Veränderungen im Familienleben
Inhaltsverzeichnis
Familienleben und Entwicklungsphasen
Wesentlich für das Familienleben und die Zufriedenheit der Familienmitglieder ist es u.a., wie diese bzw. die Erziehungsberechtigten mit Veränderungen und belastenden Ereignissen umgehen. Dafür spielen Ressourcen eine Rolle.
Die Ressourcen einer Familie bestehen aus verschiedenen Möglichkeiten und Mittel. Sie tragen dazu bei, mit stressigen und belastenden Situationen besser umgehen zu können. Die Ressourcen können sehr unterschiedlich sein, z.B.: eine positive Einstellung zum Leben, Zuversicht, finanzielle Sicherheit, gutes Verhältnis der Familienmitglieder sowie gegenseitige Unterstützung. Die Bewältigung von verschiedenen Situationen ist außerdem abhängig von der jeweiligen Situation selbst sowie davon, wie belastend diese vom Einzelnen wahrgenommen wird. Weitere Informationen finden Sie unter Psyche: Schutz- & Risikofaktoren.
Das erste Kind
Das erste Baby ist da! Ein überwältigender Moment. Durch ein „neues“ Familienmitglied verändern sich das Zusammenleben und die Rollenverteilungen. Partnerinnen und Partner sind jetzt auch Eltern. Für frisch gebackene Mamis und Papis ist das Leben zu dritt Neuland. Die Bedürfnisse des Nachwuchses richtig zu verstehen und in die neuen Elternrollen „hineinzuwachsen“ braucht seine Zeit. Tagesabläufe und Nächte werden jetzt anders organisiert. Anpassungen sind notwendig.
Viele Eltern haben den Wunsch, ihr Kind optimal zu versorgen, es liebevoll zu begleiten, es bestmöglich zu fördern und ihm ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. In den ersten Monaten bauen Eltern eine emotionale Beziehung zu ihrem Kind auf und setzen die Grundsteine für eine sichere Bindung.
Unter Umständen treten auch unerwartete Probleme auf wie der sogenannte „Baby-Blues“, Durchschlafstörungen der Kleinen und Regulationsstörungen im Säuglingsalter, wie sie beispielsweise bei Schreibabys vorkommen. Weitere Informationen, Beratungsmöglichkeiten und Hilfe zu spezifischen Fragen finden Sie unter:
- Schwangerschaft
- Geburt
- Wochenbettdepression
- Frühe Kindheit
- Ernährung von Säuglingen
- Lebensübergänge
- Erste Wochen
- Die erste Zeit zu dritt
- Elternkarenz und beruflicher Wiedereinstieg
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Hilfreiche Broschüren des BKA – Sektion Familie und Jugend
Hilfreiche Websites
- Elternbildung des Bundeskanzleramtes – Sektion Familie und Jugend
- Familienberatung des Bundeskanzleramts, mit einer Suche nach Adressen, die Beratung und Hilfe in den Bundesländern anbieten.
- Frühe Hilfen der Gesundheit Österreich GmbH
Ein zweites Kind
Die Rollen der Eltern und Kinder entwickeln sich laufend, besonders jedoch durch größere Veränderungen im Familienleben, z.B. wenn ein Geschwisterchen als neues Familienmitglied begrüßt wird. Alltag und Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie werden neu organisiert. Außerdem machen sich Eltern auch Gedanken darüber, wie das Geschwisterchen vom ersten Kind aufgenommen wird.
Infos & Tipps dazu gibt es unter www.eltern-bildung.at.
Kinder & Entwicklung
Jedes Kind entwickelt sich in seinem individuellen Tempo. Mehr über die Entwicklung von Kindern finden Sie unter Frühe Kindheit.
Infos zu speziellen Themen, die Erziehung und Entwicklung von Kindern betreffen, finden Sie z.B. unter www.eltern-bildung.at sowie kindergesundheit-info.de.
In der Kindheit ist auch das Immunsystem gefordert. Kinderkrankheiten gehören zum Lebenslauf nahezu jedes Sprösslings. Mehr Infos erhalten Sie unter:
Auch die Pubertät ist eine Zeit des Wandels, die eine große Herausforderung sein kann. Mehr Infos finden Sie unter Pubertät.
Infos für Familien mit Kindern mit Behinderung gibt es in der Publikation ElternTIPPs Kinder mit Behinderung sowie Besonders gefordert? – Besonders gefördert! des Bundeskanzleramtes – Sektion Familie und Jugend sowie auf der Webseite des BMSGPK.
Alleinerziehende Eltern
Alleinerziehende bewältigen den Alltag mit ihren Kindern alleine, haben die Alleinverantwortung. Eine Aufgabe, die auch durch Druck infolge der finanziellen Situation, mangelnder Zeit fürs Familienleben und für sich selbst geprägt ist. Die Vereinbarkeit von Betreuungspflicht, z.B. Pflegeurlaub für Kinder, und Beruf sind für viele eine Herausforderung.
