Nase & Nebenhöhlen
Inhaltsverzeichnis
Die Nase und ihre Funktionen
Neben der bekannten Funktion der Nase – ihrer Mitbeteiligung an der Atmung – ist sie wesentlich für:
- Abwehr. Die Nase filtert Schadstoffe und wehrt Keime ab. Sie schützt mit ihrer Schleimhaut und den Nasenhaaren vor dem Eindringen von Fremdkörpern. Außerdem erwärmt und feuchtet sie die Atemluft an. Durch das Niesen wird Atemluft reflexartig und heftig ausgestoßen – ein Schutzmechanismus. Zudem werden durch die mit Flimmerzellen bestückte Schleimhaut kleine Fremdkörper Richtung Rachen transportiert. Dort befinden sich Lymphgewebe, die Keime filtern, abtöten bzw. abbauen und abtransportieren.
- Riechen. Die Nase dient dem Riechsinn, ist aber auch für das Geschmackserlebnis beim Essen und Trinken wesentlich.
- Sprache. Die Nase ist außerdem Resonanzraum. Bei einer Verkühlung – entzündeter Nasenschleimhaut – bemerkt man daher eine „Veränderung der Stimme“.
Nasennebenhöhlen
Die Nase ist mit Hohlräumen verbunden, die als Nasennebenhöhlen (NNH) bezeichnet werden. Diese Hohlräume befinden sich über der Nase (Stirnhöhle), im Oberkiefer (Kieferhöhle) sowie hinter der Nase (Siebbeinzellen, Keilbeinhöhle). Die NNH sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Der Schleim wird über Nase und Rachen abtransportiert. Die Nase grenzt im hinteren Abschnitt – genauer die beiden Nasenhaupthöhlen, die durch die Nasenscheidewand (Septum nasi) getrennt sind – an den oberen Rachenraum.
Durch entzündliche Veränderung der NNH bzw. deren Schleimhaut kommt es zur Nasennebenhöhlenentzündung. Oftmals sind sowohl Nase als auch NNH von der Entzündung betroffen, denn meist geht der Nasennebenhöhlenentzündung eine Entzündung der Nasenschleimhaut voraus („Schnupfen“). Da durch die verlegte Nase (Schleimhautschwellung) nicht mehr bzw. schwer geatmet werden kann, erfolgt diese über den Mund. Im Mund wird die Luft jedoch nicht ausreichend gefiltert, erwärmt und angefeuchtet, wie in der Nase. Auch bei allergischen Reaktionen (allergische Rhinitis) kommt es unter anderem zur Behinderung der Nasenatmung. Weitere Informationen finden Sie unter Allergien.
Geruchssinn
Die Schleimhaut der Nase enthält Millionen Riechsinneszellen, die über den Riechnerv mit dem Riechzentrum im Gehirn verbunden sind. Über bestimmte Nervenfasern besteht eine Verbindung mit Hypothalamus und dem sogenannten limbischen System (Teil des Gehirns, der für emotionale Reaktionen zuständig ist). Dadurch können Geruchsempfindungen zu angenehmen und unangenehmen emotionalen Reaktionen führen (z.B. zur entsprechenden Veränderung der Gesichtsmimik bei Genuss, aber auch zu Übelkeit bei unangenehmen Geschmacksempfindungen). Für das Geschmacksempfinden spielt der Geruchssinn eine wesentliche Rolle, aber auch für den sozialen Umgang, das Sexualverhalten u.v.m. So „informiert“ der Geruch etwa über mangelnde Hygienebedingungen z.B. bei Personen oder über schädliche Substanzen.
Speichel- und Magensaftproduktion werden bei angenehmen Gerüchen angeregt, bei unangenehmen Gerüchen warnt der Geruchssinn vor verdorbener Nahrung. Für die Wahrnehmung von Gerüchen ist ausreichend Luft notwendig. Kann durch die Nase kaum oder nicht mehr geatmet werden, sind Riechen und Geschmackserlebnis beeinträchtigt.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 8. Juli 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Christian Walch