Laborbefund: Was sind „Tumormarker“?
Inhaltsverzeichnis
Welche Tumormarker gibt es?
- Humorale Tumormarker werden im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten gemessen.
- Zelluläre Tumormarker sind auf Zelloberflächen nachweisbar, z.B. Hormonrezeptoren beim Mammakarzinom.
Tumormarker werden zur Verlaufs- und Prognosebeurteilung bei einer bereits nachgewiesenen Krebserkrankung und zur weiteren diagnostischen Spezifizierung eingesetzt.
Welche Erkrankungen können erhöhte Tumormarker verursachen?
Tumormarker können bei Krebserkrankungen – auch Tumorerkrankungen genannt – erhöht sein. Tumormarker können aber auch bei einigen gutartigen Erkrankungen erhöht sein, z.B.:
- bei Entzündungen, z.B. Lungenentzündung,
- bei Infektionen, z.B. Harnwegsinfekt),
- nach Verletzungen, Operationen, Untersuchungen etc., beispielsweise nach einer Prostatauntersuchung.
Die Ärztin oder der Arzt klärt die Patientin oder den Patienten über mögliche Gründe für erhöhte Tumormarker-Werte ab.
Stufendiagnostik bei der Tumorabklärung
Bei der Krebsvorsorge bzw. der Krebsdiagnostik orientiert sich die Ärztin oder der Arzt an einem Stufenplan.
Stufe 1: Indikationsstellung für die Krebsdiagnostik
- Vorsorgeuntersuchung: z.B. PAP-Test für Gebärmutterhalskrebs oder Darmspiegelung für Dickdarmkrebs.
- Weitere Abklärung eines auffälligen Vorbefundes: z.B. Verschattung im Lungenröntgen oder suspekte Lymphknotenschwellung etc.
Stufe 2: Morphologische Tumordiagnostik
- Mikroskopischer Nachweis von Krebszellen (Zytopathologie),
- mikroskopischer Nachweis von Krebsgewebe (Histopathologie).
Stufe 3: Bestimmung von Tumormarkern (Zell-Tumormarker, Gewebs-Tumormarker, Blut-Tumormarker)
- Nachweis von Tumormarkern auf Zellen und Gewebe mittels spezieller Färbetechniken:
- Immunzytochemie: Bei einzelnen Tumorzellen (in Abstrichen, Punktaten etc.) lassen sich Tumormarker auf der Zelloberfläche oder im Zellkern durch Anfärbung nachweisen.
- Immunhistochemie: Nachweis von Tumormarkern auf oder innerhalb von Tumorzellen im Gewebsverband.
- Nachweis von Tumormarkern im Blut (serologische Tumormarker) ist in den meisten Fällen erst nach Absolvierung der Stufe zwei sinnvoll. Diese „Labor-Tumormarker“ helfen bei der:
- Diagnosesicherung (Absicherung des Tumortyps),
- Verlaufskontrolle (schreitet die Erkrankung fort, bleibt sie gleich oder bessert sie sich?),
- Erkennung eines Rezidivs (z.B. Wiederauftreten des Tumors nach primär erfolgreicher Behandlung).
Weitere Informationen finden Sie unter: Krebs: Diagnose & Stadieneinteilung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 30. März 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik