Erkältung (grippaler Infekt)
Inhaltsverzeichnis
Erkältung: Was ist das?
Bei einer Erkältung kommt es aufgrund einer Infektion mit Viren zu einer Entzündung der oberen Atemwege. Ungefähr 200 unterschiedliche Viren können eine Erkältung auslösen: zum Beispiel Rhinoviren, Adenoviren oder Coronaviren. Diese Coronaviren sind jedoch nicht zu verwechseln mit SARS-CoV2. Von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen dauert es ca. zwölf Stunden bis drei Tage. Fachleute sagen dazu Inkubationszeit.
Eine Erkältung ist eine häufige Erkrankung. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Industrieländern hat mindestens einmal im Jahr eine Erkältung. Kinder haben bis zu zwölfmal im Jahr eine Erkältung. Nach einer überstandenen Erkältung ist man nicht vor einer nächsten Infektion geschützt. Das liegt daran, dass es so viele verschiedene Erkältungsviren gibt. So muss das Immunsystem jedes Mal aufs Neue lernen, die Viren zu bekämpfen.
Hinweis
Nicht zu verwechseln ist eine Erkältung mit der „echten“ Grippe, der Influenza. Nähere Informationen finden Sie auch unter Erkältung (grippaler Infekt) oder Influenza (Grippe)?.
Wie werden Erkältungsviren übertragen?
Die Ansteckung mit Erkältungsviren erfolgt von Mensch zu Mensch. Dies geschieht über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Durch Husten oder Niesen gelangen die Tröpfchen mit den Erregern in die Luft. Sie werden jedoch auch über die Hände übertragen, vor allem beim Händeschütteln oder bei Umarmungen. Durch anschließende Berührung der Nase, des Munds oder der Augen gelangen die Erreger in den Körper. Ein Aufenthalt gemeinsam mit vielen Menschen in geschlossenen Räumen erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken.
Wie kann man einer Erkältung vorbeugen?
Durch Hygienemaßnahmen kann man das Ansteckungsrisiko für eine Erkältung verringern. Dazu zählen z.B.:
- Händewaschen
- In die Armbeuge niesen
- Nicht ins Gesicht greifen
- Geschirr nicht gemeinsam verwenden
- Gebrauchte Taschentücher wegwerfen
Mit einer Erkältung sollte man möglichst nicht unter Menschen gehen, um andere nicht anzustecken. Weitere Informationen finden Sie unter Hygienetipps zum Schutz vor Infektionen.
Mit dem Rauchen aufzuhören hilft, das Risiko für Erkältungen zu senken. Es gibt Hinweise, dass regelmäßiger Sport sich positiv auf Dauer und Schwere von Infektionen der Atemwege auswirken könnten. Nähere Informationen finden Sie dazu auf www.medizin-transparent.at. Zu Vitamin C und Erkältungen finden Sie ebenfalls etwa auf www.medizin-transparent.at Informationen.
Hinweis
Die Grippe-Impfung schützt vor Influenza, nicht vor einer herkömmliche Erkältung.
Welche Symptome können bei einer Erkältung auftreten?
Eine Erkältung entwickelt sich meist schleichend. Zu den typischen Beschwerden zählen:
- Schnupfen mit verstopfter und rinnender Nase
- Niesen
- Halsschmerzen
- Husten
Manchmal treten auch leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und starke Müdigkeit auf.
Die Symptome einer Erkältung können jenen einer Influenza oder von COVID-19 ähnlich sein. Nähere Informationen finden Sie unter Influenza, Erkältung oder Influenza? sowie unter COVID-19.
Wie verläuft eine Erkältung?
Eine Erkältung verläuft in der Regel ohne Komplikationen und heilt ohne Folgen innerhalb von ca. neun Tagen aus. Bis die Symptome ganz verschwunden sind, kann es jedoch länger dauern. Vor allem Husten kann länger anhalten – bis zu drei Wochen.
Gelegentlich kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen. Dabei können z.B. auftreten:
Bei Kindern treten z.B. auch Pseudokrupp oder Mittelohrentzündung auf. Sehr selten kann es auch zu ernsten Komplikationen wie einer Lungenentzündung kommen.
Bestimmte Personengruppen können stärker von Erkältungen betroffen sein. Bei diesen können sich eher Komplikationen bzw. ein schwerer Verlauf bei einer Erkältung entwickeln. Zu diesen Personen zählen z.B.:
- Menschen mit einer chronischen Erkrankung, etwa Diabetes, Asthma, COPD sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Menschen mit einer Störung des Immunsystems bzw. während der Einnnahme von immunsuppressiven Medikamenten
- Raucher:innen
- Kinder, vor allem Kleinkinder
Wie wird die Diagnose einer Erkältung gestellt?
Die Ärztin oder der Arzt stellt die Diagnose einer Erkältung mithilfe der Krankengeschichte und einer körperlichen Untersuchung. Diese oder dieser orientiert sich dabei auch an der aktuellen Verbreitung von Erkältungen. Eine Laboruntersuchung erfolgt nur in besonderen Fällen. Dazu zählen etwa: Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien, Verdacht auf eine zusätzliche oder andere Infektion mit Viren wie z.B. Influenza oder COVID-19 sowie Komplikationen.
Wie erfolgt die Behandlung einer Erkältung?
Da es sehr viele Erkältungsviren gibt, ist es schwierig für die Fachwelt, gezielte Medikamente dagegen zu entwickeln. Daher gibt es bis jetzt noch keine Medikamente, die geziehlt gegen Erkältungenviren wirken. Es gibt jedoch verschiedene Medikamente zur Linderung von Erkältungsbeschwerden. Dazu zählen etwa Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Wichtig: Aspirin© darf bei Kindern unter zwölf Jahren nicht zum Einsatz kommen. Es ist ein möglicher Auslöser für das schwerwiegende sogenannte Reye-Syndrom.
Antibiotika wirken nicht gegen Viren. Sie wirken gegen Bakterien. Antibiotka kommen zum Einsatz, wenn zusätzlich eine Infektion mit Bakterien vorliegt.
Hinweis
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen sowie Anwendung von Medikamenten auf. Auch Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker informiert dazu.
Informationen zur Behandlung eines Schnupfens finden Sie unter Rhinitis.
Informationen zur Behandlung von Husten finden Sie unter Bronchitis.
Was kann ich selbst bei einer Erkältung tun?
Folgende unterstützende Maßnahmen können Sie selbst bei einer Erkältung setzen:
- Bei Müdigkeit und Fieber im Bett bleiben.
- Sich allgemein bei Bedarf Ruhe gönnen.
- Auf die Flüssigkeitszufuhr achten, vor allem auch bei fiebernden Kindern.
- Nicht rauchen: Rauchen kann die Beschwerden verschlimmern und die Genesung verzögern.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der Sozialversicherung.
Wohin kann ich mich wenden?
Für Diagnose und Behandlung können Sie sich an folgende Stellen wenden:
- Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin
- Fachärztin oder Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde
Die Ärztin oder der Arzt überweist Sie falls erforderlich weiter.
Wann ist in jedem Fall rasche ärztliche Hilfe notwendig?
Bei folgenden Beschwerden sollten Sie bei einer Erkältung rasch ärztliche Hilfe suchen:
- hohes Fieber bzw. Fieberkrämpfe,
- starke oder immer stärker werdende Erkältungssymptomen,
- Schmerzen in der Brust,
- Probleme beim Atmen,
- sehr starke Kopfschmerzen mit Erbrechen, Verwirrtheit und Nackensteifigkeit.
Auch bei chronischen Erkrankungen der Atemwege ist ärztlicher Rat wesentlich, zum Beispiel bei COPD. Die Ärztin oder der Arzt passt dann gegebenenfalls die Therapie diesbezüglich an.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
- Recht auf Behandlung
- Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
- Was kostet der Spitalsaufenthalt
- Rezeptgebühr: So werden Medikamentenkosten abgedeckt
- Reha & Kur
- Heilbehelfe & Hilfsmittel
- Gesundheitsberufe A-Z
sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 18. Oktober 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Priv. Doz. Dr. Robab Breyer-Kohansal, Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie und Intensivmedizin