Lymphangitis
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Lymphangitis und was sind deren Ursachen?
Eine Lymphangitis ist eine Entzündung von Lymphgefäßen im Lymphsystem. Mithilfe des Lymphsystems werden u.a. Nährstoffe transportiert und Krankheitserreger unschädlich gemacht. Die Lymphgefäße ziehen durch den ganzen Körper und sind mit dem Blutgefäßsystem verbunden.
Häufig kommt es durch eine Infektion zu einer Lymphangitis. Beispielsweise wenn Krankheitserreger über eine Hautwunde, einen Insektenstich oder Tierbiss in den Körper eindringen und in weiterer Folge in die Lymphgefäße gelangen. Eine Entzündung der Lymphgefäße kann auch von bestehenden Infektionen, etwa einem Abszess, einer Pilzinfektion oder einem Erysipel, ausgehen. In den meisten Fällen wird eine Lymphangitis durch Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken verursacht, seltener durch Pilze oder Viren. In tropischen Gebieten können Parasiten wie Filarien zu einer Lymphangitis führen. Selten kann Lymphangitis infolge einer Krebserkrankung oder deren Behandlung auftreten.
Bestimmte Faktoren, wie beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes mellitus oder ein Ekzem, können die Entstehung einer Lymphangitis begünstigen.
Wird eine Lymphangitis nicht rechtzeitig behandelt, kann sich die Entzündung auf das Lymphsystem und andere Organe ausbreiten. Schwerwiegende Komplikationen können in weiterer Folge auftreten. Gelangen die Krankheitserreger in die Blutbahn, können sich diese im ganzen Körper ausbreiten und zu einer Sepsis führen. Durch wiederholte Entzündungen der Lymphgefäße können diese dauerhaft geschädigt werden, wodurch der Abfluss der Lymphe behindert werden kann. In weiterer Folge kann dadurch ein Lymphödem entstehen.
Welche Symptome verursacht eine Lymphangitis?
Bei einer akuten Lymphangitis können sich die Beschwerden schnell innerhalb weniger Stunden entwickeln. Typischerweise tritt ein roter Streifen auf der Haut auf, der von der Wunde in Richtung Körpermitte zieht. Die betroffene Körperstelle kann warm, schmerzhaft und geschwollen sein. Oft sind nahe gelegene Lymphknoten mitbetroffen, wodurch diese vergrößert und oft schmerzhaft sind. Je nach Fall fühlt sich die betroffene Person krank und hat Fieber.
Bei der seltener vorkommenden nodulären Lymphangitis treten knötchenartige Schwellungen entlang der Lymphgefäße auf. Verursacht wird diese Form durch Schimmelpilze, die auf Pflanzen vorkommen. Fachleute bezeichnen diese Erkrankung als Sporotrichose. Die Infektion kann sich auf mehrere Organe ausbreiten, beispielsweise auf die Knochen, Gelenke oder Hirnhäute. Die betroffene Person ist dann schwer krank.
Wie wird die Diagnose einer Lymphangitis gestellt?
In den meisten Fällen kann die Ärztin oder der Arzt aufgrund der typischen Symptome und der körperlichen Untersuchung die Diagnose einer Lymphangitis stellen. Bei der Anamnese wird u.a. nachgefragt, ob sich die betroffene Person an einen Insektenstich oder eine Verletzung erinnern kann. Auch von Interesse ist, ob sie an einer chronischen Erkrankung, die das Risiko für eine Infektion erhöhen kann, leidet. Beispielsweise Diabetes mellitus, eine Immunschwäche oder eine Krebserkrankung.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung überprüft die Ärztin oder Arzt u.a., ob es gerötete oder geschwollene Hautstellen oder eine Wunde gibt. Zudem werden die Lymphknoten in der Nähe des betroffenen Körperteils abgetastet.
Um festzustellen, ob die Entzündungswerte erhöht sind, entnimmt die Ärztin oder der Arzt Blut aus einer Vene. In bestimmten Fällen wird eine Blutkultur durchgeführt oder ein Abstrich von der Wunde genommen. Die Proben werden anschließend im Labor untersucht, wo festgestellt werden kann, welche Krankheitserreger hinter der Lymphangitis stecken.
Selten sind weitere Untersuchungen, beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT, notwendig.
Wie wird eine Lymphangitis behandelt?
Je nachdem welche Ursache hinter der Lymphangitis steckt und wie schwer die betroffene Person erkrankt ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Wurde die Lymphangitis durch Bakterien verursacht, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt Antibiotika. Je nach Schweregrad der Erkrankung können diese geschluckt oder über eine Vene in Form einer Infusion verabreicht werden. Zudem empfehlen die Fachleute, das betroffene Körperteil ruhig zu stellen und hochzulagern. Hilfreich können auch feuchte Umschläge sein, die desinfizierende Mittel enthalten. Selten kann auch eine Operation notwendig sein.
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Verdacht auf eine Lymphangitis kann sich die betroffene Person an folgende Stellen:
- eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin
- Primärversorgungseinrichtung (PVE)
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 5. März 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr.in. Marianne Brodmann, Fachärztin für Innere Medizin