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Ästhetische plastische Chirurgie: OP im Ausland

Nicht selten nehmen Patientinnen/Patienten längere Anfahrtswege in Kauf, um sich von einer spezialisierten Fachärztin/einem spezialisierten Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie behandeln zu lassen. Einige Expertinnen/Experten genießen international einen guten Ruf oder sind auf Behandlungstechniken spezialisiert, die nicht jede Chirurgin/jeder Chirurg beherrscht.

Die Kehrseite: „Vermittlungsdienste“ werben massiv für scheinbar preisgünstige Schönheitsoperationen im Ausland. Was billig aussieht, kann aber schnell sehr teuer werden. Informieren Sie sich deshalb besonders gründlich, und beachten Sie die nachfolgend zusammengestellten Warnhinweise.

Warnhinweise für Schönheitsoperationen im Ausland

  • Verständigung und persönliche Beratung: Persönliche Beratung und das Vertrauensverhältnis zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient sind von zentraler Bedeutung für den Behandlungserfolg. Nur wenn Sie in der Lage sind, sich mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt problemlos über Ihre Ziele und Wünsche auszutauschen, können Sie auch mit dem Ergebnis Ihrer Behandlung zufrieden sein.

Hinweis

Sehen Sie von einer OP ab, wenn Sie sich nicht ohne Probleme mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt verständigen können.

  • Ausbildung, Qualifikation und Ausstattung: Fachärzte für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie absolvieren in Österreich eine sechsjährige Facharztausbildung. Die Ausstattung ihrer Kliniken und Ordinationen unterliegt zudem strengen Vorschriften. Sowohl die Anforderungen an Ausbildung und Qualifikation als auch die Bestimmungen hinsichtlich des Personals und der technischen Ausstattung können aber von Land zu Land sehr unterschiedlich sein.

Hinweis

Sehen Sie von einer OP ab, wenn Sie Zweifel an der Qualifikation der Ärztin/des Arztes oder der Ausstattung der Klinik haben.

  • Erfahrung mit dem geplanten Eingriff: „Schönheitsoperationen” sind komplexe medizinische Eingriffe, die in vielen Fällen einen hohen Grad an Spezialisierung seitens der Ärztin/des Arztes verlangen. Die Operateurin/der Operateur sollte daher unbedingt über einschlägige Erfahrung mit dem geplanten Eingriff verfügen. Dies ist für Patientinnen/Patienten aber nur sehr schwer nachprüfbar, wenn sie die Sprache der Ärztin/des Arztes nicht sprechen und sich nicht mit anderen Patientinnen/Patienten über deren/dessen Kompetenzen austauschen können.


Hinweis

Sehen Sie von einer OP ab, wenn die Ärztin/der Arzt keine nachweislichen Erfahrungen mit dem geplanten Eingriff hat.

  • Umfassende Vor- und Nachsorge: Zeitlich sollte das erste Gespräch mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt deutlich vor dem Operationstag liegen, damit Sie Ihre Entscheidung in Ruhe treffen können. Neben dem eigentlichen Eingriff tragen außerdem eine gründliche Vor- und Nachsorge zum Behandlungserfolg bei. Egal, ob es zu Komplikationen kommt oder nicht: Eine umfassende Nachsorge ist bei Operationen im Ausland in der Regel nicht gewährleistet.

Hinweis

Sehen Sie von einer Operation ab, wenn Vor- und Nachsorge nicht in vollem Umfang und unter Einbeziehung der Operateurin/des Operateurs möglich sind.

  • Billigangebote und ihre Kehrseite: Niedrigere Preise für ästhetisch-plastische Operationen können verschiedene Gründe haben. Wird massiv für Billigangebote im medizinischen Bereich geworben, ist Vorsicht geboten. Denn dann spart die Anbieterin/der Anbieter womöglich an der Ausstattung der Operationsräume oder anderen sicherheitsrelevanten Faktoren wie qualifiziertem Personal. In aller Regel entstehen zusätzliche Kosten für notwendige Nachbehandlungen oder auch Verbandswechsel durch eine Ärztin/einen Arzt an Ihrem Heimatort. Für diese müssen Sie selbst aufkommen, Ihre Krankenversicherung übernimmt diese Kosten nicht.

Hinweis

Entscheiden Sie nicht allein aus finanziellen Erwägungen, und sparen Sie nicht auf Kosten Ihrer Gesundheit.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 19. März 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof.Dr., MSc. Lars-Peter Kamolz

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