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Immunsystem & psychische Gesundheit

Unsere Gefühle und Gedanken beeinflussen unseren Körper und unser Wohlbefinden. Leistungsdruck, Krisen bis hin zu Schicksalsschlägen beeinträchtigen die psychische Gesundheit und so auch das Immunsystem von Kindern und Erwachsenen. Denn zwischen unserer psychischen Gesundheit und unserem Immunsystem gibt es offensichtliche Verbindungen.

Eine Information in leichter Sprache finden Sie unter Immun-System: Psychische Gesundheit.

Wenn uns die Anforderungen des Lebens überfordern, reagieren wir mit Stress. Stress entsteht, wenn uns Ressourcen fehlen, um mit einer Situation umzugehen: zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig Unterstützung. Der Stress selbst äußert sich z.B. durch Angst, Wut oder Ohnmacht.

Hinweis

Bei Menschen, die häufig einer erhöhten Stressbelastung ausgesetzt sind, können persönliche Strategien helfen, dennoch gesund zu bleiben. Die Faktoren, die Stress auslösen, lassen sich oftmals nicht verändern, aber Techniken zur Stressprävention und -bewältigung können erlernt werden.

Körperlich und psychisch wirkt Stress bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen: Der Körper mobilisiert alle Reserven, um mit Problemsituationen fertig zu werden. Dabei wird auch das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzt. Um Energie für die Stresssituation bereitzustellen, hemmt der Körper die Wirksamkeit der Immunabwehr mit dem Stresshormon Cortisol.

So kann Stress kurzfristig helfen, Herausforderungen zu bewältigen. Dauert der Stress aber an, kann das schwerwiegende Folgen haben. Wenn Stress über lange Zeit andauert, wird von chronischem Stress gesprochen. Chronischer Stress führt zu einer verminderten Funktion der Immunzellen unseres Immunsystems. So macht uns Stress anfällig für Infektionen.

Die Aktivität unseres Immunsystem beeinflusst aber auch unsere psychische Gesundheit. Das zeigt sich beispielsweise bei Menschen, die eine Blutvergiftung überlebt haben: Aufgrund der starken Immunreaktion im Zuge der Blutvergiftung leiden manche Genesene langfristig an Konzentrationsschwierigkeiten, Depressionen und Angstzuständen.

Ähnliches ist bei einem grippalen Infekt zu beobachten. So ist es normal, bei einer Erkrankung auch psychische Symptome zu zeigen, z.B. Erschöpfungszustände und depressive Symptome wie Unlust oder verstärkter Rückzugstrieb.

Für die Entwicklung des Immunsystems bei Kindern ist die psychische Gesundheit ebenso von besonderer Bedeutung. Bereits in der Schwangerschaft kann sich die psychische Situation der Mutter auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken. So wird Stress einer schwangeren Mutter zunehmend als begünstigender Faktor von Allergien für das Kind gesehen.

Auch nach der Geburt zeigt sich bei Kindern mit chronischem Stress ein erhöhtes Risiko für allergische Erkrankungen. Studien zeigen auch einen Zusammenhang zwischen belastenden Ereignissen und allergischen Erkrankungen bei Kindern. Die Auswirkungen von chronischem Stress bei Kindern sind allerdings sehr unterschiedlich.

Insbesondere bei Kindern kann eine traumatische Erfahrung (z.B. der Verlust einer engen Bezugsperson) oder häufiger Schlafentzug stark das Immunsystem beeinträchtigen. Studien belegen, dass starker Stress in der Kindheit das Immunsystem schädigen und auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Viele dieser Mechanismen sind jedoch derzeit noch nicht ausreichend erforscht.

Hinweis

Kümmern Sie sich um Ihr psychisches Gleichgewicht und das Ihres Kindes (z.B. durch Entspannungstechniken, Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, …). Überlegen Sie, welche Faktoren Ihnen und Ihren Kindern Stress bereiten (z.B. Streit, zu hohe Erwartungen, ständiger Schlafmangel) und welche Möglichkeiten es gäbe, deren Auftreten oder deren Einfluss zu reduzieren. Wichtig sind auch Ruhephasen, in denen Sie und Ihr Kind keinerlei Verpflichtungen haben.

Achtung

Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um eine stark verkürzte und vereinfachte Darstellung des Immunsystems. Diese Information bezieht sich auf das Immunsystem von gesunden Menschen. Das Immunsystem funktioniert bei kranken Menschen und Menschen unterschiedlichen Alters unterschiedlich. Das Geschlecht ist auch ein biologischer Faktor, der die Funktionen des Immunsystems beeinflusst. Auf diese Unterschiede und Details wird in dieser Kurzfassung nicht speziell eingegangen!

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 14. September 2023

Erstellt durch: Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem an der Gesundheit Österreich GmbH in Kooperation mit der MedUni Graz

Expertenprüfung durch: Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Martin Helmut Stradner, Facharzt für Klinische Immunologie und Innere Medizin, Zusatzfach Rheumatologie

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