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Homöopathie

Homöopathische Mittel werden zu den komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gezählt. Die Homöopathie ist eine Lehre aus dem 18. Jahrhundert, deren behauptetes Wirkprinzip mit dem heutigen medizinischen Wissensstand weitgehend unvereinbar ist. Die Zusammenfassung bisheriger Forschung spricht gegen eine Wirksamkeit von Homöopathie.  Dennoch wird Homöopathie von Ärztinnen und Ärzten als ergänzende Behandlung angeboten. In der Bevölkerung ist Homöopathie beliebt: Laut einer Umfrage aus den Jahren 2023/2024 nahmen neun Prozent der Bevölkerung in Österreich homöopathische Mittel ein.

Was ist Homöopathie?

Homöopathika sind Mittel, in denen unterschiedliche Substanzen so stark verdünnt sind, dass oft nichts mehr davon im Endprodukt enthalten ist. Homöopathische Mittel werden in Form von Zuckerkügelchen („Globuli“), Tropfen oder auch Salben verkauft. Entgegen der verbreiteten Annahme haben sie nichts mit Natur- oder Pflanzenheilkunde zu tun. Manche der verwendeten Substanzen sind zwar pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Die Arzneimittel-Zulassungsbehörde BASG zählt aber auch etliche chemische Substanzen als Inhaltsstoffe von homöopathischen Mitteln auf: etwa das giftige Kaliumarsenit oder harmlosere Stoffe wie Schwefel- oder Aluminiumsalze.

Der Homöopathie zufolge sollen Substanzen, die bestimmte Beschwerden auslösen, in stark verdünnter Form eben diese Beschwerden lindern können. Zum Beispiel soll demnach eine Substanz, die Fieber auslöst, in stark verdünnter Form Fieber senken können. Diese Annahme trägt auch den Namen „Ähnlichkeitsprinzip“. Dieses angebliche Prinzip hat keine wissenschaftliche Grundlage, sondern entstammt einer Idee von Samuel Hahnemann, der im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte. Seiner Überzeugung zufolge sollen die Mittel umso stärker wirken, je mehr die Substanz verdünnt ist. Das widerspricht den uns bekannten Naturgesetzen und ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Homöopathische Mittel sind oft so stark verdünnt, dass in ihnen nichts mehr von dem eigentlichen Wirkstoff enthalten ist.

Gibt es wissenschaftliche Belege?

Bisher konnte für kein Gesundheitsproblem überzeugend nachgewiesen werden, dass Homöopathika helfen können. Verlässlichen Studien zufolge zeigen homöopathische Mittel wahrscheinlich nicht mehr Wirkung als ein Schein-Mittel, ein Placebo.

Die Wirksamkeit der Homöopathie gegen verschiedene Erkrankungen wurde mittlerweile zwar in zahlreichen Studien untersucht. Insgesamt liefern sie aber ein widersprüchliches Bild. Viele davon haben große Mängel und sind wenig vertrauenswürdig. Die größten und am verlässlichsten durchgeführten Studien sprechen jedoch eindeutig gegen eine Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Studienlage zum Thema Homöopathie finden Sie beim Projekt Medizin transparent der Universität für Weiterbildung Krems.

Warum Homöopathie nur scheinbar hilft

Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihnen Homöopathie hilft. Solche persönlichen Erfahrungen sind jedoch subjektiv und beeinflusst von persönlichen Erwartungen: Wer überzeugt von der homöopathischen Wirkung ist, wird eher eine Besserung bemerken - das ist der bekannte Placebo-Effekt. Zudem fehlt der Vergleich, wie die Erkrankung ohne homöopathische Behandlung verlaufen wäre. Viele Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Erkältungen bessern sich meist auch von allein wieder. Solche Erfahrungen sind deshalb keine Belege für eine Wirksamkeit.

Ob homöopathische Mittel wirken oder nicht, könnten nur große, nach wissenschaftlichen Standards durchgeführte medizinische Studien beantworten. An solchen Studien nehmen ausreichend viele Versuchspersonen teil, die per Los auf zwei Gruppen aufgeteilt werden. Die eine Gruppe bekommt das zu untersuchende homöopathische Mittel, die andere – die Vergleichsgruppe – bekommt ein gleichaussehendes Schein-Mittel, ein Placebo. Niemand sollte wissen, wer sich in welcher Gruppe befindet. Das stellt sicher, dass tatsächlich die Wirkung der Homöopathika untersucht wird, und nicht nur der Placebo-Effekt.

Gibt es unerwünschte Wirkungen?

Einerseits ist es ist unwahrscheinlich, dass hochverdünnte homöopathische Mitteln eine Wirkung haben, die über den Placebo-Effekt hinausgeht – andererseits sind auch Nebenwirkungen unwahrscheinlich. Das gilt jedoch nicht unbedingt für homöopathische Präparate mit sehr niedriger Verdünnungsstufe. Bei ihnen kann es sehr wohl zu allergischen Reaktionen oder auch zu Vergiftungen kommen.

Gefährlich werden kann eine homöopathische Behandlung auch dann, wenn Betroffene zugunsten von Homöopathie auf eine wirksame Behandlung verzichten oder diese verzögern. Bei einer schweren Erkrankung wie beispielsweise Krebs kann das dazu führen, dass diese so weit fortschreitet, dass sie nicht mehr behandelt werden kann.

Wie und von wem wird Homöopathie angeboten?

Homöopathische Produkte gelten in der Europäischen Union in Apotheken als Arzneimittel. Im Gegensatz zu sonstigen Arzneimitteln ist dabei aufgrund einer Sonderregelung kein Wirknachweis nötig [2].

Manche Ärztinnen und Ärzte bieten homöopathische Behandlungen als Zusatzleistung an, für die Patientinnen und Patienten in der Regel selbst zahlen müssen. Weitere Informationen finden Sie unter: Wer bietet Komplementärmedizin an?

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die Kosten für komplementärmedizinische Behandlungen werden von den Krankenversicherungsträgern im Regelfall nicht und in wenigen Fällen nach chefärztlicher Bewilligung übernommen. Weitere Informationen finden Sie unter Kosten der komplementärmedizinischen Behandlung (Gesundheitsministerium).

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 5. November 2024

Erstellt durch:

Expertenprüfung durch: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

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