Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Norovirus-Gastroenteritis

Eine Norovirus-Gastroenteritis ist eine akute Magen-Darm-Infektion mit Erbrechen und Durchfall. Daran erkrankte Menschen sind hoch ansteckend. Typisch für Noroviren ist ein gehäuftes Auftreten von Erkrankungsfällen, z.B. in Heimen, Schulen oder Kindergärten. Sorgfältige Hände- und Lebensmittelhygiene sowie die Isolierung Erkrankter kann eine Ausbreitung des Virus einschränken. Bei einer Erkrankung ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme äußerst wichtig. Bei ausgeprägtem Flüssigkeitsverlust sind weitere Maßnahmen notwendig. Eine Norovirus-Gastroenteritis bessert sich meist innerhalb weniger Tage, schwere Verläufe und Komplikationen sind eher selten.

Was ist eine Norovirus-Gastroenteritis?

Eine Norovirus-Gastroenteritis ist eine akute Magen-Darm-Infektion. Fachleute sagen auch akute infektiöse, virale Gastroenteritis dazu. Die Hauptbeschwerden sind starkes Erbrechen und Durchfall. Auslöser sind Noroviren. Sie sind eine der häufigsten Ursachen akuter viraler Durchfallerkrankungen. Da Noroviren sehr ansteckend und besonders widerstandsfähig sind, führen sie oft zu einem gehäuften Auftreten akuter viraler Durchfallerkrankungen in z.B. Kindergärten, Schulen oder Senioren- und Pflegeheimen.

Infektionen mit Noroviren können zu jeder Jahreszeit auftreten, gehäuft in den Wintermonaten.

Weitere Erreger von infektiösen Durchfallerkrankungen sind z.B. Rotaviren sowie Bakterien wie u.a. Campylobacter, Escherichia coli, Salmonellen oder Staphylokokken. Auch Gifte, die bestimmte Bakterien produzieren, können Erbrechen und Durchfall auslösen. Weitere Informationen finden Sie unter Lebensmittelinfektionen und Lebensmittelvergiftungen.

Welche Ursachen hat eine Norovirus-Gastroenteritis?

Die Ursache einer Norovirus-Gastroenteritis ist eine Ansteckung mit Noroviren. Bereits minimale Mengen an Viruspartikeln sind für eine Infektion ausreichend. Noroviren sind also hoch ansteckend. Übertragen wird das Virus von Mensch zu Mensch, z.B. durch den Kontakt mit Erkrankten oder deren Stuhl bzw. Erbrochenem. Eine Ansteckung ist auch über mit Noroviren verunreinigte Gegenstände, Flächen oder Nahrungsmittel möglich. Etwa wenn diese in den Mund genommen bzw. gegessen werden. Oder, wenn verunreinigte Gegenstände berührt werden und die Hände dann mit dem Mund in Kontakt kommen. Eine Ansteckung ist aber auch über die Luft möglich, z.B. durch das Einatmen kleinster Partikel nach heftigem Erbrechen. Nahrungsmittel, die häufig Noroviren übertragen können, sind z.B. Muscheln, Tiefkühlbeeren, Salate sowie verunreinigtes Wasser.

Hat man sich mit Noroviren angesteckt, liegt die Inkubationszeit zwischen sechs Stunden bis zwei Tage, bis die ersten Symptome auftreten.

Welche Symptome können auftreten?

Eine Norovirus-Gastroenteritis beginnt meist plötzlich. Zu den Symptomen zählen u.a.:

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen und -krämpfe,
  • Muskelschmerzen,
  • Kopfschmerzen und
  • leichtes Fieber.

Wie lange ist man ansteckend?

Solange Krankheitsanzeichen bestehen, sind die Betroffenen hoch ansteckend. Die Symptome dauern normalerweise zwei bis drei Tage. Die Betroffenen sind allerdings noch mindestens zwei Tage ansteckend. In einigen Fällen sind Noroviren noch über Wochen nach der akuten Erkrankung im Stuhl nachweisbar.

Hinweis: Um andere Personen vor einer Ansteckung mit Noroviren zu schützen, sind sorgfältige Händehygiene und sonstige Hygienemaßnahmen wichtig.

Wann ist eine ärztliche Behandlung notwendig?

Eine akute Norovirus-Gastroenteritis verläuft in der Regel ohne Komplikationen und bessert sich von selbst.  Die Symptome klingen meist innerhalb von zwei Tagen ab. Sind die Beschwerden nicht zu belastend, ist keine Behandlung erforderlich.

Kommt es zu hohem Fieber, Anzeichen eines starken Flüssigkeitsverlustes oder nach zwei Tagen zu keiner Besserung, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Säuglinge, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen oder geschwächtem Immunsystem sollten auf mögliche Komplikationen aufmerksam beobachtet werden.

Hinweis: Für alle Gesundheitsfragen, wenn Sie nicht wissen, ob Sie ins Krankenhaus sollen, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nicht verfügbar ist: Rufen Sie 1450 an  die Rund-um-die Uhr-Gesundheitsberatung!

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Ärztin oder der Arzt wird sich bei akuten Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall über das Ausmaß und Art der Beschwerden informieren. Die Ärztin oder der Arzt wird u.a. folgende Fragen stellen:

  • Sind die Beschwerden plötzlich oder allmählich gekommen?
  • Wie ist der Stuhl beschaffen?
  • Wurde eine (Auslands-)Reise gemacht?
  • Stehen die Beschwerden mit der Ernährung in Verbindung, z.B. Lebensmittelvergiftung?
  • Sind in Arbeit, Schule oder Kindergarten weitere Fälle von Magen-Darm-Infektionen bekannt?

In den meisten Fällen ist ein Test auf den Erreger nicht erforderlich. In bestimmten Fällen kann die Ärztin oder der Arzt eine Laboruntersuchung einer Blut-, Stuhl- oder Harnprobe veranlassen, um den genauen Erreger festzustellen: Etwa wenn bei den Erkrankten Begleiterkrankungen bestehen, Blut im Stuhl auftritt oder es zu hohem Fieber kommt. Dafür steht ein Noroviren-Schnelltest oder ein Norovirus-PCR-Test zur Verfügung. Auch bei gehäuftem Auftreten, etwa bei einer Epidemie, wird der Erreger ermittelt. 

Hinweis: Bei Verdacht auf eine lebensmittelbedingte Norovirus-Infektion besteht in Österreich Meldepflicht. Die Meldung erfolgt durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt oder das Labor. Es wird versucht, die Infektionsquelle zu finden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Liegt eine Norovirus-Gastroenteritis vor, klärt die Ärztin oder der Arzt über die Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung auf und informiert über die Wirkung und mögliche Nebenwirkungen der Medikamente. Zur Verfügung stehen u.a.:

  • Orale Rehydratationstherapie: dient dem Ausgleich der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste. Oral bedeutet: über den Mund eingenommen.
  • Intravenöse Rehydratationstherapie: als Infusion, bei ausgeprägtem Flüssigkeitsverlust.
  • Spasmolytika: wirken gegen Bauchkrämpfe.
  • Antiemetikum: wirkt gegen Übelkeit und Erbrechen.

Derzeit gibt es kein antivirales Medikament, das Noroviren abtöten kann. Antibiotika wirken nicht gegen Noroviren.

Wie kann einer Norovirus-Gastroenteritis vorgebeugt werden?

Aktuell gibt es keine Impfung gegen Noroviren. Um sich selbst bei Erkrankung anderer vor einer Infektion zu schützen bzw. eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, sind Hygienemaßnahmen wichtig. 

Hygienemaßnahmen

Erkrankte und Pflegende können mithilfe geeigneter Hygienemaßnahmen eine Ansteckung weiterer Personen verhindern. So sollten die Erkrankten möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben. Besonders wichtig ist die persönliche Händehygiene der Erkrankten selbst sowie der Angehörigen. Insbesondere nach dem Toilettenbesuch, vor dem Zubereiten von Speisen sowie vor dem Essen. Mit Stuhl oder Erbrochenem verunreinigte Kleidungsstücke, Handtücher oder Bettzeug sollten mit mindestens 60°C gewaschen werden. Erkrankte sollten auch nach Abklingen der Beschwerden mindestens zwei Tage keine Speisen für andere zubereiten.

