Sitzender Beruf – Bewegung gefragt!
Inhaltsverzeichnis
Was sind mögliche Folgen für die Gesundheit?
Ein Leben mit zu wenig Bewegung kann chronische Krankheiten, eingeschränkte Mobilität und mangelnde Belastbarkeit mitverursachen. Und all das wiederum bedeutet eine verminderte Lebensqualität und ein vermindertes Wohlbefinden.
Negative Anpassungsvorgänge sind z.B.:
- Das Herz-Kreislauf-System verliert an Leistungsfähigkeit und arbeitet weniger ökonomisch.
- Das Immunsystem wird schwächer.
- Die Muskeln werden schwächer.
- Der Fett- und Zuckerstoffwechsel verschlechtert sich.
- Depressive Verstimmungen können auftreten.
Auch langes Sitzen bzw. eine schlechte Sitzhaltung können den Körper stark belasten.
Mögliche Folgen sind z.B.:
- Die Durchblutung der Muskulatur wird eingeschränkt, und es kann zu Muskelverspannungen kommen.
- Die Bauchmuskulatur wird schwächer, und es kann sich eine Rundrückenhaltung bilden.
- Eine Rundrückenhaltung belastet die Bandscheiben ungleichmäßig und beeinträchtigt deren Versorgung mit Nährstoffen.
Bewegungsmangel in Verbindung mit einseitigen Belastungen durch vorwiegend sitzende Tätigkeiten spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen und anderen chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes.
Wie bringe ich Bewegung in den Arbeitsalltag?
Bei einem sitzenden Beruf sollte so viel Bewegung wie möglich in den Arbeitsalltag eingebaut werden, um Beschwerden vorzubeugen. Das beginnt beim dynamischen Sitzen, bei dem so oft wie möglich die Sitzposition variiert wird. Abwechslung bieten auch selbstverständliche, aber etwas anstrengendere Alltagsbewegungen wie:
- Kolleginnen und Kollegen im anderen Büro besuchen, statt ein E-Mail zu schicken oder anzurufen,
- Telefonate im Stehen erledigen, Stehtische für Besprechungen nutzen,
- Stiegen steigen statt mit dem Aufzug fahren oder die Rolltreppe nehmen,
- Arbeitswege und Besorgungen zu Fuß oder mit dem Rad erledigen statt mit dem Auto bzw.
- die Mittagspause für einen kurzen Spaziergang nutzen.
Einseitige Haltungen am Arbeitsplatz können durch tägliche Ausgleichsübungen aufgelockert werden. Übungsbeispiele für die gesunde Bewegungsdosis zwischendurch finden Sie unter: Arbeiterkammer Wellnesstipp: Die 12 Bildschirmtibeter
Regelmäßige Bewegung beugt vor
Regelmäßige Bewegung im Alltag, z.B. auf dem Weg zur Arbeit, hilft gesunden Menschen, die einem sitzenden Beruf nachgehen, Wirbelsäulenproblemen und anderen Beschwerden des Bewegungsapparats wirksam vorzubeugen. Zudem bietet regelmäßige Bewegung einen Ausgleich zur Einseitigkeit des beruflichen Alltags, stärkt das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System.
Wie viel Bewegung ist notwendig, um von den gesundheitsfördernden Wirkungen körperlicher Aktivität zu profitieren? Und welche körperliche Aktivität sollte es sein? Eine Antwort darauf geben die Österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung. Demnach sollten Erwachsene jede Gelegenheit nützen, körperlich aktiv zu sein. Denn jede Bewegung ist besser als keine Bewegung!
Um die Gesundheit zu fördern und aufrechtzuerhalten, sollten gesunde Erwachsene
- z.B. mindestens 150 Minuten (2½ Stunden) pro Woche Bewegung mit mittlerer Intensität durchführen oder
- 75 Minuten pro Woche Bewegung mit höherer Intensität durchführen und
- an zwei oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegung mit mittlerer oder höherer Intensität durchführen, bei der alle großen Muskelgruppen beansprucht werden.
Weitere Infos finden Sie unter beliebte Sportarten sowie unter Bewegung beugt vor (AUVA).
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 21. März 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: DI Georg Effenberger, Fachliche Leitung Abt. Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung, AUVA Wien