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Was ist Gesundheitskompetenz?

Gesundheitskompetenz bedeutet das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Gesundheitskompetenz trägt wesentlich dazu bei, gute Gesundheitsentscheidungen zu treffen und dadurch Lebensqualität und Gesundheit zu verbessern und zu erhalten. Gesundheitskompetenz hängt von persönlichen Fähigkeiten sowie von den Bedingungen und Anforderungen der jeweiligen Umgebung an diese Fähigkeiten ab.

Warum braucht es Gesundheitskompetenz?

Gesundheitskompetenz ist wichtig für Gesundheit und Lebensqualität!

Personen mit geringer Gesundheitskompetenz …

  • weisen ein ungünstigeres Bewegungs‐ und Ernährungsverhalten und einen höheren BMI auf,
  • schätzen ihre gesundheitliche Situation schlechter ein und sind häufiger von chronischen Erkrankungen und gesundheitsbedingten Einschränkungen im Alltag betroffen,
  • kommen schlechter mit chronischen Erkrankungen zurecht,
  • nehmen das Gesundheitssystem stärker in Anspruch (z.B. Ärztinnen und Ärzte der Allgemeinmedizin, Fachärztinnen und ‐ärzte, ambulante Behandlungen und Notfalldienste) und
  • verbringen mehr Tage im Krankenstand.

Gute Gesundheitsinformationen

Der Begriff „Gute Gesundheitsinformation“ bezeichnet qualitätsvolle und vertrauenswürdige Informationen zu gesundheitsbezogenen Inhalten. Sie sind wichtig, damit Menschen ihre Gesundheitskompetenz verbessern können. Gute Gesundheitsinformationen haben bestimmte Eigenschaften, die sie auszeichnen.

Zum Bespiel: Man erkennt, wer die Informationen geschrieben hat und wer sie herausgibt. Sie sind u.a. aktuell, verständlich, wissenschaftlich belegt, unvoreingenommen, nachvollziehbar etc. Die Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) hat eine „Checkliste: Gute Gesundheitsinformationen für alle Menschen“ erstellt.

Informationen in einfacher Sprache ermöglichen es besonders Menschen mit Leseschwierigkeiten, die Informationen besser zu verstehen.

Gute Gesundheitsinformation kann unterschiedliche Formen haben:

  • Gedruckte Informationen, z.B. Broschüren
  • Digitale Informationen, z.B. Websites, Apps
  • Videos, Podcasts etc.

Gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem

Eine gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem fördert Vertrauen, Engagement und Kooperation zwischen Patientinnen und Patienten sowie medizinischem Personal. Letztendlich trägt es auch zu besseren Behandlungsergebnissen und zur Effizienz der medizinischen Versorgung bei. Der Schlüssel für gute Gesprächsqualität ist die patientenzentrierte Gesprächsführung seitens der Gesundheitsberufe. Mit speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern und einem qualitätsgesicherten Trainer-Netzwerk können Gesundheitseinrichtungen unterstützt werden, die Gesprächsqualität zu verbessern. Das ÖPGK-Trainernetzwerk bietet interessierten Einrichtungen Impuls-Workshops und Kommunikationstrainings für Gesundheitsberufe (nach ÖPGK-tEACH-Standard) an. Mehr Informationen: Gute Gesprächsqualität im Gesundheitssystem (oepgk.at).

3 Fragen für meine Gesundheit – Kompetenz im Gespräch

Geht es um komplexe medizinische Zusammenhänge oder Entscheidungen bezüglich der eigenen Gesundheit oder Krankheit, fühlen sich viele Menschen überfordert. Die verlässlichste Auskunftsquelle ist und bleibt ein Gespräch mit der Ärztin bzw. dem Arzt oder den Gesundheitsfachkräften. Die Initiative „3 Fragen für meine Gesundheit“ soll Menschen dazu anregen, Fragen zu stellen und sich aktiv als Partnerinnen und Partner in ihre Gesundheitsversorgung einzubringen.

Die drei Fragen sind: 

  • Was habe ich?
  • Was kann ich tun?
  • Warum ist das wichtig?

Diese drei Fragen sind bewusst einfach formuliert, damit möglichst viele Patientinnen und Patienten sie sich gut merken und anwenden können. „3 Fragen für meine Gesundheit“ erleichtern es Patientinnen und Patienten, im Gespräch aktiv zu werden. Gesundheitsfachkräfte werden zum Fragenstellen ermutigt und stellen sicher, dass Patientinnen und Patienten die Antworten auf diese zentralen drei Fragen gut verstehen. Weitere Informationen finden Sie unter Gut vorbereitet in die Arztpraxis.

Patientenrechte

Die Patientenrechte sind in verschiedenen Gesetzen verankert. Sie stellen sicher, dass Patientinnen und Patienten ihre Ansprüche durchsetzen können. Die Patientenrechte zu kennen hilft, gesundheitliche Herausforderungen und Probleme lösen zu können. Auch hier besteht ein Zusammenwirken mit der Gesundheitskompetenz. Weitere Informationen finden Sie unter Patientenrechte und auf der Website der ÖPGK Patientenrechte.

Wer ist die ÖPGK?

Die ÖPGK unterstützt die langfristige Entwicklung und Etablierung der Gesundheitskompetenz in Österreich u.a. durch:

  • Vernetzung & Zusammenarbeit
  • Ausbau und Entwicklung von Wissen & Erfahrung
  • Abstimmung von Gesundheitskompetenz-Maßnahmen zwischen Politik- und Gesellschaftsbereichen
  • Entwicklung von praxistauglichen Tools und Strategien innerhalb der fünf ÖPGK-Schwerpunkte: Gute Gesundheitsinformation, Gute Gesprächsqualität, Organisationale Gesundheitskompetenz, Bürger- und Patientenempowerment, Messung der Gesundheitskompetenz

Für Organisationen, die Maßnahmen zur Stärkung von Gesundheitskompetenz durchführen, bietet die ÖPGK eine Mitgliedschaft an. Mehr Informationen finden Sie unter Mitglied werden - ÖPGK.

Letzte Aktualisierung: 29. September 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Gesundheit Österreich GmbH, ÖPGK, Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem

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