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Pleuraerguss

Zu einem Pleuraerguss kann es bei verschiedenen Erkrankungen kommen, zum Beispiel bei Herzmuskelschwäche, verschiedenen Krebserkrankungen, Niereninsuffizienz, diversen entzündlichen oder infektiösen Erkrankungen und vielem mehr. Es kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit im Spalt zwischen Lunge und Brustwand, genauer zwischen Rippen- und Lungenfell, dem sogenannten Pleuraspalt. Normalerweise ist dieser sehr klein und enthält sehr wenig Flüssigkeit. Bemerkbar macht sich ein Pleuraerguss dementsprechend – unter anderem durch erschwerte Atmung.

Welche Ursachen hat ein Pleuraerguss?

Ein Pleuraerguss kann bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen Erkrankungen, bei denen Flüssigkeit „passiv“ durch vermehrte Filtration in den Pleuraraum gelangt wie z.B. bei Herzschwäche, Niereninsuffizienz, Hypoalbuminämie, Leberversagen mit Aszites. Hier handelt es sich um eine eiweißarme Flüssigkeit, die als „Transsudat“ bezeichnet wird.

Bei anderen Erkrankungen hingegen kommt es zur vermehrten Produktion von eiweißreicher Flüssigkeit, die dann als „Exsudat“ bezeichnet wird. Zu diesen Erkrankungen zählen einerseits entzündliche Erkrankungen wie Rheuma und andere Bindegewebserkrankungen, infektiöse Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Tuberkulose. Aber auch bösartige Tumoren können durch Metastasen am Rippenfell einen Pleuraerguss verursachen.

Ein Pleuraerguss kann also beispielsweise auftreten bei:

Weniger häufig kommt ein Pleuraerguss bei weiteren Erkrankungen vor, beispielsweise bei Hypoalbuminämie, Bauchspeicheldrüsenentzündung, rheumatischen Erkrankungen, Tuberkulose etc.

Welche Symptome können auftreten?

Ein Pleuraerguss äußert sich durch:

  • Erschwerte Atmung (Dyspnoe)
  • Schmerzen (bei kleineren Pleuraergüssen, teils atemabhängig). Schmerzen treten im Rahmen der zugrunde liegenden Ursache auf z.B. bei Lungenentzündung, Lungenembolie.

Je nach Grunderkrankung treten verschiedene zusätzliche Symptome auf. Weitere Informationen zu Symptomen finden Sie unter der jeweiligen Erkrankung unter Krankheiten.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin/der Arzt erhebt die Krankengeschichte (Anamnese), erkundigt sich nach Symptomen wie Fieber oder Husten, Vorerkrankungen etc. Sie/er führt körperliche Untersuchungen durch, z.B. Abklopfen und Abhören. Wesentlich ist das Erkennen der zugrunde liegenden Erkrankung (z.B. Lungenembolie, Infektion, Herzschwäche u.v.m.), sofern diese nicht bereits bekannt ist. Veranlasst werden zudem Röntgen und Ultraschall.

Um festzustellen, ob es sich um ein Transsudat oder ein Exsudat handelt, kann es notwendig sein, eine Probe des Ergusses zu nehmen. Dies geschieht in Form einer Pleurapunktion. Die Probe wird dabei mithilfe einer Nadel und nach lokaler Betäubung entnommen. Sie gibt der Ärztin/dem Arzt erste Hinweise (z.B. über Blutbeimischung, Eiter). Zudem wird die Probe im Labor weitergehend untersucht. Weitere Informationen finden Sie unter Pleurapunktion.

Im Rahmen der Diagnose eines Pleuraergusses können verschiedene Laborwerte bestimmt werden, um die Ursache des Ergusses eingrenzen zu können (insbesondere Protein, aber auch Bakterienkultur, zytologische Untersuchungen, BSG, CRP, Blutbild, Differenzialzellbild, Hämatokrit, pH-Wert, LDH). Weitere Informationen zu den Laborwerten finden Sie unter Laborwerte-Tabelle.

Folgende Untersuchungen können zusätzlich vorgenommen werden:

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Therapie orientiert sich an der Ursache sowie der Größe des Ergusses und besteht – neben der Behandlung der Grunderkrankung – aus folgenden Maßnahmen:

  • Punktion. Im Zuge der Therapie kann eine Punktion notwendig sein, bei der eine größere Menge Flüssigkeit, die Beschwerden verursacht, entnommen wird.
  • Drainage. Über einen kleinen Hautschnitt und einen Schlauch wird mithilfe von Unterdruck der Erguss laufend „abgesaugt“. Nach Entfernen der Drainage wird die Wunde mit einem Pflaster oder einer Naht verschlossen. Die Behandlung wird in einem Krankenhaus unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
  • Pleurodese (Pleuraverklebung). Dabei wird der Raum zwischen Lungen- und Rippenfell „verklebt“, z.B. mit Talkumpuder über die Drainage. Dies kann im Zuge einer Operation erfolgen, bei der zuvor Flüssigkeit abgesaugt werden kann, oder durch sterile Instillation von Talkumlösung („Talkum-Slurry“) über eine bereits angelegte Drainage.

Über die Notwendigkeit und Durchführung der therapeutischen Maßnahmen informiert Sie die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt.

Weitere Informationen zur Therapie bestimmter Erkrankungen finden Sie unter Krankheiten.

Wohin kann ich mich wenden?

Ansprechpartner bei Beschwerden bzw. Erkrankungen der Lunge sind

  • Fachärztinnen/Fachärzte für Lungenkrankheiten.
  • Die Hausärztin/der Hausarzt kann gegebenenfalls Überweisungen in die Wege leiten (z.B. zu weiterführenden Untersuchungen).

Ärztinnen/Ärzte verschiedener weiterer Fachrichtungen können in die Diagnose und Behandlung involviert sein, z.B. für Chirurgie, Innere Medizin etc.

Pleurapunktionen (in den meisten Fällen), Drainage sowie Pleurodese werden im Krankenhaus durchgeführt.

Hinweis

Zeigen sich Symptome, wie zum Beispiel Atemnot, plötzlicher Schmerz im Brustbereich (besonders bei tiefer Atmung) bzw. starker Schmerz, muss sofort die Notärztin/der Notarzt (144) verständigt werden!

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 23. Oktober 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Dr. Peter Errhalt, Facharzt für Lungenkrankheiten

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