Perfekte Verhütungsmethode?
Anforderungen an die Verhütungsmethode
Die vielen Anforderungen an eine „perfekte“ Verhütungsmethode machen eine solche auch für die Zukunft eher unwahrscheinlich. So sollte sie zunächst absolut zuverlässig und sicher sein, gleichzeitig jedoch keinerlei Nachteile oder Nebenwirkungen haben. Ein Verhütungsmittel sollte man nach Möglichkeit nicht sehen, riechen oder spüren. Es sollte zudem leicht anzuwenden und in seiner Wirkdauer exakt steuerbar sein. Außerdem darf es beim Geschlechtsverkehr nicht stören, keine psychischen Belastungen verursachen und die Fruchtbarkeit nach Absetzen nicht beeinträchtigen.
Darüber hinaus darf die Verhütungsmethode ein selbstbestimmtes und unverkrampftes Sexualleben nicht beeinträchtigen und gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen. Nicht zuletzt sollte eine „perfekte“ Verhütungsmethode auch noch möglichst billig sein und von allen Frauen und Männern unterschiedlichster Herkunft, Religionen und Kulturen akzeptiert werden können.
Verhütung – eine individuelle Entscheidung
Die Erfüllung all dieser Anforderungen ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit. Jedoch stehen bereits heute zahlreiche gute Optionen zur Verfügung, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, auf welche Eigenschaften man bei einem Verhütungsmittel besonderen Wert legt – wie zum Beispiel Sicherheit oder Anwendungsfreundlichkeit. Diese individuellen Anforderungen können auf der Suche nach der geeigneten Verhütungsmethode bereits eine wesentliche Hilfestellung sein. Welche Methode letztendlich die passendste ist, sollte allerdings gemeinsam mit der betreuenden Gynäkologin/dem betreuenden Gynäkologen besprochen werden.
Verhütung ist nicht nur Frauensache
Lange Zeit haben sich Männer zurückgelehnt und die Frage der Verhütung den Frauen überlassen. Doch Verhütung ist nicht nur reine Frauensache – immerhin tragen beide Partner gleichermaßen dazu bei, dass ein Kind entsteht. In einer aktuellen Studie von 2015 gaben 71 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer an, im Jahr 2015 verhütet zu haben. Verhütung sollte eine gemeinsame, verantwortungsvolle Entscheidung beider Partner sein.
Der „kleine Unterschied“ bei der Verhütung
Heutzutage stehen Frauen wirkungsvolle Methoden zur Verfügung, eine Schwangerschaft zu planen und eine Empfängnis zu verhüten. Die Entwicklung moderner Methoden der Schwangerschaftsverhütung hat sie in die Lage versetzt, nicht nur ihre Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung aktiv und selbstständig zu gestalten, sondern auch ihre Berufslaufbahn. Auch wenn ein Mann – insbesondere durch den Mangel an geeigneten Methoden – keine vergleichbar aktive Position in puncto Verhütung einnehmen kann, möchten jedoch immer mehr Männer über Methode und Dauer der Verhütung gemeinsam mit ihrer Partnerin entscheiden.
Ein häufiger Beweggrund ist nicht nur der Wunsch nach Vermeidung einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch die Frage der Anwendungsfreundlichkeit sowie des Gesundheitsschutzes. So bieten zum Beispiel nur das Kondom und das Femidom einen größtmöglichen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Tripper, Syphilis oder HIV.
Die Bedeutung der Verhütung für den Mann wird in der Zukunft weiter zunehmen. Das unterstreicht auch die intensive Forschung zur Entwicklung neuer Verhütungsmethoden für den Mann. Diese Überlegungen sowie die individuellen Wünsche der Partnerin bzw. des Partners zeigen deutlich, dass das Thema Verhütung keineswegs nur Frauensache ist.
Verhütungsmethoden für Männer
Im Gegensatz zu Frauen steht jedoch Männern bislang noch keine große Auswahl bei den Verhütungsmethoden zur Verfügung. Eigenständig verhüten können Männer derzeit nur mit folgenden Methoden:
- Kondom
- Vasektomie (Sterilisation des Mannes)
Hinweis
Der Coitus interruptus ist keine Verhütungsmethode!
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 3. Mai 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr.in Claudia Linemayr-Wagner, Mag.a Angela Tunkel