Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Sepsis

Eine Sepsis ist eine schwere Infektion des Körpers, hervorgerufen durch Mikroorganismen, z.B. Bakterien, Pilzen, Viren. Sie entsteht dadurch, dass die Infektion nicht nur lokal begrenzt auftritt, sondern sich über das Blut im Körper ausbreitet. Sepsis wird in der Umgangssprache auch als Blutvergiftung bezeichnet, wobei dieser Begriff in der Fachsprache nicht mehr verwendet wird. Infolge von Organfunktionsstörungen kann eine lebensbedrohliche Situation eintreten.

Eine Erkrankung bzw. ursprüngliche Infektion kann zu einer Sepsis führen – beispielsweise als Folge einer Hirnhautentzündung (Meningitis), einer Lungenentzündung, eines Harnwegsinfekts etc. Auch durch Verletzungen (z.B. Bisse), schlecht heilende Wunden, als Folge operativer Eingriffe, infolge der Einnahme immunsuppressiver (das Abwehrsystem schwächende) Medikamente und vielem mehr kann es zu einer Sepsis kommen.

Welche Symptome können auftreten?

Die Symptome können unterschiedlich sein. Unter anderem kommt es zu:

  • allgemeinem schwerem Krankheitsgefühl, beeinträchtigtem Allgemeinzustand bis hin zu Verwirrtheit,
  • Müdigkeit, Schwächegefühl,
  • Schmerzen,
  • Fieber oder Unterkühlung, Schüttelfrost,
  • Übelkeit, Erbrechen,
  • punktförmigen Hautblutungen (Petechien), Hämatome etc.,
  • niedrigem Blutdruck (trotz warmer Haut).

Zudem zeigen sich Symptome bzw. eine Verschlechterung der Grunderkrankung bzw. –infektion.

Man spricht unter anderem im Zusammenhang mit einer Infektion vom sogenannten Systemic Inflammatory Response Syndrome (SIRS). Dabei kommt es zu:

  • Fieber (über 38 Grad Celsius) oder Unterkühlung (Hypothermie),
  • beschleunigter Herzfrequenz,
  • hoher Atemfrequenz (Tachypnoe) sowie
  • Anstieg der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) oder Verminderung der Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).

Im Zuge der schweren Infektionsverläufe bei einer Sepsis treten Organfunktionsstörungen auf. Davon betroffen sind ein oder mehrere Organe (z.B. Gehirn, Nieren). Als septischer Schock wird eine Sepsis bezeichnet, bei der es zu einer arteriellen Hypotonie (starker Erniedrigung bzw. Absinken des arteriellen Blutdrucks) kommt (trotz Flüssigkeitszufuhr in Form von Infusionen). Bei einer Sepsis kann es rasch zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Um lebensbedrohliche Situationen und schwere Organschäden zu vermeiden, ist eine rasche Diagnose und Therapie entscheidend.

Symptome einer Sepsis sind für medizinische Laien vor allem zu Beginn oft nicht oder schwer einzuordnen. Bei bestimmten Symptomen (z.B. rascher Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Atemnot, beschleunigter Atmung, Herzrasen, Blutdruckabfall etc.) muss sofort ärztliche Hilfe gerufen werden (Notruf 144)!

Wie wird die Diagnose gestellt?

Wesentlich für die Diagnose sind die Symptome sowie deren Ausprägung bzw. Schwere. Verletzungen sowie bereits bekannte Erkrankungen etc. werden abgeklärt. Verschiedene Untersuchungen werden durchgeführt, z.B.:

  • gründliche körperliche Untersuchung (Blutdruck, Pulsfrequenz, Messung des Sauerstoffanteils im Blut – Pulsoximetrie, Atemfrequenz, Auskultation, Palpation, Untersuchung der Haut, Messung der Temperatur etc.),
  • Bestimmung von verschiedenen Laborwerten (z.B.CRP, PCT, IL6, Leukozytenzahl, Thrombozytenzahl)
  • sowie von Blutkulturen und Abstrichen aus verschiedenen Stellen (Wunden, Harn, Sputum),
  • eventuell Röntgen, CT, MRT zur Identifikation der Ursache.

Wie erfolgt die Behandlung?

Ziel der Therapie ist es, Körperfunktionen aufrechtzuerhalten bzw. zu stabilisieren, die Infektion zu bekämpfen und den Erreger zu beseitigen, sodass die ursprüngliche Infektion vollständig abheilen kann. Die Therapie erfolgt im Krankenhaus, teils intensivmedizinisch. Sie orientiert sich unter anderem am gesundheitlichen Zustand, an Grunderkrankung(en) und dem Erreger.

Im Falle eines septischen Schocks sowie bei Organversagen ist die Behandlung auf einer Intensivstation unabdingbar.

Die Therapie erfolgt mittels:

  • Überwachung der Vitalfunktionen,
  • zielgerichteter Infusionstherapie,
  • Medikamenten bzw. Substanzen, die den Blutdruck stützen bzw. heben (Vasopressoren),
  • Medikamenten, die die Herzleistung verbessern (Inotropika),
  • Sicherung der Atemwege und der Sauerstoffzufuhr (ev. durch Intubation und Beatmung).
  • Je nach Schwere und eventueller Schädigungen von Organen können weitere Maßnahmen notwendig sein, z.B. der Ersatz der Nierenfunktion durch eine Blutwäsche (Dialyse, Hämodiafiltration).

Zur allgemeinen Therapie im Krankenhaus zählen unter anderem:

  • Volumenersatz (zusätzliche Flüssigkeitsverabreichung durch Infusionen, Elektrolytlösungen),
  • Antibiotika, Antimykotika (Mittel gegen Pilze) bzw. weitere Medikamente je nach Erreger sowie
  • chirurgische Sanierung des Entzündungsherdes (Drainage).

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Verdacht auf eine Sepsis muss rasch gehandelt werden. Symptome und Gesundheitszustand können sich rasch verschlechtern. Die ärztliche Begutachtung ist ehestmöglich notwendig – je nach Gesundheitszustand über die Hausärztin/den Hausarzt oder den Ärztenotdienst über 141. Bei starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ist der Transport in ein Krankenhaus erforderlich (Notruf 144 oder 112)!

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. September 2020

Erstellt durch: Redaktion

Expertenprüfung durch: Prim. Dr.med.univ. Bernhard Bacher, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes