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Erythrozyten-Indizes (MCV)

Synonyme:  Mittleres Zellvolumen (MCV)

Das MCV (mittleres Zellvolumen) beziffert das durchschnittliche Volumen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die Bestimmung dieser Labormessgröße erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes.

  • Basophile
  • Basophile Granulozyten (BAS)
  • Blasten (BLA)
  • Blutausstrich
  • Blutausstrich Befundinterpretation (BAINT)
  • Blutbild
  • Blutfarbstoff roter
  • Blutkörperchen rot
  • Blutkörperchen weiß
  • Blutplättchen
  • Differenzialblutbild
  • Eisen (FE)
  • Eosinophile
  • Eosinophile Granulozyten (EOS)
  • Erythrozyten (ERY)
  • Erythrozyten-Indizes (MCH)
  • Erythrozyten-Indizes (MCHC)
  • Ferritin (FERR)
  • Hämatokrit (HKT)
  • Hämoglobin (HB)
  • Hämoglobin-Elektrophorese (HBEL)
  • Hämopexin (HPEX)
  • Haptoglobin (HAPT)
  • Hb-Elektrophorese
  • Leukozyten (LEUKO)
  • Löslicher Transferrin-Rezeptor (STFR)
  • Lymphozyten (LYM)
  • Metamyelozyten (MET)
  • Mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration (MCHC)
  • Mittleres zelluläres Hämoglobin (MCH)
  • Monozyten (MON)
  • Myelozyten (MYZ)
  • Neutrophile
  • Neutrophile Granulozyten (NEU)
  • Plasmazellen (PLZ)
  • Promyelozyten (PRM)
  • Retikulozyten (RETR)
  • Rote Blutkörperchen
  • Roter Blutfarbstoff
  • Stäbe
  • Stabkernige (STB)
  • Stabkernige neutrophile Granulozyten
  • Thrombozyten (THR)
  • Transferrin (TF)
  • Transferrin-Rezeptor, löslich
  • Transferrinsättigung (TFS)
  • Weiße Blutkörperchen

Warum wird das mittlere Zellvolumen der roten Blutkörperchen im Blut bestimmt?

Die Bestimmung des mittleren Zellvolumens (MCV) der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes.

Bei der Blutbild-Analyse wird einerseits eine Vielzahl von Werten direkt gemessen. Weitere Werte können aus diesen Ergebnissen berechnet werden. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten Erythrozyten-Indizes:

  • MCV: mittleres Zellvolumen der Erythrozyten
  • MCH: mittlerer Hämoglobingehalt der Erythrozyten
  • MCHC: mittlere Hämoglobin-Konzentration der Erythrozyten
    • wird aus Hämoglobin- und Hämatokrit-Wert berechnet.

Die in einem modernen medizinischen Labor verwendeten Blutbild-Analysegeräte bestimmen diese Erythrozyten-Indizes immer automatisch. Die Erythrozyten-Indizes (allen voran das MCV) können Aufschlüsse über mögliche Ursachen einer Blutarmut (Anämie) geben.

Alle drei Erythrozyten-Indizes werden in Zusammenschau der einzelnen Werte gemeinsam beurteilt.

Wie werden die Erythrozyten-Indizes interpretiert?

Eine Blutarmut (Anämie) liegt bei einer Patientin/einem Patienten dann vor, wenn insbesondere der Hämoglobin- sowie der Hämatokrit-Wert im Blut erniedrigt sind.

In Abhängigkeit vom MCV-Wert kann die Anämie in eine der folgenden Gruppen eingeteilt werden:

  • MCV niedrig: mikrozytäre Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
  • MCV hoch: makrozytäre Anämie (z.B. bei Vitamin-B12-Mangel, auch „perniziöse Anämie“ genannt)
  • MCV normal: normozytäre Anämie (z.B. bei Blutungen)

In Abhängigkeit vom MCH-Wert kann eine Blutarmut (Anämie) weiters wie folgt eingeteilt werden:
 

  • MCH niedrig: hypochrome Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
  • MCH hoch: hyperchrome Anämie (z.B. bei chronischem Alkoholmissbrauch)
  • MCH normal: normochrome Anämie (z.B. Anämien ausgelöst durch Entzündungen, Infekte und Tumore)

Im medizinischen Sprachgebrauch wird die Kombination der Messwerte von MCV und MCH schließlich in Zusammenschau interpretiert, sodass zum Beispiel bei Vorliegen einer „mikrozytär-hypochromen Anämie“ der Verdacht auf einen Eisenmangel ausgesprochen werden kann.

Der MCHC-Wert hat für die Anämiediagnostik eine untergeordnete Bedeutung.

Anämie

Eine Anämie (Blutarmut) ist eine Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) im Blut und/oder des Anteils der Erythrozyten am Gesamtvolumen (Hämatokrit).

Bei schweren Formen der Blutarmut kann unter Umständen die Versorgung der Gewebe des Körpers mit Sauerstoff gefährdet sein. Besonders anfällig für einen Sauerstoffmangel ist dabei das Herz. Dementsprechend sind insbesondere herzkranke Menschen bei einer Anämie besonders gefährdet.

Die Ursachen einer Anämie sind vielfältig:

  • Störung der Bildung der Erythrozyten im Knochenmark:
    • Eisenmangel (Eisenmangelanämie) – das ist die häufigste Anämieform überhaupt,
    • Mangel von Vitamin B12 und Folsäure,
    • Mangel des Nierenhormons Erythropoetin („renale Anämie“).
  • Blutverlust
    • z.B. Darmblutungen
    • Verletzungen
  • Gesteigerter Blutabbau (Hämolyse)
    • Malaria
    • angeborene Hämoglobin-Erkrankungen (Sichelzellenanämie, Thalassämie, Kugelzellanämie)

Weitere Infos zu Anämie, Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie.

Weitere Informationen

LOINC: 30428-7

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
85–101 fL 85–101 fL 85–101 fL 85–101 fL fL (Femtoliter)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 10. Dezember 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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