Lymphsystem: Was ist das?
Die Lymphgefäße transportieren täglich bis zu zwei Liter gelblich-weiße Zwischenzellflüssigkeit in das Venensystem. Mit dieser sogenannten Lymphe werden abgestorbene Zellen, Eiweiß- und Fremdkörper, Bakterien, Fette und Stoffwechselendprodukte abgeleitet. Im Gegensatz zum Blutgefäßsystem, das zusammen mit dem Herzen einen geschlossenen Kreislauf bildet, handelt es sich bei den Lymphkapillaren um einbahnige Strukturen mit am Ende offenen Gefäßen, die den ganzen Körper durchziehen.
Die Bahn der Lymphgefäße wird von mehr als 100 linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten unterbrochen. Sie filtern Mikroorganismen und giftige Stoffe heraus und vernichten diese – haben also eine Reinigungsfunktion. Bei Infektionen können Lymphknoten anschwellen und schmerzen.
Die Lymphozyten, die für die Immunabwehr eine wichtige Rolle spielen, werden v.a. im Knochenmark und in geringerem Ausmaß auch in der Milz gebildet. Darüber hinaus entfernt die Milz alte rote Blutkörperchen (Erythrozyten) aus dem Blut und fungiert als Blutspeicher. Der Thymus befindet sich beim Neugeborenen unterhalb der Schilddrüse hinter dem Brustbein. Er ist in der Kindheit für die Entwicklung des Abwehrsystems zuständig und produziert ebenfalls Lymphozyten. Später bildet er sich allmählich zurück, bis er schließlich im Erwachsenenalter verkümmert.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 6. September 2018
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Erich Minar