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Notfall: Verlegung der Atemwege

Ein Fremdkörper in den Atemwegen führt zu plötzlich einsetzender Atemnot und kann sehr schnell lebensbedrohlich werden. Unfälle dieser Art passieren im Erwachsenenalter insbesondere im Zusammenhang mit Essen; ein eiliger Bissen vom Brot und schon ist es passiert.

Auch flüssige Stoffe können gefährlich werden: Gelangen sie während der Einatmung in die Atemwege, spricht man von Aspiration. In weiterer Folge kann dies einen akuten Verschluss der Atemwege mit daraus resultierendem Sauerstoffmangel auslösen. Besonders bei Flüssigkeiten wie z.B. Magensaft ist in Folge eine Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) oder ein akutes Lungenversagen (Schocklunge) möglich.

Bei jeder Form der Atemnot gilt: schnelle und adäquate Erste Hilfe kann lebensrettend sein.

Wie äußert sich ein Fremdkörper in den Atemwegen?

Hinweise auf einen „verschluckten“ Fremdkörper können sein:

  • plötzlich einsetzender Husten ohne jegliche Infektzeichen,
  • plötzlich einsetzende Atemgeräusche (wie Pfeifen, Rasseln, Keuchen),
  • plötzliche Unfähigkeit zu sprechen,
  • schwere Atemnot,
  • Würgen,
  • Heiserkeit,
  • nach Luft „schnappen“ sowie
  • plötzliche Blauverfärbung der Haut.

Neben Unfällen mit zu hastigem Essen oder Trinken sind Personen mit getrübtem oder nicht vorhandenem Bewusstsein (z.B. stark alkoholisierte Personen oder nach Unfällen) besonders gefährdet, einen Fremdkörper bzw. Flüssigkeit zu aspirieren.

Mehr zum Thema: Notfall: Atemnot

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Kontrollieren Sie, ob ein Fremdkörper im Mund bzw. Rachen sichtbar ist. Falls ja, versuchen Sie diesen vorsichtig zu entfernen.

Achtung

Versuchen Sie nicht, einen Gegenstand mit den Fingern aus dem Rachen zu suchen bzw. zu entfernen, wenn dieser nicht sichtbar ist. Es besteht die Gefahr, den Gegenstand noch weiter nach hinten zu schieben.

Die/Der Betroffene hustet, kann aber noch ausreichend atmen:

  • Unternehmen Sie zunächst nichts und lassen Sie die Person weiter kräftig husten.
  • Kann der Gegenstand nicht ausgehustet werden, wählen Sie den Notruf 144.
  • Beruhigen Sie die Person und helfen Sie, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
  • Solange die Person noch ausreichend atmen kann, soll sie aufrecht sitzen bleiben.

Die Atmung ist eingeschränkt bzw. die Person zeigt deutliche Atemnot:

  • Wählen Sie sofort den Notruf 144.
  • Beugen Sie den Oberkörper der/des Betroffenen nach vorne.
  • Schlagen Sie mit der flachen Hand 5x kräftig zwischen die Schulterblätter.

  • Bleibt diese Maßnahme erfolglos: Führen Sie fünf Kompressionen (Heimlich-Handgriff) des Oberbauches durch:
    • Dabei stellen Sie sich hinter die Person und legen beide Arme um den Oberbauch.
    • Ballen Sie eine Faust und legen Sie diese zwischen Nabel und Brustkorb.
    • Greifen Sie mit der anderen Hand auf die Faust und ziehen Sie kräftig nach innen und oben.
    • Führen Sie dies 5x durch!

  • Tritt keine Besserung ein, beginnen Sie wieder mit fünf Schlägen auf den Rücken.
  • Wiederholen Sie die Maßnahmen abwechselnd so lange, bis sich der Fremdkörper entfernen lässt oder die Rettungskräfte eintreffen.

Die/der Betroffene verliert das Bewusstsein bzw. ist bewusstlos:

Ist die Atmung der/des Betroffenen so stark eingeschränkt, dass sie/er das Bewusstsein verliert, ist schnelles Handeln gefragt:

  • Wählen Sie sofort den Notruf 144.
  • Legen Sie die Person flach auf den Rücken und beginnen Sie mit einer Herzdruckmassage: 30x mit einer Frequenz von 100 bis 120x pro Minute drücken.
  • Überstrecken den Kopf vorsichtig nach hinten und beatmen Sie 2x.
  • Bleibt die Person weiter reglos, wiederholen Sie den Zyklus aus 30x Herzdruckmassage und 2x beatmen so lange, bis die Rettungskräfte eintreffen oder die Person Lebenszeichen zeigt.

Mehr zum Thema: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Was ist zusätzlich wichtig zu wissen?

Bei einem Heimlich-Handgriff können innere Verletzungen entstehen. Deshalb ist es wichtig, Personen, auch bei Erfolg der Maßnahme, anschließend im Krankenhaus untersuchen zu lassen!

Hinweis

Den „Heimlich-Handgriff“ niemals an Gesunden üben und nicht bei Kleinkindern unter einem Jahr anwenden!

Wissenswertes zur Atmung

Wir können viele Tage ohne Nahrung, mehrere Tage ohne Flüssigkeit, allerdings nur wenige Minuten ohne Sauerstoff überleben. Es ist daher überlebenswichtig, dass Luft über unsere Atemwege in die Lungen gelangt. Dies geschieht mittels Atmung (Ventilation). Dabei strömt die Luft durch Mund oder Nase in die Luftröhre und danach in die Lunge. In der Nase wird die Luft durch Härchen und Schleimhäute gereinigt, angefeuchtet und angewärmt. Der Atemluftstrom gelangt weiter über den Rachen zum Kehlkopf und durch die Stimmritze in die Luftröhre. Die Stimmritze ist bei der Einatmung immer weit offen. In der Luftröhre wird die Luft durch Flimmerhärchen weiter gereinigt. Über die beiden Hauptbronchien kommt die Luft zu den kleineren Bronchiolen und danach in die sogenannten Lungenbläschen. Dort findet der eigentliche Gasaustausch statt. Durch sehr dünne Membranen wandert der Sauerstoff in die Blutgefäße und das Kohlendioxid diffundiert zurück in die Lunge.

Atmung basiert auf Druckunterschieden. Beim Einatmen wird durch Kontraktion des Zwerchfells das Lungenvolumen vergrößert und der Brustkorb hebt sich. Die Folge ist ein Unterdruck in der Lunge. Aufgrund dieses Unterdruckes wird die Luft beim Einatmen eingesaugt. Beim Ausatmen entspannt sich das Zwerchfell wieder. Dadurch kann die Lunge durch elastische Fasern wieder in ihren Ausgangszustand zurückgehen. Der Druck in der Lunge steigt wieder an, und die verbrauchte Luft wird ausgeatmet. Dieser Zyklus wiederholt sich zirka zwölf- bis 16-mal pro Minute. Insgesamt atmet ein erwachsener Mensch jeden Tag zirka 10.000 bis 15.000 Liter Luft ein und aus.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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