Hämopexin (HPEX)
Eine Erniedrigung des Hämopexinwertes im Blut ist ein Hinweis auf einen vermehrten Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse). Aus diesem Grund wird die Hämopexinmessung zum Nachweis einer Hämolyse (insbesondere bei schweren Hämolyseformen bzw. bei Entzündungsreaktionen) durchgeführt.
- Basophile
- Basophile Granulozyten (BAS)
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- Blutausstrich Befundinterpretation (BAINT)
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- Lymphozyten (LYM)
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- Mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration (MCHC)
- Mittleres zelluläres Hämoglobin (MCH)
- Mittleres Zellvolumen (MCV)
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- Neutrophile
- Neutrophile Granulozyten (NEU)
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- Roter Blutfarbstoff
- Stäbe
- Stabkernige (STB)
- Stabkernige neutrophile Granulozyten
- Thrombozyten (THR)
- Transferrin (TF)
- Transferrin-Rezeptor, löslich
- Transferrinsättigung (TFS)
- Weiße Blutkörperchen
Inhaltsverzeichnis
Warum wird Hämopexin im Blut bestimmt?
Hämopexin ist ein Bluteiweißstoff, der in der Leber gebildet wird. Bei einer vermehrten Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse) wird Eisen frei. Dieses Eisen wird von Hämopexin gebunden und ins Gewebe abtransportiert. Von dort aus kann das Eisen für den Körper wiederverwendet werden.
Durch diesen Mechanismus kommt es bei Hämolyse zu
- einer Verminderung des Hämopexinwertes im Blut.
Aus diesem Grund wird die Hämopexinmessung zum Nachweis einer Hämolyse durchgeführt. Im Gegensatz zu Haptoglobin ist die Messung von Hämopexin insbesondere bei schweren Hämolysen bzw. bei Entzündungsreaktionen des Körpers vorteilhafter.
Was bedeutet ein niedriger Hämopexinwert im Blut?
Eine Verminderung von Hämopexin im Blut kann folgende Ursachen haben:
- Hämolyse (hämolytische Anämie – auch als Blutarmut bezeichnet),
- schwere Lebererkrankungen,
- Eiweißmangel (zum Beispiel Verdauungsstörungen).
Erhöhte Hämopexinwerte sind praktisch bedeutungslos.
Hämolytische Anämie (Hämolyse)
Normalerweise leben rote Blutkörperchen etwa 120 Tage. Bei einer Hämolyse kommt es zu einer vermehrten Zerstörung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), wodurch ihre Lebensdauer unter Umständen erheblich verkürzt ist.
Für eine Hämolyse gibt es eine Vielzahl an möglichen Ursachen:
- Fehltransfusion: Die Verabreichung von unverträglichem Blut kann eine lebensbedrohliche Hämolyse hervorrufen. Aus diesem Grund werden vor jeder Bluttransfusion eine Kreuzprobe (Verträglichkeitsprobe) sowie ein Bedside-Test (Überprüfung der Blutgruppe von Blutkonserve und Empfängerin/Empfänger direkt am Krankenbett vor der Transfusion) durchgeführt;
- Angeborene Erkrankungen der roten Blutkörperchen (z.B. Sichelzellanämie, Kugelzellanämie, Thalassämie);
- Vitamin-B12- und/oder Folsäure-Mangel;
- Autoimmunerkrankungen: Das sind Erkrankungen des Immunsystems, bei denen Antikörper gebildet werden, die gegen körpereigene Zellen (z.B. rote Blutkörperchen) und Gewebe gerichtet sind und diese schädigen;
- künstliche Herzklappen etc.
Je nach Schwere der Hämolyse können die folgenden Laborwerte verändert sein:
- Erythrozyten, Hämoglobin und Hämatokrit im Blut: vermindert
- Retikulozyten im Blut: erhöht
- Haptoglobin und Hämopexin im Blut: vermindert
- LDH und HBDH im Blut: erhöht
- Kalium im Blut: erhöht
- Bilirubin im Blut: erhöht
- Urobilinogen im Harn: erhöht
Weitere Informationen
LOINC: 2403-4
Referenzwerte
Männer bis 18 Jahre | Männer über 18 Jahre | Frauen bis 18 Jahre | Frauen über 18 Jahre | Einheit |
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0,50–1,15 g/L | 0,50–1,15 g/L | 0,50–1,15 g/L | 0,50–1,15 g/L | g/L (Gramm pro Liter) |
Hinweis
Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.
Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik