Ästhetische plastische Chirurgie: Häufige Eingriffe
Inhaltsverzeichnis
Ziel ästhetisch-plastischer Operationen ist eine Harmonisierung der äußeren Erscheinung. Die Kosten einer ästhetisch-plastischen Operation werden je nach Indikation von den Krankenkassen übernommen oder nicht. Reine „Schönheitsoperationen“ ohne „Funktionskomponente“ werden in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt. Bei medizinischer Indikation kann es zu einer Kostenübernahme kommen, z.B. bei Mammareduktionsplastiken, Lidplastiken oder Ohrkorrekturen im Kindesalter. Im Zweifel sollte vor der Operation bei der Krankenkasse wegen einer Kostenübernahme nachgefragt werden.
Die häufigsten Eingriffe werden in der Folge dargestellt. Die zum Einsatz kommenden Methoden sind in vielen Fällen aus dem Bereich der rekonstruktiven plastischen Chirurgie entnommen bzw. entsprechend adaptiert (Rekonstruktive plastische Chirurgie: Häufige Operationstechniken).
Augenlidkorrektur
Altersveränderungen im Lidbereich machen sich als Tränensäcke, Hautüberschuss an den Oberlidern und Absinken der seitlichen Augenbrauenpartie bemerkbar. Durch eine Operation kann überschüssige Haut und störendes Fettgewebe entfernt werden. Manchmal werden zusätzlich die seitliche Brauenpartie angehoben sowie Teile der Muskulatur und/oder Fettpolster entfernt. Die Hautschnitte folgen den natürlichen Falten am Ober- und Unterlid und werden seitlich in eine bestehende Hautfalte gelegt.
Ohrkorrektur
Abstehende Ohren gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen der Ohren und sind durch eine mangelhaft ausgebildete Krümmung des Ohrknorpels bedingt. Vor allem Kinder leiden darunter, da sie häufig gehänselt oder verspottet werden. Das ideale Behandlungsalter liegt zwischen vier und 14 Jahren, eine Korrektur ist jedoch auch bei Erwachsenen möglich.
Nasenkorrektur
Nasenkorrekturen können nicht nur rein kosmetische, sondern auch funktionelle Gründe haben, etwa wenn die Nasenatmung durch eine Verkrümmung der Scheidewand behindert ist. Am häufigsten führen störende Nasenhöcker zum Operationswunsch, die Nase kann jedoch auch gekürzt, verschmälert, begradigt oder im Bereich der Nasenspitze verändert werden.
Brustkorrektur
Die Brust hat als weibliches Geschlechtsmerkmal eine große Bedeutung für das psychische Wohlbefinden und Selbstwertgefühl der Frau. Formvarianten wie zu große, sehr kleine, hängende oder asymmetrische Brüste können die seelische Gesundheit beeinträchtigen.
- Für die Verkleinerung und Straffung der Brust werden die Brustwarze nach oben versetzt und aus unteren Bereichen der Brust entweder Drüsen- und Fettgewebsanteile oder – bei der Bruststraffung – nur Haut entfernt. Zusätzlich kann der Drüsenkörper weiter oben am Brustmuskel verankert werden. Moderne Operationsmethoden zielen darauf ab, die Narben möglichst kurz zu halten, sind jedoch nicht bei jeder Brustform anwendbar.
- Bei der Brustvergrößerung wird ein Brustimplantat entweder unter den Drüsenkörper oder den Brustmuskel eingesetzt. Der Zugang erfolgt von einem Schnitt unterhalb der Brust, in der Achselhöhle oder im Bereich der Brustwarze.
- Für die Korrektur von Brustasymmetrien wird je nach Formvariante eine Kombination der oben beschriebenen Techniken angewendet.
Narbenkorrekturen
Narben können wegen ihres Aussehens kosmetisch störend oder auch die Ursache für funktionelle Beeinträchtigungen sein. Ob Narben ihren „Idealzustand“ erreichen, nämlich strichförmig und zart, farbunauffällig und im Hautniveau, hängt von der Ursache (Art der Verletzung), der Versorgung der Wunde, vom Verlauf der Heilung, der erblichen Veranlagung und der Narbenpflege ab. Eine Narbenkorrektur führt man erst nach Ausreifung der Narbe durch, also meist nicht vor einem Jahr. Narben, die funktionelle Behinderungen verursachen, müssen sofort korrigiert werden.
Die plastisch-chirurgische Narbenbehandlung kann prinzipiell in jedem Lebensalter erfolgen. Je nach Beschaffenheit und Größe der Narbe kommen unterschiedliche plastisch-chirurgische Techniken zum Einsatz.
Facelift
Facelifting entfernt überschüssige Haut im Stirn-, Schläfen-, Wangen- und Halsbereich und strafft das darunter liegende Gewebe. Manchmal kann der Eingriff endoskopisch vorgenommen werden.
Fettabsaugung
Hauptindikation für Fettabsaugungen sind unförmige Fettansammlungen. Bei Frauen am häufigsten betroffen sind die Oberschenkel-Hüftregion (sogenannte Reithosenlipomatose), das Gesäß, die Knie und der Bauch, seltener die Unterschenkel, die Oberarme oder der Gesichts-Hals-Bereich. Bei Männern befindet sich der unerwünschte Fettansatz meist im Bereich des Bauches, der Flanken und der Brust.
Durch eine oberflächliche Fettabsaugung kann es teilweise zu einer beachtlichen Schrumpfung der Haut kommen, auch bestehende Hautfalten können auf diese Weise wieder verschwinden. Ist jedoch ein großer Hautüberschuss vorhanden, so muss das erschlaffte Gewebe entfernt werden – meist wird von einer Straffung der jeweiligen Körperregion, z.B. Bauchdeckenstraffung, gesprochen.
Bauchdeckenstraffung
Nach extremer Gewichtsabnahme, einer Fettabsaugung oder einer Schwangerschaft bildet der Körper die stark ausgedehnte Bauchdecke oft nicht zurück. Die Folge sind faltige, hängende Hautlappen („Fettschürzen“) und sichtbare Überdehnungen der Unterhaut („Schwangerschaftsstreifen“).
Bei einem großen Hautüberschuss kann das erschlaffte Gewebe operativ entfernt werden. Je nach Region spricht man dann von Bauchdecken-, Oberschenkel-, Gesäß-, Oberarmstraffung etc. Bei diesen Operationen entstehende längere Narben werden – wenn möglich – in unauffällige Körperregionen oder bestehende Falten gelegt.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. März 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof.Dr., MSc. Lars-Peter Kamolz