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Penisverkrümmung

Bei einer Penisverkrümmung kann der Penis in alle Richtungen gekrümmt sein. Oft ist dieser dabei auch verkürzt. Zudem können Beschwerden wie Schmerzen, Erektionsstörungen und Probleme beim Geschlechtsverkehr auftreten. In weiterer Folge kann es zu psychischen Belastungen kommen. Selten bessern sich die Beschwerden von allein. Es gibt zwei unterschiedliche Formen: die angeborene Penisverkrümmung und die sogenannte Induratio penis plastica oder Peyronie-Erkrankung, die meist im Alter auftritt. Männer mit einer Penisverkrümmung können sich für die Diagnose und Behandlung an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie wenden.

Was ist eine Penisverkrümmung?

Bei einer Penisverkrümmung ist der Penis mehr oder weniger stark nach oben, unten oder auf eine Seite gekrümmt. Die Krümmung zeigt sich am stärksten beim steifen, erigierten Penis. Sie entsteht durch eine Fehlentwicklung oder krankhafte Veränderung im Bindegewebe, das den Schwellkörper des Penis umgibt. Diese Bindegewebsschicht wird Tunica albuginea bezeichnet.

Wie häufig ist eine Penisverkrümmung?

Selten ist eine Penisverkrümmung angeboren und besteht schon von Geburt an. Oft wird eine angeborene Krümmung von den Betroffenen erst in oder nach der Pubertät bemerkt.

Deutlich häufiger entwickelt sich eine Penisverkrümmung infolge einer fibrotischen Veränderung der Bindegewebsschicht, die den Penisschwellkörper umgibt. Fachleute bezeichnen diese erworbene Form als „Induratio penis plastica“, kurz „IPP“, oder als „Peyronie-Erkrankung“. Dabei bilden sich in der Bindegewebsschicht des Penis sogenannte Plaques - narbenartiges, verhärtetes Gewebe. An diesen Stellen ist das Gewebe des Penis nicht mehr so elastisch, wodurch sich der Penis bei der Erektion verkrümmt.

Fachleute schätzen, dass etwa fünf von 100 erwachsenen Männern unter einer IPP leiden. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Männern im Alter von 50 bis 60 Jahren auf. Fachleute vermuten, dass die tatsächliche Häufigkeit jedoch höher ist, da Männer möglicherweise zögern, mit der Ärztin oder dem Arzt über die Beschwerden zu sprechen. Zudem sind sich sexuell inaktive Männer vermutlich nicht des Problems bewusst.

Welche Ursachen hat eine Penisverkrümmung?

Die genauen Ursachen für eine angeborene Penisverkrümmung sind derzeit nicht bekannt.

Auch die Ursachen der Entstehung einer Induratio penis plastica (IPP) sind noch nicht genau erforscht. Fachleute vermuten, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung einer IPP mitspielen. Dazu zählen u.a.

  • Kleinste Verletzungen des Penis, die beim Geschlechtsverkehr entstehen und sich entzünden.
  • Familiäre Veranlagung: Wenn der Vater oder Bruder des Betroffenen an einer Penisverkrümmung leidet, besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Höheres Alter: Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe weniger elastisch. 
  • Erkrankungen, die mit einer schlechten Wundheilung einhergehen, beispielsweise:

Andere Erkrankungen des Bindegewebes: z.B. Morbus Dupuytren, dabei kann die betroffene Person einzelne Finger nicht mehr strecken.

Welche Symptome können bei einer Penisverkrümmung auftreten?

Die Verkrümmung des Penis kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Am stärksten fällt diese beim steifen Penis auf. Je nachdem an welcher Stelle des Penis sich Narbengewebe gebildet hat, krümmt sich der Penis nach oben, unten oder auf eine Seite. In den meisten Fällen bilden sich die narbigen Veränderungen auf der Oberseite des Penis. Dadurch krümmt sich der Penis bei der Erektion nach oben. 

Bei der angeborenen Penisverkrümmung bekommt der Betroffene meist erst nach der Pubertät, mit Beginn der sexuellen Aktivität, Beschwerden.

Die erworbene Form – die Induratio penis plastica (IPP) beginnt meist schleichend, kann aber auch plötzlich auftreten. Sie verläuft typischerweise in zwei Phasen: 

In der akuten, entzündlichen Phase haben viele Betroffene Schmerzen. Sie bemerken, dass sich der Penis zunehmend verformt und oft auch kürzer wird. Mitunter können Betroffene auch kleine Verhärtungen am Penis, sogenannte Plaques, tasten. Die akute Phase kann zwischen drei Monaten und eineinhalb Jahren dauern. 

Wenn die Entzündung abgeklungen ist, folgt die chronische, stabile Phase. Fachleute sprechen von dieser Phase, wenn für mindestens drei Monate keine oder nur mehr selten Schmerzen bestehen und sich der Penis nicht weiter verkrümmt. Die Unterscheidung der beiden Phasen ist bedeutsam, da erst in der stabilen Phase eine Operation möglich ist.

