Cannabis: Substanz & Wirkung
Inhaltsverzeichnis
Verwendung von Cannabis
Verwendet werden die getrockneten Blüten und blütennahen Blätter der weiblichen Pflanze (Indischer Hanf, Cannabis sativa) – Marihuana auch „Gras“ oder „Weed“ genannt. Marihuana wird hauptsächlich zusammen mit Tabak geraucht (Joint, Ofen), aber auch als Tee getrunken oder in Form von Kuchen oder Keksen, „Spacecakes“, etc. gegessen.
Unter Haschisch (Cannabisharz, Dope, Shit) versteht man das Harz der Blütenstände, das zusammen mit anderen Pflanzenteilen gepresst und mit Tabak vermischt als Joint oder mit Haschischpfeifen geraucht wird. Seine Farbe ist dunkel, bräunlich-grün, die Konsistenz fest oder bröckelig.
Weit weniger üblich ist die Verwendung von Haschischöl, einer konzentrierten dickflüssigen Substanz, die aus Haschisch oder Marihuana gewonnen und auf Zigaretten geträufelt wird. Auch in Form von Eimerrauchen (Eimern) findet Cannabis Verwendung. Hierbei erfolgt das Inhalieren des Cannabisrauches über eine Flasche, in die Cannabisrauch gezogen wird.
THC gilt nach österreichischem Suchtmittelgesetz (SMG) als Suchtgift. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.ris.bka.gv.at
Nicht mit allen Hanfgewächsen kann eine berauschende Wirkung erzielt werden, da der Anteil an psychotropen Substanzen wie THC oft zu gering ist. Hanf (legal verwendeter Nutzhanf) findet beispielsweise in der Fasergewinnung (z.B. für Textilien) Verwendung. In der Medizin werden Inhaltsstoffe der Pflanze als Arzneimittel genutzt, etwa bei Multipler Sklerose.
Wirkung von Cannabis
THC hat eine vielfältige Wirkung, die subjektiv erlebt wird und nicht gänzlich vorhersehbar ist. Sie wird u.a. wegen eines „Hochgefühls“ konsumiert:
- Zu den positiv erlebten Wirkungen zählen Euphorie, Gelassenheit, Entspanntheitsgefühl, Gefühl von Leichtigkeit, obwohl sich gleichzeitig der Herzschlag erhöht. Sinneserfahrungen und Wahrnehmungen können zumindest (subjektiv) intensiv wahrgenommen werden. Das Beisammensein mit Gleichgesinnten wird als vergnüglich erlebt. Die Bewegung ist oft verlangsamt, das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt (schnelles Vergessen), neue Gedankenverläufe treten auf u.v.m. Häufig ist auch eine Appetitsteigerung zu bemerken, die meist weder positiv noch negativ erlebt wird.
- Ein Konsum wird nicht immer nur als angenehm empfunden. Bei den negativ erlebten Wirkungen handelt es sich hauptsächlich um psychische „Reaktionen“. Angst und Panik können in entsprechend angstbesetzten Situationen auftreten. Wirre Gedanken, Erinnerungslücken, eingeschränktes Wahrnehmen der Umwelt und das Gefühl, sich nicht mehr mitteilen zu können, sind möglich. Auch Übelkeit, Herzrasen und Schwindel treten auf – bis hin zum Kreislaufkollaps. Vor allem Personen, die mit Cannabis noch wenig oder gar keine Erfahrung haben, können mit Übelkeit und Erbrechen reagieren. Weniger häufig und oft bei großen Mengen bzw. hohen Konzentrationen kann es zu psychotischen Symptomen (z.B. Verfolgungswahn und/oder Halluzinationen) kommen. Auch Verwirrtheit und Gedächtnislücken (Amnesie) sind möglich.
Die Wirkung ist abhängig von der Art bzw. Form der Verwendung (Rauchen, Essen, Joint, Pfeife etc.), der aufgenommenen Dosis bzw. dem Gehalt an THC, der Umgebung sowie der Person und ihrer Erwartungen. Die Stimmungslage der/des Betreffenden, die Persönlichkeit und die jeweilige Situation nehmen Einfluss. Grundstimmungen können durch Cannabis verstärkt werden – positive genauso wie negative. Die Wirkung ist außerdem abhängig von der Häufigkeit der Verwendung. Das Risiko für gesundheitliche und soziale Probleme steigt beispielsweise an, wenn Cannabis täglich konsumiert wird oder andere Drogen zusätzlich verwendet werden (Mischkonsum).
Ein Rausch tritt beim Rauchen relativ schnell ein – bereits nach einigen Minuten – und klingt langsam ab. Nachgewiesen werden kann der Konsum jedoch länger. Wird Cannabis oral aufgenommen, zeigt sich die Wirkung verzögert. Es kann zu einer erhöhten Aufnahmemenge und damit entsprechend starken Wirkung kommen.
Ein Mischkonsum von Cannabis mit anderen Rauschmitteln (z.B. Alkohol), Medikamenten (z.B. Psychopharmaka) oder Suchtgiften (z.B. Ecstasy), kann besonders gefährlich werden. Denn die Folgen sind unberechenbar.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. August 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Prim. Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, Facharzt für Psychiatrie, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin