen, die nicht anders geschützt werden können, z.B. Gesicht, Kopf, Hals, Hände, Füße.
- Sonnenmittel mit UVB- und UVA-Schutz verwenden.
- Entsprechend hohen Sonnenschutzfaktor wählen.
- Vor dem Aufenthalt in der Sonne gut eincremen. Beachten Sie dabei Ihren Hauttyp und die individuellen Erfahrungswerte. Bedenken Sie, dass die Sonne uns auch bei Bewölkung und im Schatten erreicht. Weitere Infos zur Anwendung von Sonnenschutzmitteln.
- Sonnenschutzmittel mit entsprechendem Sonnenschutzfaktor allein reichen für einen optimalen Schutz nicht aus. Auch die anderen Maßnahmen sind notwendig.
Welche Rolle spielen Kosmetika, Medikamente oder Erkrankungen?
Manche Kosmetika, wie Parfums oder Deos, können durch Sonnenstrahlen Pigmentflecken und Hautreizungen hervorrufen. Verschiedene Kosmetika können in Zusammenhang mit unerwünschten Reaktionen stehen. Bestimmte Medikamente und Präparate, z.B. Antibiotika, Johanniskrautpräparate, führen zu einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit. Bei bestimmten Erkrankungen kann Sonnenlicht die Symptome verschlimmern, z.B. bei Rosazea oder Herpes. Informieren Sie sich darüber – idealerweise vor dem Aufenthalt in der Sonne – bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Weitere Infos finden Sie unter Sonnenallergie. Hier erfahren Sie Wissenswertes rund um die Polymorphe Lichtdermatose, „Sommerakne“ & Co.
Weitere Informationen zum Risiko von Hautkrebs finden Sie unter Hautkrebs.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 10. Mai 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Ichiro Okamoto, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten