Skelettszintigraphie
Inhaltsverzeichnis
Wann ist eine Skelettszintigraphie erforderlich?
Viele Knochenerkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen führen zu Änderungen im Knochenstoffwechsel. Mithilfe der Skelettszintigraphie lässt sich dies sichtbar machen. Es gelingt dabei, Knochenmetastasen bei Krebs, Entzündungen, Lockerungen von Gelenksprothesen, seltene Herzmuskelerkrankungen oder nicht heilende knöcherne Verletzungen nachzuweisen. Auch Knochenbrüche, die sich mit herkömmlichen Röntgenmethoden nicht feststellen lassen, werden in der Skelettszintigraphie sichtbar.
Die mehrphasige Knochenszintigraphie dient auch zur Abklärung des Verdachts einer Prothesenlockerung oder -infektion, z.B. Schulter-, Hüft- oder Knieprothese.
Welche Vorbereitungen sind notwendig?
Im Allgemeinen ist für ein Knochenszintigramm keine Vorbereitung notwendig. Wichtig ist, vor der Untersuchung, beziehungsweise nach der Injektion des Radiopharmakons, reichlich Flüssigkeit zu trinken. Sollten aufgrund der Erkrankung starke Schmerzen bestehen, ist bereits einige Zeit vor der Untersuchung eine medikamentöse Linderung dieser Schmerzen anzustreben, um das Liegen zu erleichtern. Unruhiges Liegen und Bewegungen beeinträchtigen die Qualität der Szintigramme.
Hinweis
Falls aktuell eine Schwangerschaft vorliegt, nicht zweifellos auszuschließen ist oder Sie zurzeit stillen, teilen Sie dies vor der Untersuchung unbedingt der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt mit. In diesen Fällen wird – außer es liegen schwerwiegende Gründe vor – auf eine Untersuchung mit radioaktiven Substanzen verzichtet, um das ungeborene Kind nicht dem Risiko einer Schädigung durch radioaktive Strahlung auszusetzen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Bei der Knochenszintigraphie wird ein Radiopharmakon als sogenannter Tracer eingesetzt. Es wird in eine Vene (intravenös) verabreicht, reichert sich im Knochen an und wird von einer Gammakamera aufgezeichnet. Das so erzeugte Bild wird von der Ärztin oder vom Arzt beurteilt und befundet. Normalerweise erfolgen die Aufnahmen im Liegen, selten kurz auch im Sitzen. Je nach Erfordernis werden mehrere Aufnahmen durchgeführt, unter anderem bei der Radiopharmaka-Injektion, kurz nach der Tracer-Injektion und ungefähr drei Stunden danach als sogenannte Ganzkörper-Spätaufnahmen. In Einzelfällen wird eine 3-D-SPECT-Aufnahme ergänzt. Zur Verbesserung der Bildqualität und der Reduktion der Strahlenbelastung soll nach der Injektion bis zum Zeitpunkt der Spätaufnahmen viel Flüssigkeit getrunken und die Blase häufig entleert werden.
Können Nebenwirkungen auftreten?
Reaktionen auf die injizierten Radiopharmaka sind sehr selten. Manchmal entwickeln Patientinnen und Patienten einen Hautausschlag vier bis sechs Stunden nach Verabreichen des Radiopharmakons. Dieser verschwindet nach Behandlung mit einem Antihistamin-Medikament.
Das Risiko der Strahlenbelastung ist sehr gering. Dadurch ist die Skelettszintigraphie auch für Kinder geeignet. Das Ende einer Schwangerschaft sollte jedoch abgewartet werden. Für Stillende ist es ausreichend, eine Mahlzeit des Säuglings auszusetzen.
Wohin kann ich mich wenden?
Eine Skelettszintigraphie kann in speziellen Instituten bei niedergelassenen Fachärztinnen oder Fachärzten für Nuklearmedizin oder in Krankenhäusern mit nuklearmedizinischer Abteilung durchgeführt werden. Eine Überweisung durch Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt ist erforderlich.
Die Untersuchung selbst nimmt eine Radiologietechnologin oder ein Radiologietechnologe unter ärztlicher Aufsicht vor. Zunächst wird ein venöser Zugang durch eine Ärztin oder einen Arzt gestochen und dann das Radiopharmakon verabreicht. Nach Erstellung der Bilder folgt die Befundung durch die Fachärztin oder den Facharzt für Nuklearmedizin.
- Fachärztinnen und Fachärzte für Nuklearmedizin in Ihrer Nähe finden Sie unter Services: Arztsuche
- Krankenhäuser mit nuklearmedizinischer Abteilung in Ihrer Nähe finden Sie unter Kliniksuche
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Für nuklearmedizinische Untersuchungen benötigen Sie eine Zuweisung von Ihrer behandelnden Fachärztin oder dem behandelnden Facharzt. Die Zuweisung ist einen Monat ab dem Ausstellungsdatum gültig.
Bitte erkundigen Sie sich bei der zuweisenden Ärztin oder dem zuweisendem Arzt, ob für die Kostenübernahme durch Ihren Krankenversicherungsträger eine Bewilligung durch den medizinischen Dienst erforderlich ist.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 6. November 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Dr. Roland Lengauer