Lebensübergänge: Von der Pubertät bis ins Alter
Inhaltsverzeichnis
Die Zeit der Pubertät
Die Pubertät ist eine besondere Umbruchszeit. Sie ist ein Abschnitt der Adoleszenz (Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter) und stellt eine wichtige Entwicklungsphase dar. In diesem Zeitraum kommt es zur Geschlechtsreife. Die seelische Entwicklung dauert länger als die körperliche. Oft zeigt sich ein verändertes, manchmal sogar eigenartiges Verhalten. Typische Pubertätskrisen wie etwa Selbstunsicherheit oder Aggressivität können auftreten, aber beispielsweise auch Essstörungen.
Es ist hilfreich, in diesem Zeitraum auch außerhalb der Familie Bezugspersonen zu haben, wie z.B. Freunde oder Cliquen. Es geht darum, die eigene Identität zu finden, körperliche Veränderungen zu verarbeiten und mit den neuen Gefühlen und Gedanken zurecht zu kommen.
Nähere Informationen zum Thema finden Sie unter Pubertät.
Die Geburt eines Kindes
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist das meist ein Grund zur Freude. In dieser Zeit finden aber viele Veränderungen statt, die eine Herausforderung für alle Beteiligten darstellen. Bekommt ein Paar zum ersten Mal Nachwuchs, wird aus einer Partnerschaft auch eine Elternschaft. Gibt es bereits ein Geschwisterchen, ist dieses natürlich neugierig auf das Baby – möchte aber weiterhin wie bisher versorgt werden oder ist manchmal eifersüchtig. Belastende Faktoren wie familiäre Schwierigkeiten oder finanzielle Unsicherheit können das neue Glück trüben. Die psychische Befindlichkeit der frischgebackenen Mutter (und gelegentlich die des Vaters) ist mitunter durch die großen Umstellungen – auch hormonell – beeinflusst. Es kann z.B. zum Auftreten des sogenannten Baby-Blues oder einer behandlungsbedürftigen postpartalen Depression kommen.
Weitere Informationen rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt finden Sie unter Eltern & Kind.
Midlife Crisis
Sie sind ungefähr zwischen 40 und 50? Dann könnte es sein, dass Sie früher oder später in eine Phase des Lebensumbruchs kommen. Viele Menschen stellen rund um die Lebensmitte ihr Leben infrage, ziehen eine Bilanz ihrer bisherigen Jahre. Dies birgt Herausforderungen und Chancen in sich. Nähere Informationen finden Sie unter Midlife Crisis als Chance.
Wechseljahre & „Andropause“
Der Hormonstoffwechsel des Menschen verändert sich auch auf natürliche Weise, wenn man älter wird. So kommen etwa zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr Frauen früher oder später in die Wechseljahre. In dieser Zeit treten starke hormonelle Veränderungen auf. Die Fruchtbarkeit nimmt ab und endet schließlich. Monatsblutungen werden unregelmäßig und bleiben dann gänzlich aus. Der Zeitpunkt der letzten Regelblutung wird Menopause genannt. So wie sich der Körper wandelt, macht auch die Psyche in dieser Phase Veränderungen wie etwa Stimmungsschwankungen durch. Nähere Informationen finden Sie unter Wechseljahre: Körperliche & hormonelle Veränderungen.
Auch beim Mann kann es mit fortschreitendem Alter zu hormonellen Veränderungen von Testosteron (Absinken des Testosteronspiegels) kommen, was auch „Andropause“ genannt wird. Nähere Informationen finden Sie unter Testosteronmangel im Alter.
Gut über die Vorgänge während dieser Umbruchsphasen informiert zu sein, kann helfen, besser damit zurecht zu kommen. Bei vielen Paaren treten in dieser Lebensphase Konflikte zutage. Toleranz und Anpassungsprozesse auf beiden Seiten sind notwendig, wenn sich der Körper und auch seine Bedürfnisse verändern. Kontakt und Zweisamkeit helfen, sich nicht auseinanderzuleben. Diese Phasen können aber auch echte Chancen bieten, zu sich selbst zu finden oder neue Wege zu entdecken. Älter zu werden ist ein natürlicher Prozess – die ewige Jugend gibt es nicht. Lebenserfahrung ist wertvoll, kann das Selbstbewusstsein stärken und gelassener machen.
Weitere Informationen zum Thema älter werden finden Sie unter Gesund im Alter sowie unter Der Übergang in die Pension & Altersteilzeit.
Der Übergang in die Pensionierung
Nach jahrelanger harter Arbeit träumen viele von der Pension, davon, mehr Zeit zu haben oder reisen zu können. Doch im Ruhestand stellt sich manchmal nicht der gewünschte Effekt der Zufriedenheit ein. Der sogenannte „Pensionsschock“ kann eintreten. Darunter versteht man Anpassungsschwierigkeiten an das neue Leben, die unter anderem mit innerer Leere und einem Gefühl der Nutzlosigkeit einhergehen können.
Nicht jede/jeder geht erst in fortgeschrittenem Alter in Pension. Manche Menschen möchten auch gar nicht in Pension gehen, da ihnen der Beruf viel Freude und Erfüllung bereitet. Es gibt Möglichkeiten, trotz Pensionierung noch beruflich tätig zu sein. Informieren Sie sich diesbezüglich über Rahmenbedingungen bei Ihrer Pensionsversicherung, wenn Sie dies interessiert. Auch ein gleitender Übergang in die Pension ist bei Vereinbarung mit dem Arbeitgeber möglich (Altersteilzeit). Ehrenamtliche Tätigkeiten in Hilfsorganisationen und Vereinen bieten sich ebenfalls an, aktiv zu bleiben.
Es kann hilfreich sein, bereits vor dem Ruhestand ein wenig für die Zeit danach zu planen und sich vorzustellen, welche Aktivitäten darauf warten, in der Pension umgesetzt zu werden. Während des Ruhestandes tut es auch gut, Kontakte aufrechtzuerhalten sowie sich geistig und körperlich fit zu halten. Soziales und familiäres Engagement, für das nun mehr Zeit bleibt, kann ebenfalls sehr bereichernd sein.
Weitere Informationen finden Sie unter Gesund älter werden.
Hinweis
Lebensveränderungen können in Lebenskrisen münden. Nähere Informationen finden Sie unter Lebenskrisen bewältigen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 14. Mai 2020
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Mag.a Brigitte Gratz