Abhängigkeiten und ihre Folgen
Inhaltsverzeichnis
Wie sich Abhängigkeiten äußern
Das Spektrum an Substanzen, die zu einer Abhängigkeit führen können, reicht von legalen Substanzen (wie Alkohol, Nikotin etc.) bis zu illegalen (wie Kokain, Ecstasy etc.). Eine Abhängigkeit äußert sich durch verschiedene Anzeichen, z.B.:
- durch ein starkes Verlangen nach der Substanz. Ein starker Wunsch bzw. ständiges Verlangen nach der „Droge“ oder dem Bedürfnis, eine spezielle Handlung auszuführen, prägt den Alltag. Das Leben wird danach ausgerichtet, und andere Bedürfnisse werden hintangestellt. Typisch ist auch der Kontrollverlust. Dieser führt dazu, dass man fast immer mehr konsumiert, als man sich vorgenommen hatte.
- Entzugserscheinungen können auftreten, wenn plötzlich nicht mehr oder in geringerem Ausmaß konsumiert wird. Dies äußert sich beispielsweise durch Symptome wie Schwitzen, Unruhe, Übelkeit, Zittern etc. Auch im Rahmen von Verhaltenssüchten kann es zu Entzugserscheinungen kommen wie Schlaflosigkeit oder Gereiztheit, wenn der Konsum eingeschränkt wird. Zudem spielen die Toleranz, die Gewöhnung an die Substanz und eine dadurch verringerte Empfindlichkeit und Reaktion auf ebendiese eine Rolle – d.h. immer höhere Mengen sind nötig, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Weitere Informationen zu den Kennzeichen einer Verhaltenssucht finden Sie unter Verhaltenssüchte. Weitere Informationen zu substanzgebundener Sucht finden Sie unter der jeweiligen Suchterkrankung.
Hinweis
Auch wenn keine Abhängigkeit vorliegt, kann der Konsum eines Suchtmittels Körper und/oder Psyche schädigen, z.B. durch Organschädigungen – auch des Gehirns – oder Verletzungen durch Unfälle etc.
Was ist ein Abhängigkeitssyndrom?
Bezeichnend für eine Entwicklung zur „Sucht“ ist u.a. der unbemerkte Übergang vom kontrollierten zum unkontrollierten Konsum. Ein Abhängigkeitssyndrom von einer Substanz liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien innerhalb eines Jahres auftreten:
- Starker Wunsch oder Zwang, die psychoaktive Substanz zu konsumieren (Craving),
- Kontrollverlust (verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf Beginn, Beendigung oder Ausmaß des Konsums),
- Körperliche und/oder psychische Entzugserscheinungen, wenn die Substanz nicht mehr oder weniger konsumiert wird (nicht bei allen Substanzen),
- Toleranzsteigerung (Gewöhnung an die Substanz und Steigerung der Toleranz),
- Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums,
- Anhaltender Konsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher körperlicher, psychischer oder sozialer Folgen.
Die Diagnose der Abhängigkeit stellt eine Ärztin/ein Arzt. In den allermeisten Fällen wird diese Entwicklung zur Abhängigkeit von den Betroffenen nicht entsprechend wahrgenommen bzw. steht der Wunsch nach Verdrängung des Problems im Vordergrund. Auch Angehörige und Freunde bemerken oftmals die Entwicklung – zumindest vorerst – nicht.
Weitere Informationen zu den Kennzeichen einer Verhaltenssucht finden Sie unter Verhaltenssüchte.
Folgen der Abhängigkeitserkrankungen
Die Folgen von Abhängigkeitserkrankungen sind unterschiedlich. Unter anderem je nach Suchterkrankung betreffen sie Gesundheit sowie soziales Leben in unterschiedlichem Ausmaß. Meist wirkt sich die Abhängigkeit auf alle Lebensbereiche der Betroffenen aus – und betrifft auch das Umfeld (z.B. die Familie). Weitere Informationen dazu finden Sie unter der jeweiligen Suchterkrankung.
Weitere Informationen zum Thema Sucht finden Sie zudem auf der Website des BMSGPK sowie unter Services.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. August 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Prim. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, Facharzt für Psychiatrie, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin