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Hörsturz

Der Hörverlust kommt plötzlich: Manche hören etwas schlechter, manche fast gar nichts mehr. Fachleute sprechen von einem Hörsturz, wenn keine bestimmte Ursache für den Hörverlust erkennbar ist. Dabei kann die betroffene Person auch noch andere Beschwerden haben, wie unangenehme Ohrgeräusche oder Schwindelgefühle. Ein leichter Hörverlust bessert sich oft innerhalb einiger Tage von selbst. Ist der Hörverlust stark oder kommt Schwindel dazu, empfehlen Fachleute, möglichst zeitnah mit einer Behandlung zu beginnen. Zwar gibt es keine gezielte Therapie bei einem Hörsturz, in vielen Fällen helfen aber entzündungshemmende Medikamente. So kann in den meisten Fällen verhindert werden, dass eine Schwerhörigkeit bestehen bleibt.

Was ist ein Hörsturz?

Bei einem Hörsturz hört die betroffene Person plötzlich schlechter oder gar nichts mehr. Fachleute sprechen nur dann von einem Hörsturz, wenn keine Ursache für den Hörverlust erkennbar ist. Ein Hörsturz ist eine sogenannte Schallempfindungsstörung. Das bedeutet, dass die Störung im Innenohr lokalisiert ist. Fachleute bezeichnen diese Art des Hörverlustes daher auch als Innenohrschwerhörigkeit.

Durch eine Schädigung des Innenohrs können die Schallwellen nicht mehr richtig verarbeitet und an das Gehirn weitergeleitet werden. Der dadurch verursachte Hörverlust kann verschiedene Tonhöhenbereiche betreffen, beispielsweise nur hohe oder tiefe Töne. Manchmal sind auch alle Tonhöhen betroffen. Zudem kann der Hörverlust unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Manche Betroffene bemerken den Hörverlust kaum, andere sind am betroffenen Ohr fast taub.

Am häufigsten sind Menschen ab 50 Jahren von einem Hörsturz betroffen. Kinder erkranken nur selten daran. 

Die beste Chance auf Heilung hat die betroffene Person, wenn der Hörverlust nur leicht ist. Je stärker der Hörverlust ist, umso schlechter ist die Chance, dass das Hörvermögen wieder vollständig normal wird.

Welche Ursachen hat ein Hörsturz?

Nicht jeder Mensch, der plötzlich schlechter hört, hat einen Hörsturz. Ein plötzlicher Hörverlust kann durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden. Beispielsweise durch übermäßige Lärmbelastung, etwa durch einen Knall, bestimmte schädigende Medikamente, eine Virusinfektion oder selten einen Tumor des Hörnervs. Fachleute sprechen erst dann von einem Hörsturz, wenn keine Ursache für den plötzlichen Hörverlust gefunden werden kann.

Warum es zu einem Hörsturz kommt, kann die Wissenschaft bisher nicht genau erklären. Manche Fachleute vermuten, dass eine Durchblutungsstörung im Innenohr dazu führt. Andere mutmaßen, dass eine Infektion oder Stress einen Hörsturz auslöst.

Welche Symptome können bei einem Hörsturz auftreten?

Typisch für einen Hörsturz ist, dass die betroffene Person plötzlich deutlich schlechter oder gar nichts mehr hört. In den meisten Fällen ist nur ein Ohr betroffen. Meist nimmt die betroffene Person bestimmte Tonhöhen schlechter wahr. Am häufigsten kommt es zu einer sogenannten Hochtonschwerhörigkeit.  Dabei hört die betroffene Person hohe Töne, wie Kinderstimmen oder Vogelgezwitscher, schlechter, hingegen werden tiefere Töne, wie Motorengeräusche, gut wahrgenommen. Macht sich der Hörverlust besonders in tiefen Tonlagen bemerkbar, handelt es sich um eine Tieftonschwerhörigkeit. Nur in seltenen Fällen sind alle Tonhöhenbereiche betroffen.

Zudem können weitere Beschwerden auftreten, zum Beispiel:

  • Tinnitus: Oft hat die betroffene Person zusätzlich zum Hörverlust störende Geräusche im Ohr. Zum Beispiel ein ständiges Pfeifen, Rauschen oder Klingeln.
  • Schwindel
  • Verändertes Hören: Geräusche klingen anders als gewohnt. Beispielsweise hört die betroffene Person Töne doppelt. Normale Geräusche oder Stimmen werden als unangenehm laut empfunden. Fachleute bezeichnen das als Hyperakusis.
  • Druckgefühl im Ohr oder das Gefühl, als ob Watte im Ohr stecken würde. Diese Gefühle können in manchen Fällen einem Hörsturz vorausgehen und können dafür ein Warnsignal sein.
  • Gefühlsstörungen um die Ohrmuschel: beispielsweise ein taubes oder pelziges Gefühl.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Zunächst sucht die Ärztin oder der Arzt nach einer Ursache, die den plötzlichen Hörverlust erklären kann. Bei der Anamnese erfragt die Fachärztin oder der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde u.a. die Art der Symptome, seit wann diese bestehen und ob es für diese eine Ursache geben könnte. Beispielsweise ob die betroffene Person einem starken Knall ausgesetzt war oder eine Infektionskrankheit durchgemacht hat.

