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Ganglion

Ein Ganglion ist ein langsam wachsendes, kugelförmiges Knötchen unter der Haut, das meist sicht- und tastbar ist. Besonders häufig bildet sich ein Ganglion am Handgelenk oder am Handrücken. Ein Ganglion kann sich mit der Zeit verändern, es ist mal größer, mal kleiner. Es kann sich auch von selbst zurückbilden. Ein Ganglion wird nur behandelt, wenn die Betroffenen Beschwerden haben, z.B. Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Dann kann ein Ganglion abgesaugt oder chirurgisch entfernt werden.

Was ist ein Ganglion?

Ein Ganglion ist eine gutartige Gewebsveränderung – ein Knoten, eine Zyste –, die von einer Bindegewebshülle umgeben ist. Im Inneren ist das Ganglion mit einer gelartigen, klaren, gelblichen Flüssigkeit prall gefüllt. Ein Ganglion ist daher meist elastisch.

Ganglien können in jedem Lebensalter auftreten. Am häufigsten sind sie im Alter von 20 bis unter 50 Jahren. Frauen haben etwas häufiger Ganglien als Männer. Bei jungen Frauen mit sehr beweglichen Handgelenken kommt es öfter zu einem Ganglion. Menschen mit Arthrose neigen im höheren Alter zur Ausbildung von Ganglien.

Wo kann ein Ganglion auftreten?

Ganglien können sich an jedem Gelenk, an Sehnen, Sehnenscheiden oder Nervenscheiden ausbilden. Meist treten Ganglien an Händen oder Füßen auf.

Häufige Körperstellen für ein Ganglion sind:

  • Handrücken,
  • Handgelenk,
  • Fingergelenke,
  • Fußrücken.

Seltener bildet sich ein Ganglion an:

Am Handgelenk wird ein Ganglion aufgrund seiner Ausprägung umgangssprachlich auch Überbein genannt.

Ganglien können selten auch in gelenksnahem Knochengewebe, der Knochenhaut bzw. in weichem Bindegewebe wachsen. Bei Arthrose der Finger kommt es häufig im Bereich eines Fingerendgelenks bzw. -endglieds zu einem Ganglion. Dieses nennen Fachleute auch Mukoidzyste.

Was sind die Ursachen für ein Ganglion?

Die genauen Ursachen eines Ganglions sind nicht eindeutig geklärt. Mögliche Ursachen für ein Ganglion sind Schwachstellen, Verletzungen, Abnutzungen, Reizungen oder mechanische Überbelastungen an:

  • einer Gelenkskapsel,
  • einer Sehne,
  • einer Sehnen- bzw. Nervenscheide,
  • festem Bindegewebe,
  • einem Schleimbeutel oder
  • einem Meniskus.

Unklar ist auch, ob häufige oder gleichförmige Bewegungen die Entstehung eines Ganglions begünstigen können. Möglicherweise können sie Schmerzen auslösen bzw. verstärken und das Größenwachstum eines Ganglions stimulieren.

Welche Symptome können auftreten?

Ein Ganglion verursacht meist keine oder nur geringe Beschwerden.

Mögliche Beschwerden durch ein Ganglion sind z.B.:

  • Schwellungen,
  • Schmerzen,
  • Bewegungseinschränkung.

Nimmt die Flüssigkeit im Inneren des Ganglions zu, kann der Schmerz stärker werden. Besonders schmerzhaft kann ein Ganglion sein, das an einer Beugesehnenscheide sitzt. Diese befinden sich an den Fingern und sind für das Beugen und Strecken der Finger zuständig.

Selten schränkt ein Ganglion die Beweglichkeit von Gelenken ein oder führt durch Druck auf Nerven zu Gefühlsstörungen, Nervenschmerzen oder Lähmungserscheinungen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose eines Ganglions stellt die Ärztin oder der Arzt meist anhand des typischen Erscheinungsbildes. Wölbt sich eine zystenförmige Veränderung unter der Haut vor, tastet sie oder er die Veränderung ab. Zusätzlich untersucht die Ärztin oder der Arzt die Hautveränderung mit Licht: Da ein Ganglion mit Flüssigkeit gefüllt ist, ist es lichtdurchlässig. Fachleute nennen diesen Test auch Taschenlampen- oder Transilluminationstest.

Zur weiteren Abklärung kann die Ärztin oder der Arzt eine Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomographie (MRT) veranlassen. Bei Verdacht auf Arthrose kann die Ärztin oder der Arzt zu einer Röntgenuntersuchung überweisen.

Wie erfolgt die Behandlung eines Ganglions?

Die Hälfte der Ganglien bildet sich innerhalb eines Jahres von selbst zurück, und es ist keine Behandlung erforderlich. Die Ärztin oder der Arzt kann daher vorschlagen, das Ganglion über einen bestimmten Zeitraum zu beobachten und vorerst abzuwarten. Ist eine Behandlung notwendig, stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Absaugen der Flüssigkeit im Ganglion: Dabei saugt die Ärztin oder der Arzt mit einer Injektionsnadel die Flüssigkeit aus dem Ganglion ab. Man nennt dies auch Punktion. Mehr als die Hälfte der punktierten Ganglien bildet sich jedoch innerhalb eines Jahres wieder zurück. Wenn das Absaugen der Flüssigkeit nicht erfolgreich ist, das Ganglion immer wieder auftritt und anhaltende Beschwerden bestehen, erfolgt eventuell ein . . .
  • chirurgisches Entfernen des Ganglions: Dabei entfernt die Ärztin oder der Arzt das Ganglion über einen offenen Hautschnitt oder arthroskopisch über einen sehr kleinen Hautschnitt – Knopflochtechnik. Auch operativ entfernte Ganglien bilden sich in einem von zehn Fällen wieder aus.

Hinweis

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit eines Einspritzens von Kortison.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Veränderungen an der Haut um und an Gelenken können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin
  • Fachärztin oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Fachärztin oder Facharzt für Orthopädie
  • Fachärztin oder Facharzt für Orthopädie und Traumatologie
  • Fachärztin oder Facharzt für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie
  • Fachärztin oder Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 20. Oktober 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Andreas Leithner, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie

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