Pilzerkrankungen: Körper & Gesicht
Inhaltsverzeichnis
Die häufigsten Erreger sind Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes, Mycrosporum canis und Epidermophython floccosum.
Wie Sie einer Pilzinfektion vorbeugen können
Die Häufigkeit von Pilzinfektionen wird durch hygienische Verhältnisse und auch von einer gewissen erblichen Veranlagung bestimmt. Insbesondere in Schwimmbädern, Sportanlagen und Hotels mit Teppichboden sollten Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, z.B.:
- unbedingt Schuhe bzw. Badeschuhe tragen,
- keine fremden Schuhe benutzen,
- gefährdete Hautfalten gut trocknen.
Generell sollte mit an Hautpilz erkrankten Personen das gemeinsame Benutzen von Handtüchern, Haarbürsten etc. vermieden werden.
Welche Symptome können auftreten?
Auf der Haut entwickeln sich scheibenförmige, scharf begrenzte gerötete Herde. Häufig weisen sie einen entzündlichen Randsaum sowie eine feine Schuppung auf. Typischerweise heilen die Herde im Zentrum ab und breiten sich gleichzeitig nach außen aus. Bei Männern kann es im Gesichts- und Bartbereich zur Entzündung der Haarfollikel kommen. Auf Druck entleert sich Eiter.
Nach einer Dermatophyteninfektion der behaarten Haut entwickelt sich zunächst eine Entzündung der Haarfollikel (Follikulitis). Die Ausbreitung der Infektion erfolgt ausschließlich in der Hornschicht unter Befall weiterer Haarfollikel. Zu sehen ist eine entzündlich gerötete, etwas schuppende Scheibe, die sich nach außen ausdehnt. Mit Fortschreiten der Infektion können mehrere solcher Herde zusammenfließen und großflächige, landkartenähnliche Flächen bilden.
- Oberflächlichen Form (Tinea corporis superficialis): Der Prozess bleibt auf die oberen Abschnitte des Haarfollikels beschränkt und verursacht nur geringe entzündliche Reaktionen. Die Ränder sind leicht erhaben und weisen ein schwach bläuliches Erythem auf.
- Tiefe Form (Tinea corporis/faciei profunda): Es kommt zu ausgeprägten Entzündungen, die Pilze dringen hauptsächlich in die hornbildenden Zonen des Haarschaftes ein und durchsetzen ihn von innen her. Um den Haarfollikel entwickelt sich ein Infiltrat, das einschmilzt und als schmerzhafter, nässender Knoten in Erscheinung tritt. Die nahen Lymphknoten schwellen an, Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit usw. können auftreten. Diese Form entwickelt sich v.a. in der Bart- und Halsregion bei Männern, an den Unterarmen sowie am behaarten Kopf bei Kindern.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Hautpilz wird anhand der typischen Hautveränderungen und Symptome diagnostiziert. Meist wird eine Probe der befallenen Haut entnommen und im Labor untersucht, um den Pilz zu identifizieren. In manchen Fällen wird eine sogenannte Woodlicht-Lampe, die UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge aussendet, zur Diagnose eingesetzt. In Einzelfällen sind auch eine Gewebeentnahme (Biopsie) mit nachfolgender histologischer Untersuchung oder weiterführende Diagnoseverfahren nützlich.
Wie erfolgt die Behandlung einer Pilzinfektion?
In leichten Fällen mit wenigen Herden ist die Behandlung mit einem lokalen Breitbandantimykotikum über einen Zeitraum von vier Wochen ausreichend. Eine größere Anzahl von Läsionen macht die Kombination mit Präparaten zum Einnehmen (z.B. mit den Wirkstoffen Terbinafin, Fluconazol oder Itraconazol) für ein bis drei Monate erforderlich. Die Therapie darf erst bei mikrobiologisch gesicherter Ausheilung beendet werden.
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Verdacht auf eine Hautpilzerkrankung sollte möglichst bald eine Hautärztin/ein Hautarzt aufgesucht werden. Eventuell ist eine Überweisung der Patientin/des Patienten oder Übersendung von Abstrichen in ein Pilzambulatorium zur exakten Diagnosestellung notwendig. Je früher eine Pilzerkrankung diagnostiziert und therapiert wird, umso schneller und besser erfolgt die Heilung. Hingegen kann Zuwarten oder Selbstbehandlung zu einer Verschlimmerung der Pilzerkrankung führen. Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe finden Sie unter Arztsuche.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB). Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen.
Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 13. März 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr.in Claudia Heller-Vitouch, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten