Vaterschaftstests
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein Vaterschaftstest?
Das Genmaterial jedes Menschen stammt jeweils zur Hälfte von der Mutter bzw. vom Vater. So trägt jeder Mensch einen individuellen „genetischen Fingerabdruck“ in sich. Dieser DNA-Fingerprint wird u.a. durch bestimmte Varianten der Erbsubstanz definiert. Diese werden „Short Tandem Repeat“ genannt, kurz: STR. Bei einem Vaterschaftstest werden nun die DNA-Profile eines Kindes und des eventuellen Vaters anhand dieser STR auf Übereinstimmungen verglichen. Liegt Genmaterial der Mutter vor, kann noch eindeutiger zugeordnet werden. Die Untersuchung des Genmaterials erfolgt meist mittels Polymerase-Kettenreaktion – kurz PCR. Mithilfe statistischer Methoden kann die Vaterschaftswahrscheinlichkeit errechnet werden. Diese kann mit 99,9 % bestätigt oder zu 100 % ausgeschlossen werden.
Wie erfolgt ein Vaterschaftstest?
Benötigt wird für die Untersuchung genetisches Material des Kindes und des eventuellen Vaters. Das können geringe Mengen sein, z.B. durch einen Abstrich der Mundschleimhaut, Finger- oder Zehennägel, Haare oder etwas Blut. Zur besseren Untermauerung des Ergebnisses kann auch genetisches Material der Mutter mituntersucht werden. Wird ein Vaterschaftstest mit rechtlicher Haltbarkeit benötigt, muss die Probenentnahme durch eine:n Sachverständige:n erfolgen.
Weitere Informationen rund um Rechtliches bezüglich einer Vaterschaft erhalten Sie beim Amtshelfer österreich.gv.at unter Anerkennung der Vaterschaft.
Wohin kann ich mich wenden?
Möchten Sie ein Abstammungsgutachten („Vaterschaftstest“) durchführen lassen, wenden Sie sich am besten an folgende Stellen:
- Fachärztin oder Facharzt für Medizinische Genetik,
- Einrichtungen bzw. Institute für Medizinische Genetik, u.a. an (Universitäts-)Klinken. Mehr unter Genetische Tests: Beratung & Hilfe.
- Auf Vaterschaftstests spezialisierte Laboratorien
Ist die psychische Belastung durch ein Testergebnis schwer zu bewältigen, kann eine psychosoziale Betreuung hilfreich sein, durch z.B.:
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die Kosten für eine Abstammungsuntersuchung werden von den Sozialversicherungsträgern nicht übernommen und sind selbst zu bezahlen. Die anfallenden Kosten sind je nach Anbieter, Praxis bzw. Institut unterschiedlich.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 28. März 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Prim. Univ. Doz. Dr. med. Hans-Christoph Duba