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Lymphszintigraphie

Bei der Lymphszintigraphie können Lymphknoten und Lymphgefäße mithilfe eines radioaktiven Arzneimittels – auch als Radiopharmakon bezeichnet – sichtbar gemacht werden. Meist wird die Untersuchung vor der Planung der Therapie einer Tumorerkrankung durchgeführt, z.B. bei Brustkrebs oder Hautkrebs. Dabei wird untersucht, ob der Wächterlymphknoten – auch Sentinel-Lymphknoten genannt – von der Tumorerkrankung betroffen ist. Das Ergebnis der Untersuchung beeinflusst die weiteren Therapieentscheidungen.

Die Lage des Wächterlymphknotens bestimmt die mögliche Lage weiterer Lymphknoten-Metastasen und deren gezielte operative Entfernung.
Eine weitere Indikation zur Lymphszintigraphie stellt die Abklärung einer Abflussstörung der Lymphe in Armen oder Beinen dar, z.B. eines chronischen Lymphödems.

Wann ist eine Lymphszintigraphie erforderlich?

Nach histologischer Diagnosestellung eines Tumors in der weiblichen Brust (Mammakarzinom), eines Melanoms (schwarzer Hautkrebs) oder anderer seltenerer Tumorarten ist die Abklärung wichtig, ob dieser Tumor bereits in Lymphknoten gestreut hat. Abhängig von diesem Ergebnis und der Anzahl der befallenen Lymphknoten – dem sogenannten Lymphknotenstatus – ist eine Aussage über die Prognose und damit über den weiteren Verlauf der Krankheit möglich. Auch die Planung der weiteren Therapie – etwa die Entscheidung über eine Hormonbehandlung oder Chemotherapie – wird durch diese Information wesentlich mitbestimmt.

Welche Vorbereitungen sind notwendig?

Für diese Untersuchung ist keine spezielle Vorbereitung notwendig. Sie müssen nicht nüchtern sein. Auch Ihre Medikamente können Sie wie gewohnt einnehmen.

Hinweis

Falls aktuell eine Schwangerschaft vorliegt, nicht zweifellos auszuschließen ist oder Sie zurzeit stillen, teilen Sie dies vor der Untersuchung unbedingt der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt mit. In diesen Fällen wird – außer es liegen schwerwiegende Gründe vor – auf eine Untersuchung mit radioaktiven Substanzen verzichtet, um das ungeborene Kind nicht dem Risiko einer Schädigung durch radioaktive Strahlung auszusetzen.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Sie erhalten ein radioaktiv markiertes Mittel (Radiopharmakon) unter die Haut in die Nähe des Tumors injiziert. Durch das Radiopharmakon wird der Wächterlymphknoten mit der Gammakamera sichtbar, die Bilder werden im Liegen angefertigt.

Die szintigraphische Untersuchung erfolgt in der Regel am Tag vor einer Tumoroperation und dauert ca. eineinhalb Stunden. Die Operation wird in einer chirurgischen Abteilung durchgeführt. Während der Operation können die Wächterlymphknoten mit einer Messsonde aufgesucht werden.

Können Nebenwirkungen auftreten?

Die Injektion des Radiopharmakons kann ähnlich einer Impfung spürbar sein. Sehr selten kann eine allergische Reaktion auf das Arzneimittel (Humanalbumin) auftreten. Die Lymphszintigraphie selbst verursacht keine Schmerzen. Die für die Untersuchung verwendeten Radiopharmaka haben keine Nebenwirkungen und verursachen nur eine sehr geringe Strahlenbelastung.

Wann ist eine Lymphabflussszintigraphie erforderlich?

Die Untersuchung wird eingesetzt, um die Ursachen einer Abflussstörung im Lymphsystem abzuklären, z.B. bei einem chronischen Lymphödem, einer Lymphfistel, einem Lipödem etc. Das Radiopharmakon wird zwischen Zehen oder Finger injiziert. Anschließend werden Aufnahmen des Lymphabflusses auch unter körperlicher Belastung erstellt. Die Untersuchung ist ambulant oder stationär möglich.

Wohin kann ich mich wenden?

Eine Lymphszintigraphie kann in speziellen Instituten bei niedergelassenen Fachärztinnen oder Fachärzten für Nuklearmedizin oder in Krankenhäusern mit nuklearmedizinischer Abteilung durchgeführt werden. Eine Überweisung durch Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt ist erforderlich.

Die Untersuchung selbst nimmt eine Radiologietechnologin oder ein Radiologietechnologe unter ärztlicher Aufsicht vor. Zunächst wird das Radiopharmakon durch eine Ärztin oder einen Arzt injiziert. Nach Erstellung der Bilder folgen die Befundung durch die Fachärztin oder den Facharzt für Nuklearmedizin.

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Nuklearmedizin in Ihrer Nähe finden Sie unter Services: Arztsuche
  • Krankenhäuser mit nuklearmedizinischer Abteilung in Ihrer Nähe finden Sie unter Kliniksuche

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Für nuklearmedizinische Untersuchungen benötigen Sie eine Zuweisung von Ihrer behandelnden Fachärztin oder dem behandelnden Facharzt. Die Zuweisung ist einen Monat ab dem Ausstellungsdatum gültig.

Bitte erkundigen Sie sich bei der zuweisenden Ärztin oder dem zuweisendem Arzt, ob für die Kostenübernahme durch Ihren Krankenversicherungsträger eine Bewilligung durch den medizinischen Dienst erforderlich ist.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Roland Lengauer

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