Danach werden die Ohren genau untersucht. Dazu gehört eine Untersuchung mit einem Ohrspiegel, dem sogenannten Otoskop. Damit können beispielsweise Erkrankungen oder Verletzungen des Gehörgangs, des Trommelfells oder Mittelohrs ausgeschlossen werden. Anschließend führt die Ärztin oder der Arzt einfache Hörtests mit einer Stimmgabel durch. Diese wird angeschlagen und an bestimmte Stellen am Ohr und Kopf gehalten. Damit kann festgestellt werden, ob die Hörstörung im Innenohr oder im Mittelohr ihren Ursprung hat.

Mit einem Tonaudiogramm kann die Ärztin oder der Arzt das Hörvermögen und einen eventuellen Hörverlust beurteilen. Dabei hört die betroffene Person über einen Kopfhörer verschieden hohe und tiefe Töne, die immer lauter werden. Die Person meldet sich, sobald sie einen Ton hört. Für jeden Ton wird die Hörschwelle bestimmt. Die Hörschwelle gibt an, ab wann ein Ton wahrgenommen wird. Das Hörvermögen wird bildlich als Kurve im Audiogramm dargestellt. Es zeigt, welche Tonhöhen die betroffene Person nicht mehr ausreichend hören kann.

Um die Funktion des Mittelohrs beurteilen zu können, führt die Ärztin oder der Arzt eine Tympanometrie durch. Dabei werden mithilfe einer speziellen Messsonde das Mittelohr und die Beweglichkeit des Trommelfells untersucht. Wenn die betroffene Person auch Schwindelgefühle hat, testet die Ärztin oder der Arzt auch den Gleichgewichtssinn.

Je nach Fall sind weitere Untersuchungen notwendig. So kann die Ärztin oder der Arzt mögliche Erkrankungen, die zu einem Hörverlust führen können, ausschließen. Zu den Untersuchungen zählen:

Wie kann ein Hörsturz behandelt werden?

Nicht immer muss ein Hörsturz sofort behandelt werden. Betroffene sollten dennoch möglichst frühzeitig eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Ist der Hörverlust nur leicht, kann in vielen Fällen zunächst einige Tage abgewartet werden, ob die Beschwerden von selbst verschwinden. 

Bei einem starken Hörverlust oder bei zusätzlichem Schwindel empfehlen Fachleute, innerhalb von ein bis zwei Tagen mit einer Behandlung zu beginnen. Dann ist die Chance am größten, dass sich das Ohr wieder ganz erholt.

Da die Auslöser, die zu einem Hörsturz führen, nicht geklärt sind, gibt es derzeit keine gezielte Therapie. Welche Behandlung wirkt, ist von Fall zu Fall verschieden. Die Möglichkeiten der Behandlung beruhen größtenteils auf Erfahrungswerten von Ärztinnen und Ärzten. Die Patientin oder der Patient kann mit der Ärztin oder dem Arzt gemeinsam entscheiden, welche Behandlung durchgeführt wird.

Kortison-haltige Medikamente

In den meisten Fällen rät die Ärztin oder der Arzt, entzündungshemmende Medikamente, die Kortison enthalten, einzunehmen. Diese Medikamente werden als Tabletten oder Infusion verabreicht. Dabei kann es zu Nebenwirkungen kommen, beispielsweise einem veränderten Blutdruck oder Blutzuckerspiegel.In bestimmten Fällen wird das Medikament nach örtlicher Betäubung mit einer feinen Nadel direkt ins Mittelohr gespritzt. Die betroffene Person muss dann für einige Zeit auf der Seite liegen, damit das Medikament einwirken kann. Fachleute bezeichnen das als „intratympanale Applikation“. Bei dieser Darreichungsform wirkt das Mittel nur im Ohr, wodurch es zu weniger Nebenwirkungen im restlichen Körper kommt. In welchen Fällen und wie gut eine Behandlung mit Kortison-haltigen Medikamenten bei einem Hörsturz wirkt, ist bislang nur schlecht erforscht.

Weitere Behandlungsmethoden

Bei weiteren Behandlungsmethoden von Hörsturz ist die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht ausreichend erwiesen. Beispielsweise die hyperbare Sauerstofftherapie oder eine Therapie mit Medikamenten, die gegen Viren wirken.

Auch für die Wirksamkeit von pflanzlichen Mitteln zur Behandlung von Hörsturz, wie beispielsweise Ginko, gibt es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise.

Nicht empfohlen: Durchblutungsfördernde Infusionstherapie

Früher erhielten Betroffene bei einem Hörsturz Infusionen mit Medikamenten, die die Durchblutung fördern. Fachleute haben herausgefunden, dass diese Medikamente bei einem Hörsturz wirkungslos sind. Aus diesem Grund wird diese Therapieform nicht mehr empfohlen.

Was kann die betroffene Person selbst tun?

Um die Heilung zu unterstützen, empfehlen Fachleute, alltäglichen Stress zu verringern, auf ausreichenden Schlaf zu achten und Entspannungsübungen zu machen. Zudem sollte auf das Rauchen verzichtet werden. Diese Empfehlungen können zwar hilfreich sein, sind aber keine Garantie dafür, dass die Beschwerden verschwinden oder der Hörsturz nicht wieder kommt.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Auftreten eines Hörsturzes können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin,
  • HNO-Ärztin oder HNO-Arzt.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. Februar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Benedikt Hofauer, MHBA , Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

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