Kränkungen überwinden
Inhaltsverzeichnis
Kränkung: Was ist das?
Fachleute definieren Kränkung meist als eine Verletzung der Würde, der Ehre, der Absichten oder der Gefühle einer Person. Laut aktuellem Stand der Forschung gibt es jedoch noch keine einheitliche Definition von Kränkung.
Zu den Gründen für Kränkungsgefühle zählen etwa:
- Bloßstellen,
- Demütigung,
- Beleidigung,
- Ungerechtigkeit,
- Ablehnung,
- Abwertungen,
- Zurückweisung oder
- unsachliche Kritik.
Die eigenen Werte sind dabei besonders wichtig. Menschen haben zudem ein natürliches Bedürfnis nach Schutz oder Fürsorge. Dem stehen Kränkungen entgegen.
Welche Kränkungen gibt es?
Kränkungen können in unterschiedlichen Situationen auftreten, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Beispiele dafür sind:
- Kränkungen am Arbeitsplatz: Zu diesen zählen etwa Abwertung, mangelnde Wertschätzung, Konkurrenzverhalten sowie unpassende Kritik.
- Beziehungskränkungen: Meist finden diese im nahen sozialen Umfeld statt wie in der Partnerschaft.
- Lebenskränkungen: Diese entstehen durch Erwartungen an das eigene Leben, die nicht erfüllt werden.
- Auch das Internet kann Schauplatz von Kränkungen sein. Was Sie im Umgang damit beachten sollten, erfahren Sie unter Social Media, Internet & Co. sowie Jugendliche & Neue Medien.
Kränkungen können zu Verbitterung führen. Bei dieser ist die Kränkung festgefahren. Diese kann sich auch in einer sogenannten Posttraumatischen Verbitterungsstörung äußern.
Hinweis
Informationen zu Kränkungen, die in psychische oder körperliche Gewalt münden, sowie Hilfsangebote und rechtliche Informationen finden Sie unter www.gewaltinfo.at.
Wie verlaufen Kränkungen?
Laut Fachleuten verläuft Kränkung in drei Phasen:
- Bewusstwerden der Kränkung in Zusammenhang mit eigenen Werten und Lebensprinzipien wie etwa das Verhalten im zwischenmenschlichen Umgang.
- Gefühl der Kränkung selbst: Bei Kränkungen kann es zu unterschiedlichen Gefühlen kommen wie Wut, Scham oder Traurigkeit. Diese zeigen, dass man persönlich von der Kränkung getroffen ist.
- Reaktion auf die Kränkung: Kränkungsreaktionen entstehen meist aufgrund von Kränkung durch eine andere Person oder durch die Annahme, dass man gekränkt wird. Auch frühere Erfahrungen, ohnehin gekränkt zu werden, spielen eine Rolle. Kränkung führt häufig zu Rückzug. Selbstregulation ermöglicht es, sich von der Kränkung zu erholen und sich auf Gefühlsebene zu stabilisieren. Dabei unterstützen die Erinnerung daran, dass es auch Aspekte gibt, mit denen man zufrieden ist, sowie die Aktivierung von Selbstbewusstsein.
Was kann Einfluss auf Gefühle von Kränkung haben?
Kränkungsgefühle hängen mit unterschiedlichen Faktoren zusammen. Zu diesen zählen u.a.:
- Beziehung: Wie kränkende und gekränkte Person zueinander in einer Beziehung stehen kann sich darauf auswirken, wie Kränkungen empfunden werden. Nahestehende Menschen können eher Kränkungen auslösen.
- Selbstbewusstsein: Ein geringes Selbstbewusstsein macht es leichter, sich gekränkt zu fühlen. Aber auch umgekehrt können sich Kränkungen negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken.
- Sensibilität für Kränkungen: Diese hängt häufig mit der aktuellen Lebenssituation, verletzenden Erfahrungen während des Lebens sowie der Resilienz ab. Wenn die Lebenssituation z.B. durch einen Beziehungskonflikt, eine Erkrankung oder andere Belastungen angespannt ist, nimmt die Anfälligkeit für Kränkungsgefühle meist zu.
Wie kann ich mit Kränkungen umgehen?
Laut Fachwelt kann unter anderem folgendes Verhalten unterstützen, mit Kränkungen umzugehen:
- Selbstbewusstsein stärken: Starkes Selbstbewusstsein wirkt schützend gegen Kränkungen. Nähere Informationen finden Sie unter Psychische Gesundheit: In Balance bleiben.
- Die eigenen Stärken und Schwächen gut kennen.
- So weit wie möglich ansprechen, wenn man sich gekränkt fühlt: Tipps zur Kommunikation finden Sie dazu z.B. unter Kommunikation in der Familie.
- Resilienz stärken.
Weitere Informationen:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 13. Juni 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Mag.a Brigitte Gratz, Psychotherapeutin