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Neuer Krebsreport mit COVID-19 Fokus

04.02.2022

Anfang Februar präsentierten Fachleute den neuen Österreichischen Krebsreport. Mit dem Bericht wollen die Herausgeber einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung krebskranker Menschen leisten. Ein Schwerpunkt liegt auf den Folgen der Corona-Pandemie für die Betroffenen. Der neue Krebsreport soll zukünftig jedes Jahr zum Weltkrebstag am 4. Februar mit aktuellen Informationen erscheinen.

Die Herausgeber des Österreichischen Krebsreports sind die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGH) und die Österreichische Krebshilfe. Der Bericht ist eine Gesamtschau über ‚Krebs in Österreich‘: Epidemiologie, Krebsvorsorge, Behandlung und Krebsforschung. Zudem werden als Schwerpunkt die Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Krebspatientinnen und -patienten beleuchtet. Als Partner arbeiteten die Statistik Austria sowie die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) am Bericht mit. Zusätzlich haben sich zehn onkologische Fachgesellschaften eingebracht.

Wie häufig ist Krebs in Österreich?

Die Kennzahlen der Krebsstatistik wurden aus den Daten des Österreichischen Nationalen Krebsregisters der Statistik Austria berechnet.

  • Jährlich erkranken in Österreich etwa 42.000 Menschen neu an Krebs. Fachleute bezeichnen diese Kennzahl als Inzidenz. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.
  • Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern zählen zu den häufigsten Krebs-Neuerkrankungen.
  • Die Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu überleben, stieg: Die Drei-Jahres-Überlebensrate nahm in den vergangenen Jahrzehnten zu und lag in den Jahren 2013 bis 2016 im Mittel bei rund 65 Prozent.
  • Immer mehr Menschen leben mit einer Krebserkrankung. Ende 2018 waren dies in Österreich 366.843 Personen, davon 191.871 Frauen und 174.972 Männer. Fachleute bezeichnen diese Kennzahl als Prävalenz. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, nimmt mit dem Alter deutlich zu.

Krebs und COVID-19

Der Bericht unterstreicht: Das Risiko, bei einem Infekt der Atemwege eine Lungenentzündung zu erleiden, ist für Menschen mit einer Krebserkrankung aufgrund eines geschwächten Immunsystems durch den Krebs selbst und die medikamentöse Tumortherapie generell höher. Krebs, insbesondere eine aktive Krebserkrankung, ist ein potenzieller Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf. Die Vermeidung einer Corona-Infektion bei Krebspatientinnen und -patienten sei daher sehr wichtig.

Viele Betroffene sind laut Krebsbericht sehr verunsichert, wie sich das Virus auf die Krebserkrankung und Therapie auswirkt - und was sie im Alltag beachten sollten. Für Beratung und Betreuung in allen Belangen zu COVID-19 und Krebs wird auf onkologisches Fachpersonal verwiesen. Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus sollte jedoch nicht die Abklärung und Therapie einer Krebserkrankung beeinträchtigen.

Die COVID-19-Schutzimpfung wird Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen grundsätzlich empfohlen. Die Entscheidung über die Impfung und über den Zeitpunkt der Impfung soll von der Patientin oder dem Patienten und der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Risiko- und Erkrankungssituation erfolgen.

Wie wirksam ist die Corona-Schutzimpfung bei einer Krebsbehandlung?

Krebspatientinnen und -patienten entwickeln weniger SARS-CoV-2-Antikörpern bei einer Corona-Impfung. Nach zwei und drei Teilimpfungen konnten jedoch deutlich mehr SARS-CoV-2-Antikörper gemessen werden. Die Schutzimpfung sollte, wenn zeitlich möglich, vor Beginn einer medikamentösen Tumortherapie erfolgen, so der Krebsbericht.

Krebsvorsorge und Früherkennung während der Pandemie

Die COVID-19-Pandemie hatte im Jahr 2020 in Österreich einen starken Einfluss auf die Krebsvorsorge. So haben im März und April 2020 während des Lockdowns deutlich weniger Frauen die Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung in Anspruch genommen. Danach haben sich die Zahlen jedoch wieder stabilisiert. Dennoch stellt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda fest: „Bedingt durch die Pandemie wurde die Mammographie im Jahr 2020 von 41.000 Frauen weniger in Anspruch genommen. Das entspricht einem Rückgang um fast 13 Prozent und könnte in einer erhöhten Sterblichkeit durch Brustkrebs münden. Auch bei Vorsorgekoloskopien kam es leider zu einem Rückgang um fast 15 Prozent, was eine erhöhte Sterblichkeit durch Darmkrebs befürchten lässt.“ Der Einfluss auf die Sterblichkeit durch verzögerte Krebsdiagnose sei laut Bericht jedoch schwer abschätzbar.

Qualität der Versorgung und neue Therapien

Der Krebsbericht beschreibt im Kapitel Versorgung auch Fortschritte in der Behandlung. Beispiele sind verbesserte medikamentöse Therapien des Magen- und Lungenkarzinoms oder neue immunologische Krebstherapien.

Karin Eglau, Senior Health Expert der Gesundheit Österreich GmbH, erklärt: „Für die Zukunft von größter Bedeutung sind die Forcierung von interdisziplinären Tumorboards, da sie für die Qualität der gesamten onkologischen Versorgung zentral sind, sowie eine strukturierte Dokumentation in den Krankenanstalten.“

Weitere Informationen:

Österreichischer Krebsreport

Letzte Aktualisierung: 4. Februar 2022

Erstellt durch: Redaktion

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