Von Medikamenten abhängig
Schlaf- und Beruhigungsmittel
Den als Schlaf- und Beruhigungsmittel eingesetzten Benzodiazepinen (BZD) kommt eine hohe Bedeutung bei Abhängigkeitserkrankungen zu. Zu den Medikamenten mit hohem Abhängigkeitspotenzial gehören ebenfalls Barbiturate, die jedoch heutzutage selten verschrieben werden.
Außerdem geht man davon aus, dass die sogenannten „Z-Substanzen“ (die Benzodiazepinanaloga Zolpidem, Zopiclon oder Zaleplon) häufig an Abhängigkeiten beteiligt sind. Diese werden ähnlich den BZD bei der Behandlung von Einschlafstörungen eingesetzt. Bei Zolpidem kann es nicht nur zur Entwicklung einer Abhängigkeit kommen, bei Einnahme etwa können andere schwerwiegenden Folgen auftreten (z.B. Wahrnehmungsstörungen, Auslösen von Psychosen, Gedächtnisstörungen etc.). Risiken und Nebenwirkungen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Auch etliche weitere Substanzen wie die Gabapentinoide (z.B. Pregabalin), GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) u.v.m. verfügen über ein Abhängigkeitspotenzial.
Weitere Informationen zu Benzodiazepinen finden Sie unter Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Schmerzmittel
Ein relativ hohes Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln, findet sich zudem bei Arzneimitteln mit Opiaten/Opioiden, die im medizinischen Bereich zur Linderung starker Schmerzen verordnet werden. Eine sachgerechte Anwendung ist zudem bei Mischanalgetika erforderlich, die unter Umständen zu einer gewissen Gewöhnung führen können. Weitere Informationen finden Sie unter Schmerzmittel.
Weitere Medikamente
Auch weitere Substanzen werden genutzt – im medizinischen Bereich etwa bestimmte Psychostimulanzien zur Behandlung von ADHS. Bei ärztlicher Verordnung und sachgerechter Verwendung geht man jedoch davon aus, dass ein Abhängigkeitsrisiko äußerst gering ist.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2020
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr.med.univ. Michael Willis, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin