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Brustfellentzündung (Pleuritis)

Bei einer Brustfellentzündung ist das Brustfell, auch Pleura genannt, entzündet. Die Pleura ist eine dünne Gewebsschicht, die der Lunge und der Innenseite der Rippen anliegt.

Zur Entzündung kommt es aus verschiedenen Gründen, z.B. als Folge einer anderen Erkrankung. Die Pleuritis tritt z.B. bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen auf. Zur Therapie zählt die Behandlung der Grunderkrankung, der Infektion sowie der Symptome, z.B. der Schmerzen oder einer krankhaften Flüssigkeitsansammlung. Die Brustfellentzündung wird auch als Pleuritis bezeichnet.

Pleuritis: Was ist das?

Bei einer Pleuritis ist das Brustfell entzündet. Dieses wird auch als Pleura bezeichnet. Meist sind beide Blätter der Pleura ­- das Lungenfell und das Rippenfell -­ betroffen. Zwischen den beiden ist ein sehr schmaler Spalt, der Pleuraspalt. Der Spalt ist normalerweise mit sehr wenig Flüssigkeit gefüllt. So sind die Gewebsschichten im Pleuraspalt beim Atmen besser beweglich.

Grafik Pleuritis
© VectorMine

Bei einer Pleuritis werden unter anderem folgende Formen unterschieden:

  • Pleuritis sicca: Bei der trockenen Form der Pleuritis besteht keine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit.
  • Pleuritis exsudativa: Es kommt zu einer krankhaften Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt und zu einem Pleuraerguss.

Eine Pleuritis kann sich je nach Ursache akut innerhalb von Stunden oder Tagen entwickeln und unterschiedlich verlaufen.

Welche Ursachen hat eine Pleuritis?

Eine Brustfellentzündung kann z.B. auftreten bei:

Welche Symptome können bei einer Pleuritis auftreten?

Je nach Ausprägung und Ursache können die Symptome unterschiedlich sein. Es können sich zeigen:

  • Schmerzen in der Brust, stärker beim Atmen,
  • (Reiz-)Husten,
  • Dyspnoe, erschwerte Atmung,
  • Fieber,
  • Pleurareiben, ein Reibegeräusch beim Abhorchen.

Achtung

Schmerzen im Brust-, Rücken- oder Oberbauchbereich können verschiedene Ursachen haben. Zeigen sich Symptome, z.B. plötzlicher einseitiger Schmerz im Brustbereich, starker oder zunehmender Schmerz sowie zusätzlich ausstrahlender Schmerz, einengendes Gefühl im Brustkorb, Atemnot oder Bewusstlosigkeit: Sofort die Ärztin oder den Arzt verständigen, Notruf 144.

Wie wird die Diagnose einer Pleuritis gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt erhebt die Krankengeschichte, erkundig sich nach Beschwerden. Mithilfe verschiedener körperlicher Untersuchungen, z.B. Abklopfen und Abhören, und verschiedener Tests werden die Symptome abgeklärt. Wesentlich ist unter anderem das Erkennen der zugrundeliegenden Erkrankung, sofern diese nicht bereits bekannt ist.

Durchgeführt und veranlasst werden können je nach individuellen Voraussetzungen unter anderem:

  • Röntgen des Brustbereiches,
  • CT des Brustbereiches,
  • Laboruntersuchungen, Blutuntersuchungen, z.B. arterielle/kapilläre Blutgaswerte, Antikörperbestimmung, Untersuchung des Sputums, je nach Erregerverdacht ev. Punktion bzw. Biopsie und weitere Untersuchung im Labor,
  • Tuberkulintest,
  • Ultraschall z.B. des Herzens,
  • Pulsoxymetrie,
  • EKG etc.

Wie erfolgt die Behandlung einer Pleuritis?

Zu den Maßnahmen der Behandlung zählt

  • die Therapie der jeweiligen Grunderkrankung/Infektion, die zur Brustfellentzündung führt - siehe Ursachen. Informationen zur Behandlung der Grunderkrankung erhalten Sie bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Infos zur Therapie finden Sie unter der jeweiligen Erkrankung unter Krankheiten. Je nach Ursache der Infektion werden z.B. Antibiotika angewendet;
  • die Therapie der Symptome, z.B. der Schmerzen mittels Schmerzmittel.

Ev. ist es auch notwendig, krankhaft angesammelte Flüssigkeit aus dem Pleuraraum zu entnehmen. Im Zuge dessen können Eingriffe vorgenommen werden, z.B.:

  • Punktion. Im Zuge der Therapie kann eine Punktion notwendig sein. Dabei kann Flüssigkeit entnommen werden. Weitere Infos zur Pleurapunktion.
  • Drainage. Über einen kleinen Hautschnitt und einen Schlauch wird überschüssige bzw. krankhafte Flüssigkeit abgesaugt.
  • Pleurodese, die Pleuraverklebung. Dabei wird der Raum zwischen Lungen- und Rippenfell „verklebt“, um unkontrollierte Flüssigkeitsbildung und Flüssigkeitsansammlung zu verhindern.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Beschwerden im Brustbereich können Sie sich an folgende Ärztinnen oder Ärzte wenden:

  • Hausärztin oder Hausarzt
  • Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin mit Spezialisierung auf Pulmologie/Lungenheilkunde oder Kardiologie

Hinweis

Symptome wie Schmerzen im Brustbereich sind für Laien oft schwer zuordenbar. Bei starken Schmerzen, Atemnot etc. sofort handeln und die Rettung 144 verständigen!

Akutbehandlungen sowie Pleurapunktionen werden in den meisten Fällen im Krankenhaus durchgeführt. Drainagen sowie Pleurodesen erfolgen ebenfalls im Krankenhaus.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen.

Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Prim. Dr. Bernd Lamprecht, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Lungenkrankheiten, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Spezialisierung in Allergologie

Mein Wegweiser

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