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Pankreatische Elastase / Stuhl (PELAT)

Zur Beurteilung der Produktion von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) kann die pankreatische Elastase im Stuhl bestimmt werden. Dies ist eine Möglichkeit zur Untersuchung auf eine chronische Unterproduktion von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse.

  • Blut im Stuhl
  • Calprotectin/Stuhl (CALPR)
  • Fluoreszindilaurattest
  • Hämoccult Test qual. (HOCCT)
  • Humanes Leukozytenprotein
  • Pankreolauryltest (PAT)
  • Sekretin-Pankreozymin-Test (SPT)
  • Stuhl (Blut)

Warum wird die pankreatische Elastase im Stuhl bestimmt?

Die pankreatische Elastase ist ein Verdauungsenzym, das von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Bei bestimmten Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (am häufigsten ist die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung – Pankreatitis) kann es zu einer ungenügenden Bildung von Verdauungsenzymen kommen. Diese Störung heißt:

Die Folge dieser Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse ist eine Verdauungsinsuffizienz – d.h. die Nahrung wird nicht mehr richtig verdaut. Zur Behandlung muss eine Ergänzung (Substitution) von Pankreasenzymen mit der Nahrung erfolgen. Zur Diagnose einer exokrinen Pankreasinsuffizienz kann die pankreatische Elastase im Stuhl gemessen werden. Während der Magen-Darm-Passage wird die Elastase im Gegensatz zu den meisten anderen Pankreasenzymen nicht abgebaut, sondern um das Fünf- bis Sechsfache im Stuhl angereichert. Eine bestehende Substitutionstherapie mit Pankreasenzymen beeinflusst das Messergebnis nicht.

Was bedeutet ein verminderter Wert der pankreatischen Elastase?

Ein verminderter Wert der pankreatischen Elastase im Stuhl kann wie folgt interpretiert werden:

  • Werte von 100 bis 200 µg/g Stuhl: leichte bis mäßige Pankreasinsuffizienz;
  • Werte <100 µg/g Stuhl: schwere Pankreasinsuffizienz.

Bei wässrigem oder dünnbreiigem Stuhl kann es zu falsch niedrigen Messwerten kommen.

Bauchspeicheldrüsenentzündung – Pankreatitis

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hat zwei Funktionen:

  • Bildung von Verdauungsenzymen für die Verdauung von Zucker/Stärke, Fetten und Eiweißstoffen;
  • Bildung von Hormonen: z.B. Insulin und Glukagon für die Regulation des Zuckerstoffwechsels.

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann zwei Verlaufsformen haben:

  • akute Pankreatitis und
  • chronische Pankreatitis.

Bei der akuten Form sind die Symptome (starke Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber etc.) meist stärker ausgeprägt, wobei ein schwerer Verlauf auch akut lebensbedrohlich sein kann.

Die chronische Form der Pankreatitis ist eine langwierige Erkrankung. Hier kommt es immer wieder zu Schmerzanfällen (in Abhängigkeit von der Ernährung und dem Alkoholkonsum). Die Spätfolgen der chronischen Entzündung können sein:

  • Verdauungsinsuffizienz (die Nahrung wird nicht mehr richtig verdaut) sowie
  • Zuckerkrankheit (Diabetes), weil ja auch das blutzuckersenkende Hormon Insulin in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird.

Ursachen für eine Pankreatitis sind:

  • Gallensteinerkrankungen: Gallensteine können den Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse verstopfen. Dadurch kommt es zu einem Rückstau des Bauchspeichels in die Bauchspeicheldrüse. Der Bauchspeichel ist reich an Verdauungsenzymen, und diese Enzyme beginnen dann die Bauchspeicheldrüse zu schädigen.
  • Chronischer Alkoholabusus: Alkohol schädigt die Bauchspeicheldrüse.
  • Tumorerkrankungen, angeborene Stoffwechselerkrankungen (z.B. Zytische Firbose) u.v.m.

Die Diagnose der Pankreatitis erfolgt über

Weitere Infos finden Sie unter

Weitere Informationen

LOINC: 25907-7

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
>200 µg/g >200 µg/g >200 µg/g >200 µg/g µg/g (Mikrogramm pro Gramm)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 14. November 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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