Durch einen verkrümmten Penis kann die Lebensqualität des betroffenen Mannes massiv eingeschränkt werden. Sowohl die angeborene wie auch die erworbene Penisverkrümmung kann zu folgenden Beschwerden führen: 

  • Verkürzter Penis: Wenn der Penis gekrümmt ist, kann dieser kürzer werden. Bei einer sehr starken Verkrümmung können 2-3 cm verloren gehen.
  • Probleme beim Geschlechtsverkehr: Der Penis kann so stark verkrümmt sein, dass Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist. Zudem kann es beim Geschlechtsverkehr zu Schmerzen bei der Partnerin oder dem Partner kommen, der sogenannten Dyspareunie. Beziehungsprobleme können die Folge sein. 
  • Erektionsprobleme
  • Schmerzen: Können jederzeit auftreten, sind aber typisch für die akute Phase.
  • Psychische Probleme: Die durch die Penisverkrümmung verursachten Beschwerden können zu Ängsten, vermindertem Selbstwertgefühl und Stress führen. Manche Betroffene erkranken an einer Depression.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie kann die Veränderungen am Penis und die aufgetretenen Beschwerden untersuchen und beurteilen. Zunächst hinterfragt die Ärztin oder der Arzt bei der Anamnese die Symptome: Seit wann bestehen diese? Hat der Betroffene Schmerzen? Hat er Probleme beim Geschlechtsverkehr? Gibt es Risikofaktoren für eine Verformung des Penis? Wie geht es dem Mann psychisch?

Danach folgt die körperliche Untersuchung: Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt u.a. den Penis nach Verhärtungen ab. Um die narbigen Veränderungen im Bindegewebe genauer zu beurteilen, wird ev. der Penis mit Ultraschall untersucht. Mit  Dopplerultraschall kann die Durchblutung des Penis untersucht werden. 

Eventuell kann es notwendig sein, den Grad der Penisverkrümmung am steifen Penis zu beurteilen. Zu diesem Zweck kann der Betroffene den Penis während einer Erektion selbst fotografieren. Anhand der Fotos kann sich die Ärztin oder der Arzt dann ein Bild vom Ausmaß der Penisverkrümmung machen. Eine andere Möglichkeit ist, dass mithilfe eines Medikaments, das in den Penis gespritzt wird, eine künstliche Erektion hervorgerufen wird. So kann der Grad der Penisverkrümmung vor Ort festgestellt werden.

Wie wird eine Penisverkrümmung behandelt?

Je nach Schwere der Erkrankung und der damit verbundenen Beschwerden gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Bei leichten Beschwerden kann die Urologin oder der Urologe zunächst weitere Untersuchungen zur Kontrolle vorschlagen. Bei starken Beschwerden und ausgeprägtem psychischem Leidensdruck empfehlen Fachleute aber eine Behandlung. In wenigen Fällen verschwindet eine Penisverkrümmung von allein.

Da die Ursachen für eine Penisverkrümmung nicht restlos geklärt sind, gibt es derzeit keine gezielte Therapie. Mit Medikamenten können Schmerzen gelindert werden. In vielen Fällen gibt es die Möglichkeit, den Penis mit einer Operation zu begradigen. Andere Behandlungsmethoden sind nur schlecht erforscht, und es gibt zu wenig Evidenz für deren Wirksamkeit.

Behandlung einer angeborenen Penisverkrümmung 

Wenn die Penisverkrümmung seit der Geburt besteht, kann diese nur durch eine Operation behandelt werden. Meist wird diese nach der Pubertät durchgeführt, wenn der Betroffene Probleme beim Geschlechtsverkehr hat. Die Ärztin oder der Arzt rät v.a. dann zu einer operativen Begradigung, wenn der Leidensdruck für den Betroffenen dadurch hoch ist. 

Behandlung einer Induratio penis plastica (IPP) 

Bei der IPP hängt die Art der Behandlung vom Stadium der Erkrankung ab:

Akute Phase 

Derzeit gibt es keine Medikamente oder andere Behandlungsmethoden, die ein Fortschreiten der Penisverkrümmung in der akuten Phase stoppen können und deren Wirksamkeit ausreichend nachgewiesen ist. Dazu zählen orale Therapien, beispielsweise mit Vitamin E, Tamoxifen, Pentoxifylline, sowie Injektionen mit bestimmten Wirkstoffen in den Penis, Penisstrecker oder Vakuumpumpe. Fachleute raten daher von diesen Behandlungsmethoden ab.

Schmerzen können durch entzündungshemmende Schmerzmittel, sogenannte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), und durch PDE5-Hemmern gelindert werden. In bestimmten Fällen kann auch eine Stoßwellentherapie zur Linderung der Schmerzen beitragen. 

Stabile Phase 

Hat der Betroffene seit mindestens drei Monaten keine Schmerzen mehr und hat sich der Penis in dieser Zeit nicht weiter verändert hat, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt in vielen Fällen eine Operation. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Penis stark verkrümmt ist und der betroffene Mann dadurch massiv in seinem Sexualleben eingeschränkt und psychisch belastet ist. Mit einer Operation kann in vielen Fällen der Penis begradigt werden. Zur Verfügung stehen verschiedene Operationsmethoden. Jede dieser Methoden hat bestimmte Vor- und Nachteile. Gemeinsam mit dem Betroffenen wiegt die Ärztin oder der Arzt diese gegeneinander ab. Dabei wird der Patient auch über mögliche Nebenwirkungen der Operation aufgeklärt: Beispielsweise kann es durch die Operation zu einer Penisverkürzung, Gefühlsänderungen oder Erektionsproblemen kommen. 

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Diagnose und Behandlung einer Penisverkrümmung können Sie sich an folgende Ärztinnen/Ärzte wenden:

  • Fachärztin oder Facharzt für Allgemeinmedizin
  • Fachärztin oder Facharzt für Urologie und Andrologie

Auch die klinischen Psychologinnen/Psychologen bzw. Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten unterstützen die Therapie.

Für manche Männer ist die Hemmschwelle groß, bei sexuellen Problemen eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Sie oder er ist jedoch mit dem Krankheitsbild vertraut und kann über Möglichkeiten der Behandlung informieren.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. August 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Univ. Prof. Dr. Lukas Lusuardi, FEBU; Facharzt für Urologie

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