Alleinerziehende Mütter und Väter meistern ihr Familienleben mit Verantwortungsbereitschaft. Teils unterstützt der zweite Elternteil die Familie. Besonders wertvoll für Alleinerziehende – aber auch für andere Familienkonstellationen – sind gute soziale Netzwerke, die helfend zur Seite stehen können. Dabei kann es sich um Familienmitglieder, z.B. Großeltern, Freundes- und Bekanntenkreis, oder andere soziale Netzwerke handeln.
Infos & Tipps bietet
- die Broschüre Eltern TIPPS: Alleinerziehend des BKA – Sektion Familie und Jugend
- Elternkarenz und beruflicher Wiedereinstieg
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Infos zur finanziellen Situation:
- unter oesterreich.gv.at und
- Bundeskanzleramt sowie über den Kinderbetreuungsgeld-Onlinerechner
- in diversen Broschüre, z.B. FamilienGuide, Broschüren zum Thema Familie und Jugend - des Bundeskanzleramts
Unterstützung und Beratung in Ihrem Bundesland finden Sie unter Familienberatung.
Patchworkfamilie
Bei einer Patchworkfamilie bringt mindestens eine Partnerin bzw. ein Partner ein Kind aus einer früheren Beziehung in die neue Beziehung mit. So kann schlussendlich ein neues „Familienglück“ entstehen. Das Zusammenführen und Zusammenleben der neuen Familienmitglieder kann sehr unterschiedlich sein, birgt entsprechend große Herausforderungen und unterschiedliche Erwartungshaltungen.
Anregungen, Infos & Tipps bietet die Broschüre Eltern TIPPS: Patchworkfamilie-Ratgeber, BKA – Sektion Familie und Jugend.
Um den „Neustart“ ins Familienleben zu erleichtern und zu planen, können Familienberatungsstellen unterstützen. Beratung in den Bundesländern finden Sie unter Familienberatung.
Scheidung bzw. Trennung
Eine Scheidung bzw. Trennung stellt oftmals eine große Belastung für alle Familienmitglieder dar. Einerseits kann die Zeit davor sehr konfliktbehaftet sein. Andererseits stehen die Verarbeitung des Verlusts der Familie bzw. der Partnerin oder des Partners, die Neuorientierung und die Aufrechterhaltung, Aufteilung und Organisation der Elternschaft an. Soziale Netzwerke und Kontakte ändern sich, Ängste und Einsamkeit, aber auch finanzielle Verluste und andere Probleme können auftreten.
Oft braucht es Zeit, teils auch Jahre, bis die Trennung emotional verarbeitet ist. Wie Kinder mit der Trennung zurechtkommen, hängt wesentlich von den Eltern und ihrem Verhalten ab. Gehen Eltern beispielsweise auf die emotionalen Bedürfnisse der Kinder ein, gelingt es ihnen, ihre „Probleme“ auf konstruktive Art und Weise zu lösen – stehen sie zur Verantwortung gegenüber ihren Kindern und nehmen sie diese wahr, können auch die Kleinen besser mit der Trennungssituation umgehen.
Unterstützung sowie Information von außen kann bei Scheidungen helfen. Welche Beratungsmöglichkeiten bestehen und wo Sie professionelle Hilfen in Anspruch nehmen können, erfahren Sie u.a. hier:
- Familie: Konflikte, Trennung und Scheidung bewältigen
- Infos, Hilfestellungen, Broschüren erhalten Sie unter Allgemeines zu Trennung und Scheidung des Bundeskanzleramtes sowie unter trennungundscheidung.at des BKA – Sektion Familie und Jugend.
- Infos zum Recht gibt es außerdem unter oesterreich.gv.at. Beratungsstellen finden Sie hier ebenfalls.
- Infos zu Hilfe bei Gewalt gibt es unter Gewaltinfo.at.
Finanzielles
Broschüren zum Thema „Finanzielle Unterstützung“ finden Sie auf
- der Website des Bundeskanzleramtes unter BKA
- der Familienberatung
- von oesterreich.gv.at
- in der Broschüre FamilienGuide des BKA
Unterstützung und Beratung in Ihrem Bundesland finden Sie unter Familienberatung.
Weitere Infos
- Über die Entwicklung der Familienformen sowie Familien in Österreich informiert die Publikation Familienbericht des BKA
- Rechtliche Infos zu Familien betreffenden Themen wie Adoption, Ehe, alleinerziehend, Scheidung, Schwangerschaft, Beihilfen, Kinderbetreuung etc. bietet oesterreich.gv.at.
- Infos zu professioneller Unterstützung finden Sie unter Wenn die Psyche Hilfe braucht.
- Weitere Infos zu sozialen Beziehungen, Nachbarschaft und Netzwerken finden Sie unter Soziale Netzwerke.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 29. September 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Mag.a Brigitte Gratz, Psychotherapeutin