Welche Komplikationen können auftreten?

Mögliche Komplikationen bei infektiösen Durchfallerkrankungen wie einer Norovirus-Gastroenteritis sind z.B.:

  • Flüssigkeitsmangel, auch: Dehydrierung,
  • Kreislaufstörungen bis zum Kollaps,
  • akutes Nierenversagen.

Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels sind z.B.:

  • Durst,
  • Müdigkeit,
  • Schwindel,
  • Mundtrockenheit,
  • wenig und dunkler Harn,
  • Verwirrung.

Säuglinge, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen oder geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet für Komplikationen. Weitere Informationen finden Sie unter Magen-Darm-Infektion bei Kindern.

Was kann ich selbst tun?

Bei akuter Norovirus-Gastroenteritis ist es wichtig, den hohen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Um die Flüssigkeit zu behalten, kann es hilfreich sein, alle 15 bis 30 Minuten kleine Schlucke zu trinken. Geeignet sind z.B. mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte, geeignete Sportgetränke, Tee, Gemüsesuppe, Wasser oder Beerensäfte. Auch Elektrolyt-Lösungen zum Trinken sind ein geeigneter Flüssigkeitsersatz. Eine solche Elektrolyt-Lösung kann selbst hergestellt werden:

Standardisierte Elektrolyt-Lösung zum Trinken enthält (nach WHO):

  • 2,6 g Kochsalz, entspricht ca. ½ Teelöffel,
  • 13,5 g Zucker, entspricht ca. 6 Teelöffel und
  • 1 Liter Wasser.

Ungeeignet zum Flüssigkeitsersatz sind Fruchtsäfte pur, Soft- und Energydrinks mit einem hohen Zuckergehalt. Diese können die Beschwerden verschlechtern.

Wissenschaftlich nicht abgesichert ist die Wirkung von Probiotika bei akuten infektiösen Durchfallerkrankungen. Sie werden daher von Fachleuten auch nicht empfohlen.

Fachleute raten auch von der selbstständigen Einnahme von nicht rezeptpflichtigen Anti-Durchfall-Mitteln bei akuter infektiöser Durchfallerkrankung ab, z.B. getrocknetes Apfelpulver, Tannin, Kohle, Heilerde oder Myrrhe.

Eine besondere Diät oder eingeschränkte Ernährung ist bei einer Norovirus-Gastroenteritis nicht erforderlich. Die Betroffenen sollen nach Verträglichkeit essen. Fachleute empfehlen stopfende Nahrungsmittel, z.B. Zwieback, Reis, gekochte Kartoffeln oder Salzstangen. Sehr Fettiges sowie Alkohol und Koffein sollten gemieden werden. Keine wissenschaftlichen Belege gibt es für das Meiden von Milch oder Milchprodukten während einer akuten Durchfallerkrankung. Auch die sogenannte BRAT-Diät – Banane, Reis, Apfelmus und Toast – ist wissenschaftlich nicht abgesichert.

Auch wenn keine Krankheitssymptome mehr bestehen, sollten Betroffene ausreichend lange zu Hause bleiben. Fachleute empfehlen, frühestens ab dem dritten beschwerdefreien Tag wieder außer Haus zugehen.

Wohin kann ich mich wenden?

Für alle Gesundheitsfragen, wenn Sie nicht wissen, ob Sie ins Krankenhaus sollen, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nicht verfügbar ist: Rufen Sie 1450 an  die Rund-um-die Uhr-Gesundheitsberatung.

Bei akuter Magen-Darm-Infektion können Sie sich an folgende Stellen wenden:

Hinweis: Bei ausgeprägtem Flüssigkeitsverlust oder anderen Komplikationen sollte die Rettung 144 gerufen oder eine Notfallambulanz aufgesucht werden.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 4. Dezember 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Florian Thalhammer, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Infektiologie und Tropenmedizin)

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes