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Tau-Protein 181P/Liquor (T181PL)

Synonyme:  Phospho-Tau-Protein

Die Werte von Gesamt-Tau-Protein sowie Phospho-Tau-Protein im Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit) stellen biochemische Marker für die Alzheimer-Krankheit dar. Insbesondere in frühen Stadien dieser Demenzerkrankung finden sich oft erhöhte Tau-Protein-Werte im Liquor.

  • Apo-E-Genotypisierung
  • Apolipoprotein-E-Genotypisierung (APOEG)
  • Beta-Amyloid 1-42
  • Beta-Amyloid 42/Liquor (ALB42L)
  • Beta-Trace Protein (BTRP)
  • Gesamteiweiß im Liquor
  • Leukozytenzahl im Liquor (ZZL)
  • Liquorzytologie (LIQUORZYTO)
  • Oligoklonale Banden im Liquor (OLBIL)
  • Protein 14-3-3/Liquor (P1433L)
  • Tau-Protein gesamt/Liquor (TAUPL)
  • Totalprotein im Liquor (TPL)
  • Zellzahl im Liquor

Warum wird Tau-Protein 181P im Liquor bestimmt?

Bei der Abklärung eines Verdachtes auf das Vorliegen einer Alzheimer-Erkrankung (auch Morbus Alzheimer genannt) gibt es eine Reihe von Labortests, die für die Diagnostik dieser Demenzerkrankung hilfreich sein können.

Auf der einen Seite können bestimmte Eiweißstoffe in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) gemessen werden. Dazu zählen:

  • Beta-Amyloid 42,
  • Gesamt-Tau-Protein sowie
  • Phospho-Tau-Protein.

Darüber hinaus kommen bei der Alzheimer-Diagnostik auch genetische Untersuchungen zur Anwendung:

  • Apo-E-Genotypisierung.

Die Bestimmung von Gesamt- sowie Phospho-Tau-Protein im Liquor spiegelt die bei der Alzheimer-Erkrankung auftretende neuronale sowie axonale Schädigung der Nervenzellen wider. Tau-Proteine sind Eiweißstoffe, bei denen es sich um Varianten des Transferrins – einem Protein des Eisenstoffwechsels – handelt und die in den Nervenzellen des zentralen Nervensystems vorkommen. Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zur Bildung von hyperphosphorylierten sowie glykierten Tau-Proteinen, was zu einer Destabilisierung und Zerstörung von Nervengewebe führt.

Wie ist das Ergebnis der Tau-Protein-181P-Bestimmung im Liquor zu interpretieren?

Für die medizinisch-klinische Abklärung eines Verdachtes auf das Vorliegen einer Alzheimer-Krankheit kommt eine Reihe von Untersuchungsverfahren zum Einsatz, wobei ein endgültiger Beweis dieser Erkrankung zu Lebzeiten der betroffenen Patientin oder des betroffenen Patienten in den meisten Fällen nicht möglich ist.

Im Hinblick auf die Interpretation der Untersuchungsergebnisse der Tau-Protein-Bestimmung im Liquor finden sich bei Fällen einer Alzheimer-Krankheit in den frühen Erkrankungsstadien meist erhöhte Werte im Vergleich zu nicht von einer Demenzerkrankung betroffenen Kontrollkollektiven, wobei die kombinierte Bestimmung von Gesamt- sowie Phospho-Tau-Protein im Liquor empfohlen wird.

Generell stellen erhöhte Tau-Protein-Werte im Liquor aber keinen Beweis für das Vorliegen einer Alzheimer-Krankheit dar. Vielmehr müssen die Laborergebnisse von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt in Zusammenschau mit zahlreichen weiteren Untersuchungsergebnissen interpretiert werden:

  • Krankengeschichte der Patientin oder des Patienten (sogenannte Anamnese),
  • Familien-Anamnese (gibt es nachgewiesene Fälle einer Alzheimer-Krankheit in der unmittelbaren Verwandtschaft),
  • neurologische Untersuchung,
  • bildgebende Untersuchungsverfahren (Computer-Tomographie, Magnet-Resonanz-Tomographie des zentralen Nervensystems),
  • spezielle Liquor- und Blutuntersuchungen etc.

Neben der Alzheimer-Krankheit können erhöhte Tau-Protein-Werte im Liquor aber auch bei folgenden Erkrankungen gefunden werden:

  • Schädel-Hirn-Trauma,
  • Akutphase eines Schlaganfalls,
  • Creutzfeld-Jakob-Erkrankung u.v.m.

Alzheimer-Krankheit (Morbus Alzheimer)

Bei der Alzheimer-Erkrankung (auch Morbus Alzheimer genannt) handelt es sich um die häufigste Ursache einer fortschreitenden Demenz. Unter dem Begriff „Demenz“ versteht man eine die Alltagsaktivitäten beeinträchtigende Störung des Gedächtnisses und anderer höherer Gehirnfunktionen.

Die Alzheimer-Krankheit beginnt in den meisten Fällen nach dem 65. Lebensjahr, wobei es auch frühzeitigere Manifestationsformen gibt, denen zumeist eine angeborene genetische Ursache zugrunde liegt.

Generell ist die Differenzierung einer Alzheimer-Krankheit von anderen Demenzformen schwierig und in vielen Fällen zu Lebzeiten der Patientin oder des Patienten nicht möglich.

Als Ursache der Demenz kommt es im Rahmen einer Alzheimer-Krankheit zur krankhaften, extrazellulären Ablagerung des Eiweißstoffes Beta-Amyloid im zentralen Nervensystem, was zu einer fortschreitenden Schädigung von Gehirnstrukturen sowie in weiterer Folge zu einer Gehirnatrophie führt.

Im Hinblick auf die Symptome einer Alzheimer-Krankheit kommt es zu fortschreitenden

  • Gedächtnisstörungen,
  • Unruhe,
  • Desorientiertheit,
  • Sprachstörungen u.v.m.

Die Abklärung einer Alzheimer-Krankheit umfasst die folgenden diagnostischen Strategien:

  • Erhebung der Anamnese (Krankengeschichte),
  • Familien-Anamnese (gibt es nachgewiesene Fälle einer Alzheimer-Krankheit in der unmittelbaren Verwandtschaft),
  • neurologische Untersuchung,
  • bildgebende Untersuchungsverfahren des zentrales Nervensystems:
    • Computer-Tomographie (CT),
    • Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT),
    • Positronen-Emissions-Tomographie (PET);
  • Bestimmung spezifischer Eiweißstoffe im Liquor:
  • Apo-E-Genotypisierung.

In Bezug auf die Therapie einer Alzheimer-Krankheit existieren keine kausalen Behandlungsoptionen. Medikamentöse Optionen stellen sogenannte „Antidementiva“ dar, wobei es sich um Medikamente zur Steigerung und Verbesserung der Gehirnleistung handelt.

Darüber hinaus kommen physiotherapeutische, ergotherapeutische und psychosoziale Behandlungsstrategien sowie entsprechende Maßnahmen zur Krankenpflege zum Einsatz.

Weitere Informationen zu Alzheimer-Demenz finden Sie unter Demenz.

Weitere Informationen

LOINC: 72260-3

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
negativ negativ negativ negativ pg/mL (Pikogramm pro Milliliter)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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