Fußpilz
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Wie wird Fußpilz übertragen?
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch unter Zwischenschaltung von Gegenständen wie Schuhen, Strümpfen, aber auch Fußböden. Ansteckungsmöglichkeiten sind überall dort gegeben, wo durch Barfußgehende infektiöse Hautschüppchen auf den Boden und an die Füße anderer Personen gelangen können. Beispielsweise können Dermatophyten oft auf dem Fußboden von betrieblichen oder öffentlichen Duschen und Bädern nachgewiesen werden. Auch Mikroverletzungen und enges Schuhwerk spielen eine große Rolle. Daher kommt Fußpilz besonders häufig bei Berufen bzw. Sportarten vor, bei denen das regelmäßige Duschen in großen Gemeinschaftsanlagen üblich ist und deren Füße gewissen Verletzungen ausgesetzt sind.
Weiters spielen für das Entstehen von Fußpilz individuelle Faktoren eine wesentliche Rolle, z.B. :
- familiäre Veranlagung,
- Fußfehlstellungen,
- schlechtes Schuhwerk (Druckstellen, feuchtwarmes Klima in luftundurchlässigen Schuhen),
- Benutzung öffentlicher Badeeinrichtungen,
- höheres Lebensalter (über 50 Jahre),
- Verletzungen,
- periphere Neuropathie,
- Diabetes mellitus,
- Immunschwäche wie z.B. HIV/AIDS,
- Durchblutungsstörungen.
Wie Sie Fußpilzinfektionen vorbeugen können
Zur Verringerung des Ansteckungsrisikos werden v.a. folgende Maßnahmen empfohlen:
- Badeschuhe tragen in öffentlichen Bädern (auch unter der Dusche),
- Füße waschen mit Seife nach jedem Aufenthalt in einem öffentlichen Bad,
- intensives Abtrocknen der Füße einschließlich der Zehenzwischenräume nach jedem Bad und jeder Dusche,
- nicht barfuß gehen auf Teppichbelägen in Hotelzimmern,
- geeignete, luftdurchlässige Strümpfe und Socken tragen,
- geschlossene Schuhe zur Vermeidung von Fußschweiß möglichst kurz tragen,
- Desinfektion von pilzbefallenen Gegenständen wie z.B. Schuhen mit einem pilzwirksamen Mittel,
- Strümpfe bei 60 Grad Celsius waschen,
- enges Schuhwerk meiden.
Welche Symptome können auftreten?
Es werden drei Formen von Fußpilz unterschieden.
- Interdigitale Form: beginnt meist zwischen den Zehen vier und fünf. Die Erscheinungen variieren von geringer Rötung und Schuppung bis zu weißen, verquollenen, dicken Hautlagen und tiefen, schmerzhaften Hautrissen (Rhagaden). An den Seitenflächen der Zehen befinden sich oft kleine Bläschen. Diese Form der Fußmykose kann unbehandelt jahrelang – oft unerkannt – bestehen oder sich auf den gesamten Fuß ausdehnen. Eine bakterielle Begleitflora ist für den oft unangenehmen Geruch verantwortlich.
- Squamös-hyperkeratotische Form: beginnt mit feinen, trockenen Schuppen auf mehr oder weniger stark entzündeter Haut an den Fußsohlen und greift langsam auf Fußkanten und Fußrücken über („Mokassin-Mykose“). Im weiteren Verlauf können sich eine dicke Hornhaut (Hyperkeratose) und schmerzhafte Hautrisse entwickeln, v.a. an den besonders belasteten Fersen. Sehr häufig kommen Fußmykosen bei Diabetikerinnen/Diabetikern vor, insbesondere die Mokassin-Tinea, die häufig nicht erkannt und oft als trockene Haut interpretiert wird.
- Vesikulös-dyshidrotische Form: äußert sich durch Bläschen, die im Bereich des Fußgewölbes und der Fußkanten platzen und infolge der dicken Hornschicht an den Fußsohlen eintrocknen. Subjektiv bestehen Spannungsgefühl und Juckreiz.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Fußpilz wird anhand der typischen Hautveränderungen und Symptome diagnostiziert. Um den Pilz zu identifizieren, wird eine Probe der befallenen Haut genommen und im Labor untersucht. In manchen Fällen wird eine sogenannte Woodlicht-Lampe, die UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge aussendet, zur Diagnose eingesetzt. In Einzelfällen sind auch eine Gewebeentnahme (Biopsie) mit nachfolgender histologischer Untersuchung oder weiterführende Diagnoseverfahren nützlich.
Wie erfolgt die Behandlung von Fußpilz?
Fußpilz heilt in der Regel nicht von selbst ab, sondern muss mittels sogenannter Antimykotika behandelt werden. Meist tritt bereits nach wenigen Tagen Besserung ein. Trotzdem ist je nach Art des Fußpilzes und Schweregrades eine Behandlungsdauer von mindestens zwei Wochen erforderlich.
Neben der medikamentösen Behandlung (lokal und gegebenenfalls systemisch) ist eine Vermeidung der Ursachen wichtig. Insbesondere sollte die Haut an den betroffenen Stellen trocken gehalten werden. Weiters ist an Orten mit erhöhter Infektionsgefahr wie etwa Schwimmbädern etc. auf gute Hygiene sowie beispielsweise das Tragen von Badeschuhen zu achten.
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Verdacht auf eine Pilzerkrankung sollte möglichst bald eine Hautärztin/ein Hautarzt aufgesucht werden. Eventuell ist eine Überweisung in ein Pilzambulatorium zur exakten Diagnosestellung notwendig. Je früher eine Pilzerkrankung diagnostiziert und behandelt wird, umso schneller und besser erfolgt die Heilung. Hingegen kann Zuwarten oder Selbstbehandlung zu einer Verschlimmerung der Pilzerkrankung führen. Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe finden Sie unter Arztsuche.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Alle notwendigen und zweckmäßigen Maßnahmen zur Diagnose und Therapie werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB). Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen.
Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 13. März 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr.in Claudia Heller-Vitouch, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten