Tipps zum Umgang mit Gefühlen
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Emotionsregulation?
Emotionsregulation ist ein Begriff aus der Psychologie und bedeutet Steuerung von Gefühlen. Sie ermöglicht es Menschen, einen Einfluss auf ihre Gefühlswelt zu nehmen: Welche Gefühle man hat, wann man Gefühle hat und wie man diese erleben und ausdrücken kann.
Es ist möglich, sowohl positive als auch negative Gefühle zu beeinflussen. Die Stärke von Gefühlen kann man erhöhen, mindern oder aufrechterhalten. Diese Prozesse können bewusst oder unbewusst ablaufen. Die Forschung hat bis jetzt vor allem bewusste Prozesse untersucht.
Was ist Emotionsarbeit
Der Begriff Emotionsarbeit kommt aus der Arbeitswelt. Fachleute verstehen darunter die Unterdrückung oder das Herbeiführen von Gefühlen in der Arbeitswelt. Das soll ein äußeres Erscheinungsbild schaffen, das eine bestimmte Wirkung beim Gegenüber erzeugt. Dazu zählt zum Beispiel eine positive Reaktion einer Kundin oder eines Kunden. Wenn sich die eigenen Gefühle möglichst echt anfühlen, ist das Wohlbefinden höher.
Welche Arten des Umgangs mit Gefühlen gibt es?
Fachleute unterscheiden verschiedene Strategien, um Gefühle zu steuern. Dazu zählen:
- Mitbestimmung der Situation: Zum Beispiel das Vermeiden von Situationen, die unangenehme Gefühle hervorrufen könnten. Oder: Die Beeinflussung von Situationen, damit sie angenehmer werden.
- Ablenkung: Etwa die Konzentration auf etwas, das nicht viel mit Gefühlen zu tun hat.
- Grübeln: Wiederholtes Lenken der Aufmerksamkeit auf mögliche Ursachen und Folgen von Gefühlen. Dazu zählt zum Beispiel das Wiederholen einer Situation in Gedanken.
- Kognitive Neubewertung: Darunter verstehen Fachleute eine neue Bewertung oder Deutung einer Situation, die mit Gefühlen verbunden ist.
- Akzeptanz: Gefühle nicht bewerten, sondern sie akzeptieren und willkommen heißen.
- Unterdrückung der Äußerung von Gefühlen: Zum Beispiel ein neutrales Gesicht machen, obwohl man gekränkt ist.
- Beeinflussung von körperlichen Reaktionen: Zum Beispiel bei Aufregung bewusst langsam tief ein- und ausatmen.
Fachleute gehen davon aus, dass Gefühle zu spüren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen gesünder ist, als diese zu verdrängen. Allerdings lässt sich dies nicht pauschal sagen. Wesentlich ist auch, dass die Steuerung der Gefühle für einen selbst und für die Situation passend ist.
Was kann ich selbst für meinen Umgang mit Gefühlen tun?
Fachleute empfehlen folgende Maßnahmen, die sich positiv und gesund auf die Gefühlswelt auswirken:
- Resilienz stärken
- Stress reduzieren
- Gut schlafen
- Soziale Beziehungen und Sozialkompetenz stärken: zum Beispiel Kontakt halten oder suchen mit Menschen wie Freundinnen oder Freunden, gemeinsam etwas unternehmen
- Mit Verlust und Trauer umgehen: zum Beispiel wenn ein nahestehender Mensch gestorben ist
- Achtsamkeit üben
Wo finde ich Hilfe bei Problemen im Umgang mit Gefühlen?
Wenn Sie Schwierigkeiten im Umgang mit Ihren Gefühlen bemerken und diese Sie belasten, können Sie sich etwa an eine Gesundheitspsychologin oder einen Gesundheitspsychologen bzw. an eine Psychotherapeutin oder eine Psychotherapeutin wenden.
Weitere Informationen:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 13. Juni 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Mag.a Brigitte Gratz, Psychotherapeutin