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Schilddrüsenszintigraphie

Eine Schilddrüsenszintigraphie dient dem Nachweis von Schilddrüsenerkrankungen. Zu diesem Zweck wird eine radioaktive Substanz – auch Radiopharmakon genannt – verabreicht. Sie lagert sich in der Schilddrüse ein. Je nach Intensität der Anreicherung können Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse gezogen werden. Die Strahlenbelastung ist dabei so gering, dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.

Wann ist eine Schilddrüsenszintigraphie erforderlich?

Liegt ein begründeter Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung vor, wird in der Regel zunächst eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt. Mithilfe der Szintigraphie kann im Anschluss daran die Funktion (Jodaufnahmefähigkeit) der Schilddrüse beurteilt werden. Radioaktives Jod oder Technetium (Tc-99m) wird injiziert und lagert sich an den Schilddrüsen ab. Je nach Ablagerungsintensität lassen sich damit „kalte“ Knoten, die ihre Funktion nahezu eingestellt haben, von „warmen“ oder „heißen“ Knoten unterscheiden, die vermehrt Jod umsetzen und daher auch das Radiopharmakon vermehrt anreichern.

Schilddrüsenszintigraphien werden durchgeführt bei

  • Verdacht auf Funktionsstörung der Schilddrüse,
  • Abklärung von Knotenbildung und Struma,
  • Verdacht auf Schilddrüsenentzündungen,
  • Kinderwunsch: Verdacht auf Funktionsstörung der Schilddrüse,
  • Verdacht auf Schilddrüsenfehlanlage bei Kindern.

Welche Vorbereitungen sind notwendig?

Es ist keine spezielle Vorbereitung notwendig. Am Tag der Untersuchung sollten keine Schilddrüsenmedikamente eingenommen werden. Sie müssen nicht nüchtern sein. Wichtig ist, Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt darüber zu informieren, welche Medikamente Sie einnehmen und ob Sie kürzlich eine Röntgen-Kontrastmitteluntersuchung hatten.

Hinweis

Falls aktuell eine Schwangerschaft vorliegt, nicht zweifellos auszuschließen ist oder Sie zurzeit stillen, teilen Sie dies vor der Untersuchung unbedingt der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt mit. In diesen Fällen wird – außer es liegen schwerwiegende Gründe vor – auf eine Untersuchung mit radioaktiven Substanzen verzichtet, um das ungeborene Kind nicht dem Risiko einer Schädigung durch radioaktive Strahlung auszusetzen.

Wie läuft eine Schilddrüsenszintigraphie ab?

Für die Durchführung eines Schilddrüsenszintigramms wird eine sehr geringe Menge einer radioaktiven Substanz, die sich in der Schilddrüse anreichert, verabreicht. Die ausgesendete radioaktive Strahlung wird von einer Gammakamera nach einer Einwirkzeit von 20 Minuten zu einem Bild verarbeitet. Diese Untersuchung dauert nur rund fünf Minuten und erfolgt im Sitzen oder Liegen. Bei der Ultraschalluntersuchung werden die Größe und Form der Schilddrüse sowie etwaige Knoten vermessen. Mit einer Blutabnahme werden die Schilddrüsenhormonspiegel und falls erforderlich weitere Blutparameter bestimmt. In Einzelfällen kann auch eine Punktion notwendig sein.

Die Untersuchung dauert insgesamt etwa zwei Stunden. Das Ergebnis der Untersuchung und ein individueller Therapievorschlag wird der zuweisenden Ärztin oder dem zuweisenden Arzt mitgeteilt. Dazu zählen Empfehlungen zur Dosierung des Schilddrüsenmedikaments, eventuelle Kontrolltermine und mögliche weitere Behandlungen.

Können Nebenwirkungen auftreten?

Die Untersuchung ist schmerzfrei und die Strahlenbelastung sehr gering. Daher ist die Schilddrüsenszintigraphie auch bei Kindern möglich. Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.

Wohin kann ich mich wenden?

Eine Schilddrüsenszintigraphie kann in speziellen Instituten bei niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten für Nuklearmedizin oder in Krankenhäusern mit nuklearmedizinischer Abteilung durchgeführt werden. Eine Überweisung durch Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt ist erforderlich.

Die Untersuchung selbst nimmt eine Radiologietechnologin oder ein Radiologietechnologe unter ärztlicher Aufsicht vor.

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Nuklearmedizin in Ihrer Nähe finden Sie unter Services: Arztsuche
  • Krankenhäuser mit nuklearmedizinischer Abteilung in Ihrer Nähe finden Sie unter Kliniksuche

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Für nuklearmedizinische Untersuchungen benötigen Sie eine Zuweisung von Ihrer behandelnden Fachärztin oder dem behandelnden Facharzt. Die Zuweisung ist einen Monat ab dem Ausstellungsdatum gültig.

Bitte erkundigen Sie sich bei der zuweisenden Ärztin oder dem zuweisendem Arzt, ob für die Kostenübernahme durch Ihren Krankenversicherungsträger eine Bewilligung durch den medizinischen Dienst erforderlich ist.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Roland Lengauer

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